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0207 - 1:0 für einen Gangster

0207 - 1:0 für einen Gangster

Titel: 0207 - 1:0 für einen Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 10 für einen Gangster
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alle Fälle für Nita lebensgefährlich.
    »Wir kommen sofort. Rühren sie sich nicht von der Stelle«, rief ich und legte auf. Phil, der begriffen hatte, riss bereits seinen Hut vom Kleiderhaken.
    Drei Minuten später brausten wir bereits mit Rotlicht und Sirenengeheul durch die Straßen.
    Es war Hauptverkehrszeit, und so sehr sich auch die Autofahrer bemühten, Platz zu machen, musste ich immer wieder mit aller Macht bremsen, um einem Zusammenstoß zu entgehen.
    Wir kamen glücklich über Madison und Union Square, bogen mit kreischenden Reifen in die 14. Straße und dann wieder in die Third Avenue ein.
    Pausenlos ließ ich die Sirene heulen. Ich hatte die Hoffnung, dass das helfen würde, jemanden, der Nita ans Leder wolle, abzuschrecken. Jetzt sah ich bereits durch das Dämmerlicht die Lichtreklamen des Drugstores.
    Ich hielt die große Glastür des Ladens im Auge, während wir schnell näher kamen, und dann musste ich plötzlich mit aller Kraft auf die Bremsen treten. Ein schwarzer Ford war aus der Reihe der Wagen ausgeschert und kam mir in die Quere. Mein Jaguar schlitterte, und in diesem Augenblick wurde die Tür des Drugstores von innen aufgestoßen und eine Frau rannte heraus.
    Es war Nita Loriot.
    Warum konnte sie sich nicht an meine Instruktion halten? Noch war ich etwa achtzig Yard entfernt. Nita jagte mit fliegenden Röcken über den Bürgersteig und hob winkend beide Arme. Im nächsten Augenblick fiel sie einfach um. Ich hatte nichts gehört. Der Lärm meiner Sirene verschlang jedes andere Geräusch, aber die Art, in der das Mädchen hinstürzte, sagte mir alles.
    Ich sah, wie die Passanten auseinanderstoben und in den Hausfluren und Eingängen Deckung suchten. Ich sah auch den dunkelgrauen Roadster, der aus der 12. Straße herausgeschossen war, die Third Avenue überquerte und nach Osten raste.
    Ich bemerkte die Anne und Hände, die sich richtunggebend nach ihm ausstreckten.
    Um Nita würden sich andere Leute kümmern. Mein Ziel war der graue Roadster.
    Als ich in die 12. Straße einbog, schlingerte das Hinterteil meines Wagens, aber ich schaffte es. Ich wusste, ich würde den anderen in wenigen Minuten eingeholt haben.
    Dann war es, als ob ein Steinhagel gegen die Windschutzscheibe prasselte. Das Glas war kugelsicher, aber es überzog sich im Nu mit einem ganzen Netz von feinen Sprüngen.
    Phil hatte seine Pistole herausgerissen. Aber was ist schon ein solche Waffe gegen eine Maschinenpistole?
    Wieder prasselte und knallte es, aber ich gab nicht nach. Phil hing, ungeachtet des Kugelhagels, seitlich aus dem Wagen und leerte das Magazin der Pistole.
    An der First Avenue ging der Roadster mit selbstmörderischer Geschwindigkeit in die Rechtskurve. Wenn es ihm gelang, über die Housten Street zum »Diebesmarkt« zu gelangen, so musste er mir im Gewirr der Straßen,Torbögen und Hinterhöfe entkommen.
    Phils Hut flog vom Kopf, und ich wusste, dass es nicht der Fahrtwind gewesen war, der ihn heruntergerissen hatte. Jetzt kam ich schnell näher. Mein Freund hatte schon das dritte Magazin eingeschoben und feuerte unablässig.
    Houstonstreet… Mitten auf der Straße erschien ein mächtiger Omnibus. Ich nahm das Gas zurück und bremste, aber die Flüchtenden vor uns dachten nicht daran.
    Der Fahrer riss das Steuer nach links. Es gelang ihm, dem Bus auszuweichen, aber dann war es vorbei. Der Wagen knallte mit dem Kühler gegen den Mast einer Straßenlaterne. Für ein paar Sekunden sah es aus, als wolle der Roadster daran hochklettern. Dann brach der Mast ab, der Wagen überschlug sich… einmal, zweimal und landete inmitten von splitterndem Glas und Mauerbrocken in der Auslage eines Gemüsegeschäfts.
    Schreie ertönten, Menschen quollen aus Haustüren und Kneipen, strömten zusammen, glotzten, diskutierten, aber keiner rührte auch nur einen Finger. Es war das Übliche. Erst, als Phil und ich auf der Bildfläche erschienen, kam Bewegung in die Neugierigen. Man versperrte uns den Weg, man schimpfte, ein paar Kerle stießen Drohungen aus.
    »Platz machen! Bundespolizei!«, rief ich und zog zu gleicher Zeit die Pistole.
    Das wirkte, aber nur vorübergehend. Hinter uns schloss sich erneut die Menschenmauer.
    »Verdammte Cops, harmlose Bürger wegen einer Kleinigkeit in den Tod hetzen. Schlagt sie tot.«
    Wäre nicht in diesem Augenblick ein Patrouillen wagen der Stadtpolizei herangebraust, wir hätten uns unserer Haut gegen den aufgebrachten Mob wehren müssen. In dieser Gegend ist jeder Polizist jedermanns Feind.

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