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0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

Titel: 0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschickt worden, und der Teufel selbst sandte sie aus. Er freute sich über die Tat seines Dieners, der einmal John Sinclair geheißen hatte.
    Der Tod des Piloten war erst ein Vorgeschmack auf das Kommende gewesen. In der folgenden Nacht wollte und sollte der Alp zuschlagen.
    Er würde den Menschen die gräßlichsten Träume bringen, die man sich vorstellen konnte, und sie würden reagieren, denn die Träume waren so stark und grausam, daß die Menschen nicht anders konnten, als sie beim Erwachen nachzuvollziehen.
    Sie würden das tun, was ihnen der Alp eingegeben hatte. Der Friedhof sollte für sie zu einem Sammelpunkt werden, und auch die Gegner konnten den Alp nicht mehr aufhalten.
    Er war stärker!
    Der Tag neigte sich seinem Ende entgegen. Er starb allmählich dahin, die Dämmerung kam und mit ihr die Nacht. Sie breitete über alles Böse ihren dunklen Mantel, deckte die Untaten der Menschen ebenso zu wie die der Hölle. Sie war ein Verbündeter der Schwarzblütler seit ewigen Zeiten, und sie würde es immer bleiben, solange es Dämonen gab und sie weiter existierten.
    In den Häusern wurden die ersten Lichter eingeschaltet. Kinder durften nicht mehr auf die Straße, die wenigen Geschäfte schlossen, die Wirte warteten auf den Besuch ihrer Gäste.
    Und auch der Alp wartete. Er hatte Zeit, für ihn spielten Stunden oder Tage keine Rolle. Er dachte nur an seine Aufgabe, die er erfüllen wollte und auch würde.
    Bisher hatte er sich ziemlich zurückgehalten. Seine letzte Ruhestätte, der Sarg, war von ihm nicht jede Nacht verlassen worden. Und auch die Träume waren nicht so schlimm gewesen. Es hatten zwar Menschen wie verrückt im Schlaf geschrien, aber dennoch konnte man all dies als harmlos bezeichnen.
    Das sollte sich in der folgenden Nacht ändern, denn dann würde es Tote geben, das hatte sich der Alp fest vorgenommen. Geübt hatte er bereits.
    Der Pilot lebte nicht mehr.
    Die Gruft mit dem Höllenauge!
    Sie sollte zum Ziel all derjenigen werden, die er mit seinen schrecklichen Alpträumen beglückte. Und wer sich seinen Dienern in den Weg stellte, wurde vernichtet.
    Wie seine Feinde!
    Er wußte sehr wohl, daß sie da waren. Auch würden sie sicherlich auf dem Friedhof lauern, aber da hatten sie sich geschnitten, da hingen sie voll in der Falle. Der Alp wußte auch schon, wie er an diesen Geisterjäger herankam.
    Sein Plan war einfach und doch genial. Im Mittelpunkt standen die Menschen, die er nach seinem Willen lenken konnte.
    Noch wartete er, doch als es dunkel war und die ersten Menschen zu Bett gingen, machte er sich auf den Weg…
    ***
    Es hatte eine kleine Auseinandersetzung mit meinem Vater gegeben, weil er Suko und mich nicht allein gehen lassen wollte, denn er fühlte sich noch fit und hatte schließlich ebenfalls ein Wörtchen mitzureden.
    »Daddy, laß es sein. Du bist zwar okay, aber nicht mehr so fit wie ich. Zudem habe ich Routine, was den Umgang mit Dämonen und anderen finsteren Geschöpfen angeht. Wenn ich deiner Mary und meiner Mutter erzählen würde, wie du dich anstellst, dann…«
    »Das wirst du doch hoffentlich nicht tun, John.«
    »Nur wenn du hierbleibst.«
    Dieses Argument überzeugte. Mein Vater blieb mit Gordon Miller zurück.
    Der Whiskyfabrikant hatte sowieso keine Lust, uns zu begleiten.
    Allerdings fühlte er sich in seinem Haus auch nicht sicher. Zu recht, wie der Mord an dem Piloten bewiesen hatte.
    Es war inzwischen dunkel geworden. Suko und ich wollten noch nicht zum Friedhof. Wir gingen davon aus, daß der geheimnisvolle Dämon irgendwo in der Stadt lauerte und seine Opfer genau aussuchte.
    Der Chinese wollte wissen, in welch einem verwandtschaftlichen Verhältnis dieser John Sinclair zu mir stand.
    Da hob ich die Schultern. »Genaueres kann ich dir nicht sagen, Suko. Er ist auf jeden Fall kein direkter Ahnherr.«
    »Wie meinst du?«
    »Er paßt nicht in die Linie, wenn ich sie mal zurückverfolge.«
    Suko lächelte. »Dann brauchst du also keine Angst zu haben, daß das Dämonische auch einmal bei dir zum Ausbruch kommt.«
    »Doch.«
    »Wieso?«
    »Wenn du weiter so redest, werde ich zum Tier.«
    Suko lachte, und ich grinste mit.
    »Aber im Ernst«, fuhr ich fort. »Wie mir mein Vater sagte, gehörte dieser Sinclair zu einer Nebenlinie unserer Familie. Er ist damals von den Menschen geächtet und zugleich gefürchtet worden. Zu recht, wie du jetzt siehst.«
    »Kennst du eigentlich deine genaue Abstammung?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, so intensiv habe ich mich

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