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0209 - Im Banne der Scheintöter

Titel: 0209 - Im Banne der Scheintöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schriftzeichen versehen. Aber die radioaktive Strahlung drang bis in die Felsenstädte. Die Filme waren verdorben. Außerdem waren die Geräte unbrauchbar geworden. Mit den technischen Hilfsmitteln der CREST würde es vielleicht möglich sein, sie zu reparieren, aber es würde sich kaum lohnen.
    „Pech", erklärte Gucky enttäuscht, als Tolot ihm das Ergebnis seiner Nachforschungen bekanntgab. „Soviel Zeit haben wir nun doch nicht. Gehen wir weiter. Irgend etwas werden wir schon finden." Sie fanden auch etwas.
    In einem hell erleuchteten Gewölbe aus unbekannter Legierung entdeckten sie schriftliche Aufzeichnungen. Natürlich war es unmöglich, die Schrift zu entziffern, aber als Melbar aus einem Regal die unzerstörbaren Plastikrollen zog, die mit geometrischen Figuren bedeckt waren, rief Tolot erfreut: „Darauf habe ich gewartet. Die Gesetze der Mathematik sind überall gleich. Alle derartigen Untersuchungen führen schließlich und endlich zu den gleichen Resultaten. Die Endformel ist stets dieselbe. Geben Sie her, Kasom. Damit kann ich etwas anfangen."
    Während Gucky und Melbar weiterstöberten, von Hajo und dem Großen Weisen begleitet, studierte Tolot die Aufzeichnungen. Sein schnell arbeitendes Plangehirn stellte jedes normale Positronengehirn in den Schatten.
    Viel konnte er nicht herausfinden aber die wagen Andeutungen der Hypnos bestätigten sich. Die ehemaligen Bewohner der Gelb- Etage waren sicher kühle und sachliche Naturen gewesen, denen die Mathematik Sinn und Ziel ihres Lebens war. Nicht nur das. Tolot stellte am Verlauf der Entwicklungstechnik gewisser mathematischer Grundformeln eindeutig fest, daß die Herren mit der Mathematik gespielt hatten. Sie bot ihnen die Entspannung, die sie als Ausgleich benötigten. Kein Wunder also, wenn sie eine Symbiose mit den Hypnos eingingen, die ihnen alle fehlenden Empfindungen ersetzten und sie, wenn nötig, an jeden Ort ihrer Welt teleportieren konnten.
    Darum gab es also nur wenig Straßen in der gelben Etage. Als Gucky und die anderen zurückkamen, sagte Tolot: „Viel ist es nicht. Fest steht, daß die Hypnos uns nicht angelogen haben. Über den Grund und die Natur des Krieges wissen wir aber immer noch nichts, ganz zu schweigen von den sogenannten Göttern, hinter denen wir eigentlich her sind. Suchen wir weiter.
    Habt ihr etwas gefunden?"
    „Ja." Gucky nickte langsam und genußvoll. Man sah ihm an, daß er es vor Spannung kaum noch aushielt.
    „Ja, wir haben etwas gefunden. Komm mit."
    Sie gingen fast fünf Minuten, dann tat sich vor ihnen ein runder Kuppelsaal auf. Die Wände leuchteten gelblich und matt. Die gewölbte Decke war glatt und schwarz. Sie war nach unten gewölbt. Und auf dieser runden Fläche standen klar und lebendig die Sterne des Universums.
    „Das Weltall!" rief Tolot verblüfft. „Wie ist das möglich? Sie kannten doch die Sterne nicht, können sie nie gesehen haben!"
    „Durchaus möglich, wenn du die Herren meinst", sagte Gucky.
    „Was aber ist, wenn nun doch die 'Meister der Insel' die gelbe Etage ausbauten, die Herren nur einfach einsetzten und dann wieder verschwanden? Die Herren und ihre Hypnos waren ein Prüfstein für uns und jeden, der die Sonnentransmitter entdeckte.
    Die Panne war nur, daß die Oberen eindrangen und den Krieg auslösten, der alles vernichtete. Damit hatten die 'Meister' nicht gerechnet. Immerhin - wir stehen unter der naturgetreuen Nachbildung des Universums. Seht ihr die Milchstraße? Dort drüben ist Andromeda. Links eine weitere Galaxis. Dazwischen stehen einzelne Lichtpunkte. Es ist anzunehmen, daß es sich um weitere Sonnentransmitter im Großen Abgrund handelt. Tolot, merke dir die Positionen - obwohl sie nicht unbedingt stimmen müssen. Wer, weiß, wann dieses Planetarium erbaut wurde...?"
    Der Große Weise wandte sich an Gucky.
    „Was ist das?" fragte er.
    „Das sind die Sterne, von denen ich dir berichtete. So sieht es außerhalb eurer Welt aus. Euer Planet ist nur einer der winzigen Lichtpunkte, von denen es Milliarden und aber Milliarden gibt. Du kanntest diesen Raum hier?"
    „Ja, aber er gilt als heilig. Außer den Priestern darf ihn niemand betreten. Einst wohnten hier die Götter."
    „Alle Götter wohnen zwischen den Sternen", erwiderte Gucky ernst.
    Das Rätsel war nicht gelöst, sondern nur größer geworden.
    Warum hatten die „Meister der Insel" hier ein Planetarium gebaut?
    Welchen Zweck sollte es erfüllen?
    Sie ahnten, daß diese Frage niemals mehr beantwortet werden konnte.

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