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0205 - Die goldene Kralle

0205 - Die goldene Kralle

Titel: 0205 - Die goldene Kralle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit der Chefsekretärin zu tun zu haben.
    Dann war der Mann neben ihr sicherlich der Boß. Er trug einen blaugrauen Anzug mit einem dezenten Muster. Seine Krawatte zeigte die schmale Form, das Hemd blütenweiß, als wäre es soeben aus der Maschine gekommen. Auch er hielt ein Glas in der Hand.
    Vor ihm auf dem Tisch stand eine Flasche Whisky. Ich sah feine Schweißperlen auf dem Gesicht und erkannte auch, daß die schmalen Lippen zitterten. Das braune Haar trug er zurückgekämmt. An den Schläfen lichtete es sich bereits ein wenig. Die Augen starrten zu Boden.
    Soeben richtete sich Kommissar Kölzer wieder auf. »Meine Herren, es sind tatsächlich die gleichen Spuren wie bei den vorherigen Untaten. Wir haben es hier mit einem Täter zu tun.«
    Betretenes Schweigen folgte.
    Da machte sich Will Mallmann bemerkbar. »Hat man irgendwelche Spuren gefunden?«
    Kölzer fuhr herum. Erst jetzt nahm er seinen Kollegen wahr.
    »Ach, Sie sind ja auch schon da.«
    »Und nicht allein.«
    Kommissar Kölzer hob die Augenbrauen. »Ist Ihre Verstärkung aus London eingetroffen?«
    »Sicher.« Will deutete auf Suko und mich.
    Jetzt starrten uns alle an. Wir wurden gemustert, und manch einer der Anwesenden verzog die Mundwinkel. Auch Kölzer.
    Dabei meinte er: »Sie wollen also das Rätsel lösen?«
    »Wenn es eben geht.« Die Antwort gab ich.
    »Na ja.« Er stellte sich selbst vor. Auch wir sagten unsere Namen.
    Bei Suko stutzte er, bis mein Freund ihm erklärte, daß er Inspektor bei Scotland Yard sei.
    »Das habe ich nie bezweifelt«, gab Kölzer zurück.
    In den nächsten Minuten taute das Eis zwischen uns. Es kam zu Gesprächen. Wir erfuhren, daß das Gärtnerehepaar auf dem Grundstück gefunden worden war. Ebenso bestialisch umgebracht wie die Putzfrau Erna Bindalla.
    »Haben Sie nach einem Motiv geforscht?« wandte ich mich an Kommissar Kölzer.
    Der hob die Schultern. »Sicher. Aber es gibt keins.«
    »Die drei waren Angestellte von Herrn König«, gab Suko zu bedenken.
    »So schlau sind wir auch.«
    »Ich meine nur, daß es jemand auf die Familie abgesehen haben könnte.«
    Der Mann im graublauen Anzug hatte die Worte vernommen und erhob sich. »Wer sollte einen Grund haben, meine Angestellten zu ermorden?« fragte er mit leiser Stimme. Er kam näher. Wir erfuhren, daß er Hans König hieß und Chef des Unternehmens war.
    »Jeder Mensch hat Feinde«, bemerkte ich.
    »Richtig, die habe auch ich. Aber dann soll man sich an mich persönlich wenden. Außerdem glaube ich nicht, daß die Konkurrenz zu, derartigen Mitteln greift.«
    »Und wie sieht es in Ihrem persönlichen Bereich aus?« fragte Will Mallmann.
    »Bestimmt keine Mörder.«
    »Wo steckt eigentlich Ihr Bruder?«
    König schaute mich an. »Was hat Gerd denn mit dieser Sache zu tun, Herr Sinclair?«
    »Es war nur eine Frage.«
    Hans König schüttelte den Kopf. »Nein, er führt sein eigenes Leben. Ich meine, er wohnt zwar noch in unserem elterlichen Haus, aber geschäftliche Verbindungen unterhält er nicht mehr zu dieser Firma. Ich habe ihn mit einer hohen Summe ausbezahlt.«
    »Sagen Sie uns trotzdem, wo wir ihn finden können«, bat ich.
    »Keine Ahnung. Vielleicht zu Hause. Ich bin nicht sein Hüter. Oder bei seiner Freundin.«
    »Wie heißt sie?«
    »Barbara Päuse. Wird nur Babs genannt. Sie arbeitet als Einkäuferin in einem großen Kaufhaus.« Er sagte den Namen. Ich lasse ihn hier aus Werbegründen weg. »Aber Sie sind auf dem Holzweg, wenn Sie denken, daß mein Bruder Gerd etwas mit dem Fall zu tun hat. Wirklich, Herr Sinclair.«
    »Ich habe auch nicht gesagt, daß Ihr Bruder der Mörder ist. Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen.«
    »Schon gut, Kollege«, mischte sich Kommissar Kölzer ein und klopfte mir auf die Schultern. »Bei der Familie König brauchen wir den Mörder nun wirklich nicht zu suchen. Und auch Frau van der Berg hat mit der Sache nichts zu tun. Sie hat die Tote übrigens entdeckt.«
    Als Judith ihren Namen hörte, schaute sie auf. »Ich… ich habe schon alles gesagt.«
    Will Mallmann, Kommissar Kölzer und ich nickten beruhigend.
    »Wir wollten Sie auch nicht mehr fragen«, sagte Kölzer. Er hob die Schultern. »Hier können wir nicht mehr viel tun. Wir müssen den genauen Obduktionsbericht abwarten und auch sehen, was die Spurensicherung ergeben hat.« Er schaute uns der Reihe nach an.
    »Fahren Sie mit ins Präsidium?«
    »Nein«, antwortete Will an unserer Stelle. »Nicht sofort, wir kommen vielleicht später.«
    Kölzer warf uns

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