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0209 - Die Panik kam per Telefon

0209 - Die Panik kam per Telefon

Titel: 0209 - Die Panik kam per Telefon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Panik kam per Telefon
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erwiderte ich kalt.
    »Wieso?«, fragte er verständnislos.
    »Sie wollten sagen: Dann lassen wir die vier Leute liegen. Als Leichen nämlich, weil sie euch ja nur noch hindern würden. Halten Sie uns nicht für so dumm, wie sie es sind, Trooger. Bedingungen werden von mir gestellt. Nicht von Ihnen.«
    Er wurde wieder unsicher. Ich merkte es an der nervösen Art, in der seine Zungenspitze über seine trocknen Lippen fuhr.
    »Wir werden gar nicht nach Ihnen fahnden, weil wir Sie gar nicht aus den Augen lassen werden. Sie warten zwanzig Minuten von jetzt ab. Dann dürfen Sie mit zwei Wagen davonfahren. Versuchen Sie Ihr Glück, Versuchen Sie, ob es Ihnen gelingt, uns zu entwischen.«
    »Und wenn ich mich darauf nicht einlasse?«, fragte er höhnisch.
    »Eine andere Wahl haben Sie nicht«, sagte ich so hart, wie ich es konnte. »Dies - oder wir stürmen das Institut ohne Rücksicht auf die vier Geiseln, so leid es uns tun würde.«
    »Das würden Sie niemals tun!«
    »Doch, Trooger! Wir müssten es tun. Obgleich wir es nicht wollten. Wir müssten es einfach.«
    »Wieso denn müssten?«
    »Wenn wir Sie damit durchkommen ließen,Trooger, würde ab morgen jeder fünfte Gangster auf Gottes Erdboden sich vor jedem Coup ein Kind kidnappen und anschließend mit sich durch die Welt schleppen. Im Interesse aller späteren Fälle dürfen wir Sie nicht durchkommen lassen. Keine schöne Sache, bei Gott nicht. Aber leider etwas, was manchmal notwendig ist.«
    Ich wusste genau, dass ich es nicht so meinte. Kein G-man hätte sich dazu hergegeben, das Institut zu stürmen, solange die Kinder und die Frauen nicht in Sicherheit waren. Es war meine letzte Karte, die ich in diesem Spiel hatte. Ich musste sie ausspielen.
    Er hatte den Kopf gesenkt und schien zu überlegen. Ruckartig riss er ihn wieder hoch und sagte: »Abgemacht. Wir fahren in zwanzig Minuten. Natürlich mit den Frauen und den Kindern. Wird auf uns geschossen, pflastern wir euch die Straße hinter uns mit Leichen.«
    ***
    Achtzehn Fernschreiber ratterten an diesem Abend. Ein paar Hundert Telefone schrillten. Sheriffs liefen vom Abendbrot weg. Die Jungs der Staatspolizei wurden von zu Hause abgeholt, wenn sie dienstfrei hatten. Die anderen versammelten sich vor Landkarten. Die Stadtpolizei-Einheiten von acht umliegenden größeren Städten alarmierten ihre Bereitschaften. Im Blitzverfahren wurden zweiundvierzig neutrale Wagen mit je zwei G-man besetzt und sternförmig rings um Brundache herum an Straßenkreuzungen und Weggabelungen postiert. Vier Hubschrauber wurden startklar gemacht.
    Es war neunzehn Uhr vierzehn, als Trooger mit seinen Komplizen und seinen Geiseln aufbrach. Die Sonne stand tief am Horizont, der Himmel war weit hinauf bis fast zum Zenit blutrot.
    ***
    Irgendwo hatten irgendwelche Techniker Schaltungen vorgenommen oder sonst etwas. Das Funksprechgerät in meinem Jaguar, das normalerweise nur auf der Frequenz empfängt, auf der das New Yorker FBI ausstrahlt, gab uns tadellos die Stimme des Beamten aus der Leitstelle wieder, die für Brundache zuständig war. Sie mussten also gleichzeitig auch auf unserer Frequenz senden.
    »Achtung, Cotton! Achtung, Cotton! Die beiden Wagen haben soeben den Ortseingang von Brundache passiert.«
    »Verstanden«, sagte Phil. »Geben Sie uns durch, wohin sie sich wenden.« Phil drehte sich zu mir.
    »Kannst du auch wirklich fahren, Jerry? Was macht dein Bein?«
    »Mein Bein ist völlig in Ordnung«, log ich. »Wenn Trooger nicht wäre, würde ich mich absolut wohlfühlen.«
    Ein paar Minuten verstrichen. Die Uhr im Armaturenbrett rückte langsam vor. Es war neunzehn Uhr sechsunddreißig, als die nächste Meldung kam.
    »Der erste Wagen fährt nach Süden. Der zweite Wagen ist noch nicht aus der Stadt herausgekommen.«
    Phil schrie, dass es mir in die Ohren gellte: »Bitte-Wiederholung! Hallo! Wiederholen Sie Ihre letzte Meldung!«
    Auch ich traute meinen Ohren nicht. Aber da war die nüchterne Stimme wieder, und sie sagte haargenau denselben Text.
    »Ich werd verrückt«, murmelte Phil und ließ sich im Polster zurückfallen, als hätte er nicht mehr die Kraft, aufrecht zu sitzen. »Das ist ja unfassbar!«
    Er hatte recht. Im ersten Wagen saßen die vier Geiseln mit Trooger und noch einem blonden Mann, den wir damals noch nicht kannten. Im zweiten Wagen saßen die vier anderen Gangster.
    Wir hatten es genau beobachtet', als sie vor dem Institut eingestiegen waren. Ein Irrtum war völlig ausgeschlossen.
    »Das muss irgendein

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