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0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

Titel: 0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesucht.«
    »Wieso?«
    »Ich heiße John Sinclair, und das dort ist mein Freund und Kollege Suko.«
    Miller schluckte. »Sie…Sie sind tatsächlich John Sinclair, der Sohn von Horace F. Sinclair?«
    »Ja, glauben Sie mir nicht?«
    »Doch, doch…«
    Er schüttelte den Kopf, wischte über sein Gesicht und fragte leise: »Jetzt wollen Sie sicherlich wissen, wo sich Ihr Vater befindet?«
    »Wenn Sie es wissen.«
    »Er ist hier.«
    »Wo?«
    »Im Grab, John. Verdammt, Ihr Vater ist in dieser verfluchten Gruft eingeschlossen!«
    Ich wurde blaß.
    ***
    Horace F. Sinclair hörte die Warnschreie seines alten Freundes wie durch einen Watteschleier. Der Anblick des im Sarg liegenden Ahnherrn faszinierte und stieß ihn gleichzeitig ab.
    »Du mußt raus, Horace! Schnell!«
    Schrill klang Millers Stimme, und endlich wurde auch Sinclair klar, daß sein alter Freund nicht scherzte. Er riß sich von dem schaurigen Anblick los, schwang herum und schaute nach oben, wo sich die rechteckige Öffnung befand.
    Dort war ein Schatten.
    Allerdings keiner, den Millers Körper warf, sondern ein rechteckiger, wie ihn nur die Platte produzieren konnte. Sinclair dachte an das Schweben der Steinplatte, und er brauchte nicht erst groß zu raten, um zu wissen, daß sie sich wieder selbständig gemacht hatte und auf das Grab zuglitt, um es zu verschließen.
    Da streckte sich ihm eine Hand entgegen. Miller gab wirklich alles, um dem Freund aus der Klemme zu helfen.
    Auch Horace Sinclair machte seinen Arm lang. Die Hände berührten sich, doch sie mußten wieder gelöst werden, denn die Platte war schon zu nahe.
    Horace F. Sinclair duckte sich unwillkürlich und fuhr zurück. Sein Mund stand halboffen, er atmete schnell und keuchend, mit den verdrehten Augen schaute er dabei nach oben, wo die Platte immer größer wurde und die Graböffnung schon bedeckte.
    Dann glitt sie nach unten.
    Horace F. Sinclair sah noch die letzten Lichtstreifen, die das Grab nachzeichneten, dann fiel die Platte endgültig und saß fest und fugendicht auf der Öffnung.
    Es wurde finster.
    Horace F. Sinclair hatte sich gegen die Wand gepreßt. Jetzt bereute er seine Neugierde, aber er hatte den Ahnherrn sehen und das Geheimnis des Grabsteins lüften wollen.
    Die Falle war zugeschnappt.
    Die Stille wirkte erdrückend in diesen schrecklich langen Augenblicken.
    Er hörte nur sein eigenes Atmen und auch den Widerhall des Herzklopfens in seinem Gehirn.
    Wie schwere Schläge.
    Hart und fordernd…
    Und dann vernahm er noch etwas.
    Ein leises, hämisches Lachen. Da er es nicht ausgestoßen hatte, gab es nur eine Möglichkeit, wer sich für das Lachen verantwortlich zeigte.
    Der Ahnherr…
    ***
    »Haben Sie nicht gehört, John?« fuhr mich Gordon Miller an. »Ihr Vater ist dort unten in der Gruft eingeschlossen. Ich habe ihn gewarnt, er wollte nicht auf mich hören, und jetzt sitzt er fest. Den kriegen wir da nicht raus.«
    Ich schaute auf das Grab und schwieg noch immer. Die Steinplatte sah völlig normal aus, nichts Magisches war an ihr zu sehen. Sie besaß einen eisernen Haltering wie viele Platten auch. Und doch mußte sich unter ihr ein schreckliches Geheimnis verbergen, das jetzt keines mehr war, weil sich mein Vater da unten befand.
    Mir lief es kalt den Rücken hinab. Ich schaute auf die Platte, als könnte ich sie mit meinen Blicken durchbohren, aber die Gabe besaß ich leider nicht.
    Miller faßte mich am Arm. »Wenn Sie mir nicht glauben, John, dann rufen Sie Ihren Vater doch.« Er schüttelte sich. »Machen Sie schnell, sofort.«
    »Ich glaube Ihnen«, erwiderte ich heiser und schaute zu meinem Freund und Kollegen Suko hin.
    Der hob nur die Schultern. Rat wußte er auch nicht. Ob ich es noch einmal mit meinem Kreuz probierte? Vielleicht wurde die Platte wieder durchlässig wie der Stein.
    »Rufen Sie ihn!« drängte mich Miller. »Er soll wenigstens ihre Stimme hören, damit er Hoffnung bekommt.«
    »Nein«, erwiderte ich schroff. »Wenn wir es nicht schaffen, war die Hoffnung vergebens.«
    »Was schaffen?«
    »Die Platte hochzuwuchten.«
    Millers Augen wurden rund vor Erstaunen. »Sie wollen die Platte…«
    »Ja, ich will die Platte in die Höhe heben. Ist das so schwer zu verstehen?«
    »Das schaffen Sie nie.«
    »Ich allein nicht«, erwiderte ich scharf. »Wenn Sie mit uns anfassen, könnten wir es packen.«
    Miller schüttelte den Kopf. »Nein!« flüsterte er. »Nein. Ich gehe nicht auf die Platte. Nachher passiert mit mir das gleiche wie mit ihm.« Er deutete auf

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