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0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

Titel: 0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Panzerwagen brachte Blüten
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Geschosse gegen die hintere Panzerplatte klatschen hörte, dachte ich nicht an einen Überfall. Ich hielt das Ganze eher für einen dummen Scherz, zumal Pistolengeschosse gegen unsere Panzerplatten nicht mehr ausrichten als harte Erbsen. Ich fand die Sache belustigend und war nur gespannt, wie sie weitergehen würde.
    Plötzlich schob der Polizist aber eine Panzerfaust durchs Fenster und visierte unseren Panzerwagen an. Nun verging mir das Lachen.
    Blitzschnell fuhr es mir durch den Kopf, daß das viele Geld in unserem Auto ganz gut auch zwei Polizisten zu einem Raubüberfall reizen könnte. Ich handelte dann mehr oder weniger automatisch. Ich schob den Lauf meiner Maschinenpistole durch die Schießscharte, zielte vorsichtshalber nur auf den Kopf der Panzerfaust und riß den Abzug durch.
    Ich weiß nicht, wohin ich tatsächlich getroffen hatte. Das Ergebnis war auf jeden Fall vernichtend. Das Polizeiauto zerplatzte in tausend Fetzen.
    Wir hielten nicht an, da wir vor allem den Auftrag hatten, das Geld in Sicherheit zu bringen, was auch immer geschehen würde. Bei der Bank erfuhren wir, daß keine echten Polizisten, sondern verkleidete Gangster in dem verunglückten Auto gewesen waren.
    Diese Mitteilung war kurz zuvor von New York durchgegeben worden. Das beruhigte mich natürlich sehr.
    Ich faltete den Bericht zusammen.
    »Wo sind die Leute mit ihrem Panzerauto jetzt?« fragte ich.
    »Vermutlich unterwegs nach New York zurück«, antwortete Leutnant Crebb, während er das Protokoll wieder in einen Ordner heftete.
    »Es bestand keine Veranlassung, sie festzuhalten. Ihre Angaben stimmen. Ich selbst habe die Spuren der beiden Geschoßeinschläge an der Rückwand des Panzerwagens kontrolliert. Sie saßen ziemlich tief. Wahrscheinlich wollte der Gangster zuerst die Reifen zerschießen.«
    Als wir die Polizeistation von Peekskill verlassen hatten, sagte Phil: »Damit wäre der erste und wichtigste Teil unserer Aufgabe, den geplanten Überfall auf den Geldtransport zu verhindern, gelöst, wenn auch ohne unsere Mitwirkung. Die weiteren Untersuchungen des Autowracks, der Rialto-Bar und der Falschgeldwerkstatt in dem Bunker, sowie die Fahndung nach den flüchtigen überlebenden vier Gangstern sind nur noch Routinearbeiten, die das FBI höchstwahrscheinlich sehr rasch an die zuständigen Polizeidienststellen abwimmeln wird.«
    »So sieht es wenigstens aus«, gab ich nachdenklich zurück. »Aber du wirst lachen, ich habe das unbestimmte Gefühl, daß uns Clumsy noch weiterhin ganz hübsch in Bewegung halten wird. Nach wie vor ist die Frage offen, was die Produktion von falschen Banknoten mit dem versuchten Überfall auf den Geldtransport der Federal Reserve Bank zu tun hat.«
    »Mir scheint, du hast dir da eine fixe Idee in den Kopf gesetzt. Ich jedenfalls kann da überhaupt keinen Zusammenhang erkennen. Wahrscheinlich haben die beiden Verbrechen nichts miteinander zu tun. Nur die Urheber sind identisch.«
    »Phil, so einfach ist das Problem leider nicht. Aus dem Gerede der Gang im Bunker ging eindeutig hervor, daß Rialto-Bar und Bunker, also Falschgeld einerseits und das 193. Revier, also der Geldtransport andererseits zu ein- und demselben Plan gehören!«
    Phil runzelte die Stirn:
    »Bist du ganz sicher, daß die Gangster dir nicht etwas vorgeflunkert haben? Ich halte es für möglich, daß sie dich mit gezielten falschen Äußerungen von der richtigen Fährte ablocken wollten. Ich wiederhole, was ich schon auf dem 193. Revier gesagt habe: Wenn man 1,7 Millionen echte Dollar in der Tasche hat — die Gangster waren sicher überzeugt, daß ihr Überfall gelingen würde —, dann ist man doch auf Falschgeld nicht mehr angewiesen. Es wäre' sogar ausgesprochen blödsinnig. Denn 10 000 Blüten sind gleichbedeutend mit 10 000 Möglichkeiten, geschnappt zu werden, da die Polizei den Weg eines jeden falschen Geldscheins bis zu seinem Ursprung zurückverfolgen könnte. Es ist recht unwahrscheinlich, daß Clumsy bei seinem Schlag gegen den Panzerwagen, der allein schon genug Staub aufgewirbelt hätte, noch ein zusätzliches und überdies unnötiges Risiko in Kauf genommen hat.«
    »Hm«, brummte ich. »Das ist unsere Ansicht. Aber was wissen wir denn von Clumsys Plänen? Er wird schon triftige Gründe für dieses zweispurige Verbrechen gehabt haben. Das erfahren wir spätestens dann, wenn Clumsy und Konsorten gefaßt worden sind. Das wird nicht allzulange auf sich warten lassen, denn eine großangelegte Falschgeldoperation schafft er

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