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0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

Titel: 0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sind, wenn Sie aussteigen und man Ihnen seltsame Dinge erzählt.« Er drückte seine Hand auf die Bank, um aufzustehen, doch Suko hielt ihn an der Schulter fest.
    »Können Sie uns denn keinen Tip geben, Mister?«
    »Haben Sie denn damit zu tun?«
    »Möglich.«
    Der Schaffner wurde unsicher. Er schaute erst mich, danach Suko an und schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Sie machen sich über mich lustig. Sie sehen nicht aus wie Leute, die sich mit übersinnlichen Phänomenen beschäftigen.«
    »Wie sehen wir denn aus?«
    Er lächelte. »Das soll keine Beleidigung sein, Gentlemen, aber Sie kommen mir vor, wie zwei Männer, die Gordon Miller besuchen wollen.«
    »Und wer ist das?« fragte Suko.
    »Er hat eine Whiskybrennerei«, erwiderte der Schaffner. »Und Sie könnten Vertreter sein.«
    »Ist doch auch schön«, lächelte Suko. »Besonders aus dem Grunde, weil ich keinen Alkohol trinke.«
    »Kaum«, schwächte ich ab.
    »Kaum…«
    »Ich kann Ihnen wirklich nicht mehr sagen.« Der Schaffner hob die Schultern.
    »Sie müssen sich schon selbst ein Bild machen.«
    »Ja, das werden wir.«
    Der Schaffner stand auf und wünschte uns noch eine gute Reise.
    »Dabei sind wir in einer Viertelstunde da«, meinte Suko.
    »Es ist eben ein freundlicher Mensch. Nicht so ein Muffel wie du«, hielt ich Suko vor.
    »Das mußt du gerade sagen.«
    Ich grinste nur und wurde schweigsam, was Suko nach einer Weile auffiel, denn er fragte mich, was mit mir los wäre.
    »Eigentlich nichts, nur denke ich über den Namen Miller nach. Den habe ich schon gehört.«
    Suko nickte mit todernstem Gesicht. »O ja«, sagte er. »Der Name Miller. Er ist ja so selten.«
    »Hör auf, so meine ich das nicht. Nein, dieser Miller in Maghel. Ich glaube, mein Vater ist zu ihm gegangen, denn sein Name ist früher bei uns zu Hause des öfteren gefallen. Dad und er müssen sich kennen.«
    »Eine gewagte Logik.«
    »Die ich unter Umständen bestätigt bekomme.«
    »Mich interessiert vielmehr, was mit dem Piloten geschehen ist«, murmelte Suko. »Ob er der Aufhänger des ganzen Falls ist?«
    »Welch ein Fall?«
    »Jetzt willst du mir aber einen zurückschießen.«
    »Wieso? Noch haben wir keinen Fall. Wir sitzen in einem Zug und gondeln durch die Gegend, wo wir eigentlich in London gebraucht würden, denn dort steht die Zeit auch nicht still.«
    »Hast du Gewissensbisse?«
    »Müßte ich die haben?«
    »Kaum. Trotzdem bin ich auf diesen Friedhof gespannt. Und das solltest du auch sein, John. Mit Friedhöfen haben wir schließlich unsere Erfahrungen, denk daran.«
    Da hatte mein Freund und Kollege wirklich recht. Inzwischen hatte sich auch in mir ein Gefühl der leichten Unruhe ausgebreitet. Ich wußte es zwar nicht, aber ich ahnte, daß da unter Umständen einiges auf uns zukam, obwohl wir bisher nicht den Zipfel des Geheimnisschleiers in der Hand hielten.
    Bei modernen Zügen sind die Bremsmanöver sanft und gleichmäßig.
    Man merkt sie kaum. Hier jedoch war es anders.
    Ruckartig bremste der Zug. Durch die Wagen liefen regelrechte Schläge, und wir wurden einmal nach vorn gestoßen und dann wieder zurück.
    Wenn wir aus dem Fenster schauten, dann sahen wir, daß ein Bahnhof in der Nähe lag.
    Es liefen jetzt drei Gleise nebeneinander. Auf einem standen vier abgestellte Güterwaggons. Masten wuchsen aus dem Schotter, Signale waren zu sehen und auch ein alter Wassertank.
    Die Räder rumpelten, ein hohles Kreischen ertönte, dann kam der Zug allmählich zum Stehen.
    Wir standen auf und schnappten unser Gepäck. Es waren drei kleine Koffer, wovon einer keine Kleidung enthielt, sondern nur meine Waffen.
    Nur wenige Reisende stiegen aus. Mit uns waren es vier. An der Tür nickte uns der Schaffner noch einmal zu und sagte: »Denken Sie an die Geschichte und den Friedhof.«
    Ich lächelte. »Immer.«
    Suko war bereits ein paar Schritte vorgegangen und schaute sich um.
    »Himmel«, sagte er. »Hier liegt nicht nur der Hund begraben, sondern die Katze gleich mit.«
    Gelogen hatte er nicht. Wir sahen einen kleinen Ort, der malerisch inmitten einer Hügellandschaft eingebettet lag. Die Luft war kalt. Der Atem dampfte vor unseren Lippen. Wir mußten das Bahnhofsgebäude durchqueren und standen dann vor der Station auf der Straße, wo wir uns abermals umschauten.
    Kleine Häuser, die meisten sehr alt. Eine mit Kopfsteinen gepflasterte Straße, die ins Dorfinnere führte. Nur ein hoher Schornstein war als markantes Zeichen zu sehen.
    »Und wo liegt der Friedhof?« fragte

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