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0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten

Titel: 0206 - Der Panzerwagen brachte Blüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Panzerwagen brachte Blüten
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prächtiges Ziel abgegeben.
    Ich sprang wieder hoch und rannte auf das Tor zu.
    Plötzlich wurde in irgendeinem der anliegenden Zimmer das Licht angedreht. Der Schein fiel genau auf mich!
    In diesem Moment sah ich, wie sich am Tor — keine fünfzehn Yard entfernt — ein Schatten bewegte. Ich sah einen Arm, ich sah eine Pistole…
    Ich schoß unverzüglich und traf.
    Die Gestalt stieß einen gellenden Schrei aus, taumelte und sank im Zeitlupentempo auf den Boden, während das Geschrei in ein dumpfes Stöhnen überging.
    »Los!« zischte mir Phil zu. »Wir müssen den Kerl erwischen, bevor ihn seine Kumpane fortschleppen können. Ich schätze, daß er uns eine ganze Menge von der Rialto-Bar erzählen kann!«
    Dieser Ansicht waren offensichtlich auch noch andere Leute, denn wie zur Bestätigung bellte ein Feuerstoß aus einer Maschinenpistole.
    Ich wunderte mich gehörig, daß mir keine Geschosse um die Ohren pfiffen. Als das Rattern verstummte, hörte man auch das Stöhnen des Verwundeten nicht mehr. Dafür heulte ein Automotor . auf.
    Mit zwei Sätzen war ich am Tor und bückte hinaus auf die Straße. Ein Mercury brauste gerade davon, die Elfte Avenue hinab in Richtung auf den Miller Highway. Ich konnte die Nummer des Wagens gerade noch erkennen.
    Ich schaute mich suchend um und entdeckte ein Taxi.
    »Kümmere dich um den Angeschossenen!« rief ich Phil zu. »Ich werde versuchen, die flüchtenden Gangster mit dem Taxi zu verfolgen.«
    ***
    Der Fahrer des Taxis schien ein gewiefter Bursche zu sein. Er stand schon neben seinem Ford und hielt mir die Fondtür auf.
    »Wohl den Banditen da nach?« fragte er grinsend, wobei er mit dem Daumen auf den verschwindenden Mercury deutete. »Ich habe mir doch gleich gedacht, daß da was nicht stimmt. Sie sind doch sicher von der Polizei?«
    Ich nickte.
    Der Mann beteiligte sich offenbar mit Begeisterung an der nun anhebenden Verbrecherj agd. Wie alle Taxifahrer, war er berauscht von der Aussicht, endlich einmal durch New York rasen zu können, ohne sich um Geschwindigkeitsbeschränkungen. Einbahnstraßen und Stoppstellen kümmern zu müssen.
    Ich saß noch nicht recht, da schoß der Wagen auch schon davon. Bewundernswert, wie er es so schnell geschafft hatte, hinters Lenkrad zu kommen.
    Aber das war gar nicht bewundernswert, denn nun hockten mit einem Male zwei Männer vorne! Und das Taxi folgte auch gar nicht dem Mercury, sondern kurvte mit höchster Geschwindigkeit um die Ecke in die Zwölfte Avenue, also genau in die entgegengesetzte Richtung.
    Na, dem Mann mußte ich gleich Bescheid stoßen. Ich klopfte energisch gegen . die Trennscheibe zwischen den hinteren und den vorderen Sitzen. Es gab nur einen matten Ton.
    Da wußte ich allerdings Bescheid! Die Trennscheibe bestand aus zolldickem Panzerglas, und ich saß nicht in einem Taxi, sondern — nun schon zum zweitenmal innerhalb von zwölf Stunden — in einem Gangsterauto!
    Auf Grund meiner schlechten Erfahrung war mir jegliche Lust vergangen, bis ans Ziel der Fahrt im Wagen zu bleiben, nur um meine Neugier nach den Absichten der Gangster zu befriedigen. Ich peilte nach vorne. Nein, diese beiden Halunken hatte ich nicht in dem Bunker bei Paterson gesehen. Aber es war nicht anzunehmen, daß sie G-man freundlichere Absichten hegten als Clumsvs Garde.
    Ich mußte so schnell wie möglich raus aus diesem Teufelsgefährt. Wegen der Panzerscheibe waren die beiden Gangster unangreifbar. Sinnigerweise hatte man von den Fondtüren die inneren Klinken abmontiert, so das sie unter normalen Umständen nur von außen geöffnet werden konnten.
    Aber jetzt und hier herrschten, weiß Gott, keine normalen Umstände!
    Ich klopfte gegen die rechte Tür.
    Es tönte blechern. Die Karosserie war demnach nicht durch Stahlplatten gepanzert.
    Nachdem ich mich vergewissert hatte, daß auf dem Bürgersteig niemand mehr unterwegs war, feuerte ich kurzentschlossen drei Schüsse gegen das Schloß.
    Wenn es sich nicht gerade um Tresorschlösser handelt und wenn es auf ein bißchen Krach mehr oder weniger nicht ankommt, leistet meine Nullacht bessere und vor allem schnellere Dienste als das raffinierteste Sortiment an Dietrichen.
    Die Wucht des Geschosses zertrümmerte nicht nur das Schloß, sondern drückte gleichzeitig die Tür auf.
    Bevor die beiden Gangster richtig mitbekommen konnten, was da im Gange war, lehnte ich aus der aufgeschossenen Tür, verpaßte dem rechten Hinterreifen einen Treffer und kugelte mich dann mit eingezogenem Kopf auf die

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