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0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

Titel: 0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Panzerwagen brachte Blüten
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gerechnet, nur nicht mit meinem Auf tauchen!
    »An Ihrer Stelle würde ich mein Scheunentor wieder zuklappen, sonst gibt's Durchzug!« riet ich ihm freundschaftlich und setzte fast gleichgültig hinzu: »Wohl erstaunt, mich hier zu sehen, was? Nehmen Sie an, ich wäre auf einer Explosionswelle von Paterson hierhergeritten.«
    »Ich… ich… ich verstehe nicht, was Sie meinen, Chef«, stammelte das Muskelgebirge.
    »Schlechte Schulung«, meinte ich geringschätzig. »Sie können sich weder verstellen noch einigermaßen glaubhaft lügen. Bei Ihrer Tätigkeit sollte man das aber können! Ich wette, wenn Sie von der Polizei nus fünf Minuten durch die Mühle gedreht werden, dann singen Sie die aufschlußreichsten Arien.«
    Der Kerl bemühte sich ohne nennenswerten Erfolg um einen harmlosen Gesichtsausdruck. Er schlug auf die Theke, daß die Gläser Rock ‘n Roll tanzten und beteuerte abermals:
    »Ich weiß wirklich nicht, was Sie meinen. Aus welchem Grund sollte ausgerechnet ich von den Cops durch die Mühle gedreht werden?«
    Wenn ihn nicht sein ganzes Gebaren Lügen gestraft hätte, so hätte allein schon das tückische Glitzern in seinen grauen Augen auf allerhand schließen lassen.
    Der Ganove war sicher in alles eingeweiht und deshalb entsetzt, mich wohlbehalten vor sich zu sehen, da ich doch eigentlich längst hätte eine Höllenfahrt ant.reten müssen.
    »Sie fragen, warum die Polizei sich mit Ihnen beschäftigen könnte? Wissen Sie, die Polizei hat viel Sinn für Kunst. Besonders interessiert sie sich für die Hersteller und Verteiler von Graphiken, wie zum Beispiel die auf gewissen Fünfzig-Dollar-Noten. Ich bin übrigens auch ein Liebhaber und Sammler derartiger künstlerischer Erzeugnisse. Ich möchte doch mal nachsehen, ob Sie außer der Blüte, die Sie mir freundlicherweise heute mittag überlassen haben, noch mehr solch hübscher Scheinchen in Ihrer Kasse verwahren!«
    Ich streckte die Hand aus, um den Packen der 50-Dollar-Scheine in der geöffneten Schublade an mich zu nehmen.
    Dem Burschen schien das nicht zu behagen, denn er brüllte augenblicklich:
    »Hilfe! Überfall! Kassenraub!«
    Und schon ging es rund! Es sah ganz so aus, als hätten die meisten der männlichen Barbesucher nur auf einen Anlaß für eine willkommene Schägerei gewartet.
    Sie sprangen hoch.
    Stühle polterten zu Boden.
    Wildes Geschrei übertönte die jammernde Musikbox.
    Aber schon mußte ich meine ungeteilte Aufmerksamkeit dem Burschen r n der Kasse zuwenden.
    Er fletschte die Zähne, senkte den Kopf, beugte den Oberkörper vor und wollte wie ein wütendes Nashorn auf mich losstürmen.
    Unmittelbar vor dem erwarteten Zusammenprall stach der Kerl blitzartig hoch, mit aneinandergepreßten Fäusten voraus.
    Ich bog den Kopf schräg zurück, konnte aber nicht mehr verhindern, daß die Fäuste des Ganoven an meiner linken Gesichtshälfte hochschrammten.
    Ich hatte das Gefühl, als ob mir der Kopf aus den Halswirbeln gerissen würde.
    Zum Glück bin ich ziemlich hart im Nehmen und konnte meine Chance ausnützen. Wegen der hochgeschwungenen Arme stand der Bursche ohne jede Deckung vor mir.
    Mit der Rechten feuerte ich einen Handkantenschlag auf seine kurzen Rippen. Gleichzeitig schoß ich mit der Linken einen Leberhaken ab, der bestimmt nicht von schlechten Eltern war.
    Diese schlagkräftige Behandlung brachte selbst den 200-Pfund-Mann aus dem Gleichgewicht.
    Ich setzte sofort nach und landete eine gestochene Gerade genau auf den Punkt.
    Ich, hatte keine Zeit mehr, das Ergebnis meiner Tätigkeit zu beobachten, denn ich fühlte mich recht unsanft von hinten umklammert.
    So was freut mich immer!
    Nach einem angedeuteten Nachgeben zu dem Gegner hin riß ich den Oberkörper nach vorn herunter, so daß die menschliche Klette mit beiden Beinen voraus über meinen Rücken geschleudert wurde.
    Es war wirklich nicht meine Schuld, das die Schuhe dieses Luitfahrers ausgerechnet im Gesicht des verhinderten Catchers, der sich eben ächzend hochzurappeln anschickte, landeten.
    Die handgreifliche Unterhaltung wurde immer munterer, und meine Partner, wenigstens ihrem Gebrüll nach zu urteilen, ebenfalls.
    Es waren bärenstarke Bullen — eine Nummer größer als ein Wandschrank —, was aber meiner fröhlichen Stimmung keinen Abbruch tat.
    Zum einen standen deren Geisteskräfte im umgekehrten Verhältnis zu den körperlichen, und zum anderen waren sie einander im Wege, so daß sie sich noch gegenseitig verdroschen.
    Trotzdem hielten sie mich ganz

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