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0207 - 1:0 für einen Gangster

0207 - 1:0 für einen Gangster

Titel: 0207 - 1:0 für einen Gangster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 10 für einen Gangster
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Als es uns endlich gelungen war, zu dem vollkommen zertrümmerten Roadster vorzudringen, mussten wir feststellen, dass die beiden Insassen tot waren. Dem einen hatte das Steuerrad den Brustkorb eingedrückt. Der zweite war mit dem Kopf durch die Windschutzscheibe geflogen und wahrscheinlich an einem Schädelbruch gestorben.
    Zwischen den Trümmern lag eine Maschinenpistole. Während Phil an Ort und Stelle blieb, preschte ich zurück, zur 12. Straße und stoppte an der Ecke Third Avenue. Vor dem Drugstore stand ein Cop, der mich passieren ließ, als ich mich ausgewiesen hatte. Man hatte Nita auf eine Bank gelegt. Ihr Mantel und Kleid waren über der Brust mit Blut getränkt, aber sie lebte, sie lebte noch.
    Sie schien mich sogar zu erkennen und bewege die Lippen. Ich beugte mich über sie, hörte ihren röchelnden Atem und die mühsam herausgestoßenen Worte: »Nicht böse sein… Ich hatte Angst. Er war hinter mir.«
    Blutiger Schaum trat auf ihre Lippen. Sie würde es nicht mehr lange machen.
    »Wer war hinter Ihnen, Nita? Wer?«
    »Angst…«, flüsterte sie. »Er… Bartkoteletten.«
    »Woher kennen Sie den Mann? Bitte, Nita, sprechen Sie.«
    Dann sah ich, dass sie meine Frage gar nicht mehr vernommen hatte. Über ihren geöffneten Augen breitete sich ein Film, der Schleier des Todes.
    Ich richtete mich auf.
    Überall traf ich auf den Mann mit den Bartkoteletten, auf Adam Coreanu.
    Drüben am Haken hingen der HERALD und die MORNING NEWS, und auf den Titelseiten waren sein Bild und sein Steckbrief.
    »Haben Sie einen Mann mit Bartkoteletten gesehen?« Ich riss den HERALD herunter. »Diesen Mann hier?«
    Der Angestellte im weißen Kittel war blass. Die Hand, die eine Zigarette hielt, zitterte.
    »Einen Mann mit Barkoteletten? Ja, der kam herein und setzte sich an die Theke, und dann rannte die Frau plötzlich.«
    Er stierte auf den Steckbrief.
    »Ja, das könnte er gewesen sein, aber wer denkt denn daran, dass er gerade hierher kommen würde.« Er zuckte die Achseln.
    So ist das immer. Ein Steckbrief wird veröffentlicht. Der Leser studiert ihn und freut sich der Gänsehaut, die ihm dabei über den Rücken rieselt. Wenn er dann aber den Verbrecher wirklich sieht, so denkt er nicht daran, dass es derselbe sein könnte, auf dessen Ergreifung eine Belohnung gesetzt ist. Nur aus diesem Grund werden so viele Mörder und andere Gangster nicht gefasst. Man hat seinen Steckbrief gelesen, aber wenn man ihn sieht, so denkt man nicht daran.
    Ich konnte mir genau vorstellen, was geschehen war. Coreanu hatte Nita beschattet, und als sie im Drugstore saß, die beiden Gangster in dem grauen Roadster beauftragt, sie auf der Straße beim Verlassen des Lokals abzuknallen. Nita erkannte ihn und flüchtete. Leider eine Minute zu früh.
    Wir waren wenige Sekunden zu spät gekommen. Angesichts unseres Wagens hätten sie es kaum gewagt, den ihnen erteilten Auftrag zu erfüllen.
    Phil kam mit einem Jeep der Stadtpolizei. Er hatte die Taschen der beiden toten Gangster durchsucht. Wie üblich hatten sie keine Ausweise und nicht einmal einen Führerschein, aber wir waren sicher, dass wir sie in der Kartei der City Police finden würden. Die Nummer des Wagens hatte mein Freund sofort durchgegeben und erfahren, das diese zurzeit nicht eingetragen war. Zuletzt hatte sie zu einem Chrysler gehört, der an eine Schrottfirma verkauft worden war. Jemand musste die Schilder gestohlen oder auch von einem der Arbeiter auf dem Schrottplatz gekauft haben.
    Es gab noch eine Möglichkeit, den grauen Roadster - es war ein Chevrolet - zu identifizieren, nämlich durch die Motornummer. Aber wenn der Wagen, der bereits vier Jahre alt sein musste, durch verschiedene Hände gegangen war, so würde auch das sehr schwer werden.
    Die toten Gangster waren zur Center Street gebracht worden. Für Nitas Leiche bestellte ich einen Unfallwagen. Ich fühlte mich, obwohl ich alles Menschenmögliche für sie getan hatte, schuldig an ihrem Tod. Hätte ich in der ORIENTAL BAR nicht so auffällig bei ihr gesessen, so lebte sie noch.
    Als wir eine gute halbe Stunde später im Polizeihauptquartier ankamen, waren die Toten bereits durch ihre Fingerabdrücke identifiziert. Es waren zwei der Polizei wohl bekannte Verbrecher, die unter den Spitznamen Silly Joe und Ginger Mike bekannt waren. Das war aber auch alles. Welcher Gang sie zuletzt angehört hatten, wusste niemand.
    Trotzdem machten wir auch in dieser Hinsicht einen Versuch. Den ganzen Abend über streiften ein paar unserer

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