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0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge

Titel: 0209 - Die Gruft mit dem Höllenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alles.
    Gordon Miller hatte mit seiner Prognose recht behalten. Die Menschen gaben nicht so einfach etwas zu. Schon gar nicht vor ihrem Arbeitgeber und drei Fremden.
    Als wir Millers Haus erreichten, war es später Nachmittag. Ich schaute zum Himmel hoch. Die graue Färbung ließ nicht allein auf eine starke Wolkenbildung schließen, es war auch die Dämmerung, die sich langsam ausbreitete, um den Tag abzulösen.
    Der Abend kam…
    »Bleibt es bei unserem Vorsatz?« fragte Gordon Miller, als er die Haustür aufschloß.
    »Natürlich«, antwortete ich. »Wir müssen einfach auf dem Friedhof warten.«
    Wir betraten das Haus.
    Mein Vater hielt mich zurück, während Suko und Miller schon vorgingen.
    »Ist das nicht zu gefährlich, John? Du hast gesehen, zu welchen Taten deine Gegner fähig sind.«
    Ich klopfte dem alten Herrn auf die Schulter. »Laß nur, Dad, ich mache das schon. Wenn du wüßtest, gegen wen ich schon alles gekämpft habe, ich glaube, du und Mutter hättet keine ruhige Minute mehr.«
    »Ja, das weiß ich. Deshalb sage ich Mutter auch nichts. Für sie bist du immer noch ein Kind.«
    Ich lächelte. »So sind Mütter nun einmal. Es wäre schade, wenn es mal anders kommt.«
    »Da hast du recht.«
    »Was ist mit euch?« rief Gordon Miller. »Wollt ihr für heute im Flur stehenblieben?«
    »Nein, nein.« Ich ging schon vor. »Außerdem müssen wir nach Frank Evans schauen.«
    »Der wird schlafen«, sagte Miller.
    »Hoffentlich.« Ich ging noch vor dem Hausherrn und steuerte auch als erster die Tür das Gästezimmers an. Erst wollte ich klopfen, dann überlegte ich es mir anders, drückte die Klinke und betrat das Zimmer.
    Halbdunkel. Man konnte wirklich schlecht etwas sehen, deshalb machte ich Licht.
    An der Decke wurde die Lampe hell.
    Ihr Licht fiel auch auf das Bett, in dem Frank Evans lag.
    Er schlief - oder?
    Zuerst fiel mir seine unnatürliche Haltung auf. Er hatte seinen Körper hochgehoben, die Hände waren in das Laken gekrallt, der Mund stand weit offen und er war tot!
    »O nein!« stöhnte ich, als ich neben seinem Bett stand und biß danach so hart die Zähne zusammen, daß es knirschte. »Ich werde hier noch verrückt. Das kann es doch nicht geben. Der Alp hat ihn erwischt, Teufel auch.«
    Die anderen hatten mich erreicht und blieben neben mir stehen. Wie auch ich, so starrten sie ebenfalls fassungslos in das bleiche Gesicht des toten Piloten.
    Der andere hatte ihn ermordet. Dieser verfluchte Alp war schneller gewesen als wir.
    Ich wandte mich ab, ging zum Fenster und riß einen der Vorhänge beiseite. In ohnmächtigem Zorn ballte ich die rechte Hand zur Faust.
    Wären wir nur dageblieben und hätten auf unseren Gegner gelauert, dann läge jetzt kein Toter im Bett. Aber wir hatten weggehen müssen, dazu auf meinen Vorschlag hin, und das war das Schlimme an der Sache. Ich selbst gab mir die Schuld am Tod dieses Menschen.
    »John!« Hinter mir hörte ich die Stimme meines Vaters und spürte die Hand, als sie sich auf meine rechte Schulter legte. »Du brauchst dir keinen Vorwurf zu machen, wirklich nicht. Wir alle sind nicht schuld an dieser Sache.«
    »Daddy, es hat keinen Sinn. Ihr seid nicht schuld, aber ich. Glaube mir.«
    »Unsinn.«
    »Doch. Ich hätte wissen müssen, wie unberechenbar Dämonen reagieren. Ich habe lange genug Erfahrungen sammeln können, wir hätten wirklich nicht gehen sollen.«
    »Aber John, ich bitte dich…«
    »Nein, Dad, hör auf! Ein Mensch ist von einem Dämonen getötet worden. Dazu von einem, der meinen Namen trägt. Ein dämonischer Mörder namens John Sinclair. Stell dir das einmal vor, Dad…«
    »Ich rufe den Leichenbeschauer an«, sagte Gordon Miller. Er verließ den Raum. Draußen im Gang hörten wir, wie er aufstöhnte. Auch ihm war dieser Fall an die Nieren gegangen. Dabei hätten wir diesen Mord verhindern können. Mit ein wenig mehr Überlegung und Nachdenken.
    Ich drehte mich wieder um. Wortlos trat mein Vater zur Seite. Ich verhielt neben dem Bett meinen Schritt und schaute in das Gesicht der Leiche.
    »Deinen Mörder, Frank Evans, den holen wir uns. Dann wird er vernichtet wie Unkraut.« Ich sprach die Worte leise. Sie waren ein Schwur, und ich würde ihn halten.
    Auch wir verließen den Raum. Mein Vater tat das einzig richtige. Er schenkte einen Whisky ein.
    Obwohl er wirklich ausgezeichnet war, schmeckte er mir wie Seifenwasser.
    ***
    Der Alp lauerte in seinem Versteck. Böse Gedanken durchstreiften das schwarze Gebilde. Sie waren von der Hölle

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