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021 - Die Totenuhr

021 - Die Totenuhr

Titel: 021 - Die Totenuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sich dann offen gegen Rufus stellen und ihm klarmachen, daß man ihn nicht wie einen Lakaien behandeln durfte.
    Na warte, Rufus, du bist nicht so groß und mächtig, wie du denkst! drohte Mago im Geist. Der Tag wird kommen, an dem du das einsehen mußt.
    Der grauenerregende Scherge hatte den Toten schon fast erreicht.
    Gierig leckte er sich die Lippen.
    Die anderen vier Schergen brachten nicht den Mut auf, sich ebenfalls der Leiche zu nähern, obwohl ihre Gier ebenso groß war wie die ihres Artgenossen.
    Sie warteten erst einmal ab. Wenn der mutige Scherge zubiß und nichts passierte, konnten sie immer noch über den Toten herfallen.
    Weit riß das ekelerregende Geschöpf sein Maul auf.
    Als es zubeißen wollte, gab es einen donnernden Knall, und geballte Magie traf den Schergen. Sie schleuderte ihn zurück und gegen die Steinwand. Er quiekte und wand sich unter Schmerzen, während neben der Totenuhr Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, erschien.
    Er präsentierte sich dem Schwarzmagier und seinen Helfern in seiner ursprünglichen Gestalt – als bleiches Skelett, Nur trat er diesmal nicht, wie gewöhnlich, in einer schwarzen, sondern in einer weißen Kutte auf.
    Allein sein Erscheinen zwang die widerlichen Schergen, sich wie unter harten Knutenschlagen zu ducken. Sie krochen zurück, während ihr vorwitziger Artgenosse winselnd auf dem Rücken lag.
    Als Rufus mit diesem Paukenschlag erschien, zuckte Mago herum. Es blitzte kurz in seinen Augen, denn es gefiel ihm nicht, wie der Dämon seinen Helfer behandelte, aber er kritisierte Rufus nicht.
    »Kannst du auf deine widerlichen Bestien nicht besser aufpassen?« herrschte Rufus den Schwarzmagier an. Er verachtete Magos Schergen. Sie waren für ihn der allerletzte Auswurf der Hölle, und da sich Mago ihrer bediente, färbte ein Teil dieser Verachtung auch auf ihn ab. »Deine Schergen hätten den Toten beinahe angefressen!«
    Mago konnte kaum Kritik vertragen. Er beherrschte sich nur mühsam und sagte: »Tut mir leid, Rufus.«
    »Dir war doch klar, daß der Leichnam unversehrt sein muß.«
    »Es ist zum Glück ja nichts passiert«, erwiderte der Jäger der abtrünnigen Hexen zerknirscht.
    »Wenn ich nicht rechtzeitig eingetroffen wäre, hätte dieses hirnlose Wesen alles verdorben.«
    Mago hob die Schultern. Was sollte er darauf noch antworten.
    Rufus hatte recht. Der Schwarzmagier hätte seinen Schergen am liebsten getötet.
    Er bestrafte ihn nur deshalb nicht so hart, weil er ihn noch brauchte. Aber hinterher würde er das Geschöpf zur Rechenschaft ziehen, das nahm er sich vor.
    »Du kommst reichlich spät«, kritisierte Mago nun seinerseits den Dämon.
    »Willst du mir Vorschriften machen?« fauchte ihn Rufus an.
    »Das nicht, aber meine Schergen und ich sind seit gestern hier.«
    Rufus tat die Sache mit einer wegwerfenden Handbewegung ab.
    »Wer will etwas von wem, Mago? Wer hat wen um Unterstützung gebeten?«
    »Das war ich.«
    »Folglich hast du auch gefälligst zu warten, bis ich für dich Zeit habe«, sagte Rufus.
    Die Wut kochte in Mago. Er versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er sich über diese Erniedrigung ärgerte. Doch es sollte jetzt zwischen ihm und Rufus zu keiner Kraftprobe kommen.
    Noch nicht, denn der Zeitpunkt war denkbar ungünstig.
    Aber sehr bald schon würde er Rufus eine Lehre erteilen, die dieser nicht so bald vergaß – vorausgesetzt er überlebte sie. Mit finsterer Miene nickte Mago.
    »Nun gut, ich habe gewartet.«
    »So gefällst du mir schon besser. Wenn wir zusammen etwas unternehmen sollen, mußt du vor allem wissen, daß du rangmäßig unter mir stehst. Ich erwarte von dir, daß du dich bedingungslos unterordnest. Ich weiß, wie schwer dir das fällt, verlange es aber trotzdem. Bist du dazu nicht bereit, können wir gleich wieder vergessen, was wir geplant haben.«
    Mago fühlte sich moralisch schwer geschlagen. Es war eine Meisterleistung an Selbstbeherrschung, daß er all das wegsteckte. Kopfschüttelnd sagte er: »Ich werde nicht vergessen, welchen Rang ich habe, Rufus.«
    Der Dämon mit den vielen Gesichtern nahm diese Antwort nickend zur Kenntnis. »Gut, nachdem wir das geklärt haben, können wir uns weiter darüber unterhalten, was zu geschehen hat.«
    Mago wußte, wie es Rufus auf dem Schiff der schwarzen Piraten ergangen war. Ihm war bekannt, daß nicht viel gefehlt hatte, und Rufus wäre jetzt nicht mehr vor ihm gestanden, weil ihn Mr. Silver mit dem Höllenschwert vernichtet hätte. Beinahe wünschte

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