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0206 - Die Schrecken der Hohlwelt

Titel: 0206 - Die Schrecken der Hohlwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zufluß oberhalb des Kessels gespeist wurde und sich in einen Wasserlauf unterhalb entleerte.
    Fed hielt den Ort zum Landen für geeignet. Er dirigierte das Boot in die Tiefe und setzte es dicht neben einer Felswand in den grobkörnigen Staub. Es gab selbst hier in der unmittelbaren Nähe der Wand keinen Schatten. Die grelle Sonne des Energiekerns stand genau senkrecht über allem, was es auf dieser Welt gab.
    Sturry sah überrascht auf, als bemerkte er jetzt erst, daß das Boot gelandet war. Er hockte auf dem Boden.
    „Können wir raus?" wollte er wissen. Fed nickte.
    „Wir vertreten uns die Beine", entschied er.
    Sturry packte aufgeregt ein paar Instrumente zusammen und eilte damit zur Schleuse.
    „Versprichst du dir etwas davon?" fragte ihn Fed.
    „Oh ja!" Sturrys blaue Augen leuchteten vor Begeisterung. „Es gibt eine ganze Reihe schwachwirkender Einflüsse, die durch die Hülle des Bootes völlig abgeschirmt werden."
    Fed war mißtrauisch.
    „Und obwohl sie schwach wirkend sind, kannst du sie in diesem Tohuwabohu von Störungen empfangen?"
    Sturry lachte gutgelaunt.
    „Ja, natürlich. Dafür gibt es Methoden."
    „Gehen wir!" meldete sich Josh mit kreischender Stimme.
    Sie stiegen aus. Von der Höhe der Schleusenkante aus war der steinige Boden des Tals ein weitaus weniger sanfter Landeplatz als der weiche Sand der Wüste. Sturry, der als erster sprang, stürzte hin und rollte sich mit der Behendigkeit einer Katze auf den Rücken, um die Geräte zu schützen, die er mit beiden Händen gegen den Leib drückte. Als Fed hinabsprang, hatte er sich schon wieder aufgerichtet und war dabei, seine Instrumente in Position zu bringen.
    Josh landete elegant, federte mit den langen Beinen und stöhnte entsetzt: „Mein Gott, ist das heiß!"
    Niemand achtete auf ihn. Fed Russo schritt an der Felswand hin und betrachtete nachdenklich die seltenen, dünnen Flächen tiefschwarzen Schattens, die sich dort bildeten, wo ein Stück der Wand ein wenig überhing und den darunterliegenden Boden vor der sengenden Hitze der Sonne schützte.
    Er kniete auch nieder und durchwühlte den kiesigen Boden mit den Händen, bis ihm fast die Haut auf den Fingern briet. Aber er fand nichts. Unter der obersten Schicht Geröllstaub lag wieder eine Schicht Geröllstaub, und so ging es wahrscheinlich weiter, bis...
    Bis wohin? Ein Paar Stiefel erschien plötzlich in Feds Blickfeld.
    Fed sah auf. Josh Bonin stand vor ihm und schaute ganz gegen seine Angewohnheit auf ihn herab.
    „Hast du schon mal überlegt", fragte er, „wie tief du graben mußt, um die Leute an der Fußsohle zu kitzeln, die auf der Oberfläche dieser Welt herumlaufen?"
    Merkwürdig, schoß es Fed durch den Sinn, ich habe gerade dasselbe gedacht. Sie befanden sich auf der Innenwandung eines Hohlplaneten, das hatte er für einen Augenblick vergessen. Die Hohlwelt mußte auch eine äußere Oberfläche haben. Wenn er hier anfing zu graben, dann würde er eines Augenblicks auf der Außenschale des Planeten herauskommen.
    Er schüttelte den Kopf und stand auf.
    „Merkwürdige Welt", murmelte er. „Wer soll sich da zurechtfinden?" Josh war der gleichen Ansicht.
    „Wir sollten sie Horror nennen", schlug er vor.
    Fed lachte bitter. „Ruf den Chef an und sag ihm, du hättest einen Namen für das Monstrum. Vielleicht gefällt ihm dein Vorschlag."
    Josh machte eine wegwerfende Handbewegung. Er wollte noch etwas sagen, aber bevor er dazu kam, geschah etwas Erstaunliches.
    Ein roter Blitz zuckte über den weißen Himmel. Für den Bruchteil einer Sekunde fühlte sich das felsige Tal mit schmerzender, roter Helligkeit. Die Erscheinung war lautlos. Die heiße Luft blieb reglos.
    Kein Donner folgte dem Blitz. Das Leuchten verschwand so schnell, wie es gekommen, und nur die tanzenden Ringe vor den Augen bewiesen Fed, daß er das Ganze nicht geträumt hatte.
    Dann schrie Sturry Finch.
    So schnell hatte sich Fed Russo noch nie in Bewegung gesetzt.
    Mit gewaltigen Schritten umrundete er die Felsnase, die Sturry vor seinem Blick verbarg. Sturry kniete im Geröll und hatte beide Arme hoch erhoben, als leiste er eine Andacht. Aus dem Boden vor ihm stieg Rauch auf, und Sturrys Gesicht war vor Schmerz verzerrt.
    Fed riß ihn fast um.
    „Was ist los?" stieß er hervor.
    Sturry beugte sich nach vorn und barg die rechte Hand unter dem linken Ellbogen. Er gab knurrende, stöhnende Laute von sich und wiegte den Oberkörper hin und her.
    „Au verdammt!" hörte Fed schließlich. „Das tut

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