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0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

Titel: 0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Suko.
    »Den werden wir jetzt suchen.«
    »Kann ja nicht schwer sein, bei der Größe.«
    Ich entdeckte ein Schild. Es zeigte leider nicht den Weg zum Friedhof, sondern zu einem See, der Loch Maghel hieß. Dahin wollten wir nicht, sondern schlugen die entgegengesetzte Richtung ein. Da wir nicht erst lange suchen wollten, erkundigten wir uns bei einem Mann mittleren Alters, der uns entgegenkam und eine Handkarre hinter sich herzog, auf der gefüllte Jutesäcke lagen.
    »Zum Friedhof wollen Sie?« fragte er mißtrauisch.
    »Ja.«
    Er verzog die Mundwinkel. »Wo kommen Sie denn her? Hat sich das schon herumgesprochen? Sind Sie Reporter?« Seine Stimme wurde immer schärfer.
    »Nein, Reporter sind wir nicht. Aber was soll sich denn herumgesprochen haben?« Mittlerweile war ich neugierig geworden. Ich wollte wissen, was los war und mich nicht mehr mit irgendwelchen ungenauen Angaben abspeisen lassen.
    »Die Sache mit dem Piloten.«
    »Was ist mit ihm?«
    Der Mann zog die Nase hoch und schaute uns mißtrauisch an. »Sie sehen es ja doch, wenn Sie zum Friedhof gehen, dann kann ich es Ihnen auch sagen. Der Mann hängt fest.«
    »Wo?«
    »In einem Grabstein!«
    Suko und ich schauten uns an. »Was sagen Sie da? Der Mann, vielmehr der Pilot, soll in einem Grabstein festhängen?«
    »Ja, so ist es.«
    »Wie ist das möglich?«
    »Das müssen Sie sich schon selbst ansehen. Ich habe genug gesagt.«
    Er ging weiter.
    »Halt!« rief ich ihm nach.
    »Was ist denn jetzt noch?«
    »Den Weg, Sir, wenn Sie uns den erklären könnten?«
    Er drehte sich unwillig. »Gehen Sie in Richtung Dorfmitte. Da halten Sie sich dann rechts. Es gibt eine schmale Straße, die zum Friedhof führt und auch zur Kirche. Sie müssen nur nach dem Turm Ausschau halten.«
    »Danke sehr.«
    Suko atmete tief ein. »Weißt du was, John? Jetzt bin ich wirklich mal gespannt, was hier passiert ist.«
    »Frag mich mal…«
    ***
    »Unwahrscheinlich«, flüsterte Gordon Miller. »Das begreife ich nicht.« Er schüttelte den Kopf.
    Auch Horace F. Sinclair war geschockt. Er schluckte und trat sicherheitshalber einen Schritt zurück, denn die ganze Sache war ihm mehr als unheimlich.
    Hier waren Kräfte am Werk, für die die beiden Männer einfach keine rationale Erklärung hatten, ebensowenig wie für das Piloten-Phänomen.
    Sinclair und Miller waren die einzigen Zeugen, außer Frank Evans natürlich, und sie mußten mit ansehen, wie sich die schwere Platte plötzlich um die eigene Achse drehte und dabei unter den Füßen des eingeklemmten Piloten wegglitt.
    Der Unglückliche hatte bisher mit seinen Füßen den entsprechenden Halt gefunden, nun wurde ihm dieser Halt geraubt, und er hing mit den Beinen in der Luft, wobei sein Körpergewicht zog und seine Arme belastete.
    Im ersten Augenblick war auch er zu entsetzt, um die volle Tragweite des Geschehens zu begreifen, dann jedoch verzerrte sich sein Gesicht in unendlicher Qual, und er begann gellend zu schreien.
    »Nein!« brüllte er. »Das halt ich nicht aus. Verdammt, das halte ich nicht aus. Gebt mir eine Kugel! Eine Kugel - aaahhh…« Die Worte endeten in einem wilden Gebrüll.
    Horace Sinclair und Gordon Miller konnten dem Piloten nicht helfen, so gern sie es getan hätten. Der Mann mußte an dem Grabstein hängenbleiben, er war eins geworden mit ihm, er war mit ihm verwachsen. Welch ein Grauen!
    Frank Evans schwebte in der Luft, er mußte in seiner Haltung rasende Schmerzen haben. Es war nur eine Frage der Zeit, wann er es nicht mehr aushalten konnte.
    In seiner Hilflosigkeit schüttelte Gordon Miller den Kopf. Er war auch zwei, drei Schritte zur Seite gegangen, als könnte er es nicht mehr mit ansehen, was sich dort vor seinen Augen abspielte. Der Mann war einfach zu geschockt, die Angst leuchtete aus seinen Augen.
    Sinclair merkte, was mit ihm los war und sagte: »Bleib hier, Gordon.«
    Miller nickte.
    Horace F. Sinclair aber beobachtete weiterhin die Platte. Sie hatte sich jetzt soweit von der Gruft gelöst, daß sie in der Luft schwebte, als würde sie von starken unsichtbaren Händen getragen, und der Blick in die geheimnisvolle Tiefe war frei.
    Es kostete Sinclair Überwindung, bis dicht an den Rand zu treten und hineinzuschauen, aber er riß sich zusammen, obwohl ein Schauer nach dem anderen über seinen Rücken jagte und auch sein Gesicht erfaßt hielt, das eine Gänsehaut zeigte.
    Es gelang ihm nur schwer, sich zu konzentrieren, aber er stellte fest, daß die Gruft unter der Grabplatte sehr geräumig war. Es

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