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021 - Martha

021 - Martha

Titel: 021 - Martha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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drei Ba-to-neh her.
    Die drei hatten die Waffen an sich genommen. Sie hielten sie in ihren geschickten Händen. Ihre Finger waren schlank wie die von Klaviervirtuosen. Die Ba-to-neh waren technisch begabte Genies. Sie hatten überhaupt drei ganz hervorstechende Eigenschaften, intellektuell gesehen: Sie waren Meister im Erlernen von Sprachen und im Erzeugen von Tonimitationen! Sie waren ungeheuer schnelle Denker, mit einer technischen Sonderbegabung ohnegleichen! Und sie waren zum Dritten Wesen mit fotografischem Gedächtnis!
    Das brachte natürlich auch ›Nachteile‹ mit sich: Spezialisierung zum Beispiel. Denn wer ein fotografisches Gedächtnis hat, braucht praktisch keine Aufzeichnungen. So konnte sich keine Schriftsprache entwickeln, die über gewisse primitive Ausdrucksweisen hinausging. Und das beeinträchtigte selbstverständlich im erheblichen Maße ihre technischkulturelle Entwicklung trotz ihrer sonstigen Begabtheit.
    Kein Wunder, dass sie als Rasse den waffentechnisch weit überlegenen Pruppern unterliegen mussten.
    Außerdem waren die Ba-to-neh im Grunde ihres Wesens äußerst friedliebende Burschen, auch wenn sie für menschliche Begriffe so monströs-grausig wirkten und untereinander ständig im Streit zu liegen schienen.
    Der Gang, den sie entlang fegten, war leer. Vor ihnen öffnete sich eine Tür. Zwei weitere Bewacher sprangen in den Gang.
    Die Ba-to-neh hatten die erbeuteten Waffen auf Schockwirkung geschaltet und schossen sofort. Die beiden Prupper hatten nicht die geringste Chance.
    Der kurze Zwischenfall hielt die drei Ba-to-neh ein wenig auf. Das durften die folgenden Sann begrüßen, denn sie konnten den Abstand verringern. Beinahe hatten sie befürchten müssen, den Anschluss zu verlieren. Und sie wollten die drei Ba-to-neh nicht allein fliehen lassen. Oder legten die es darauf an?
    Nein, Ka-mah wandte sich kurz um und winkte ihnen mit dem freien Arm aufmunternd zu – vor seinem nächsten Supersprung von fast zehn Metern Weite, während dem er das Gleichgewicht mit halb aufgerollten Tentakelarmen hielt.
    Es mutete an wie bei den irdischen Kängurus. Nur hatten die Ba-to-neh keinen Schwanz, um damit zu jonglieren. Dafür waren die Tentakeln gut.
    Um zu sehen, ob die Sann gut mitkamen, brauchten sie sich nicht mehr umzudrehen, denn sie hatten die Nachfolgenden auch so im Blick – mit den Hinteraugen. Denn die Ba-to-neh besaßen ja drei Augen: zwei vorn und eins hinten – gewissermaßen zur Rückendeckung.
    Die Sann-Gronmei bewiesen, dass ihre beinahe unförmig dicken Beine eine enorme Kraft besaßen: Sie machten weite Sprünge.
    Zwar nicht so weit wie die Ba-to-neh, aber dafür liefen sie, während die Ba-to-neh beidbeinige Sprünge absolvierten.
    Ein grotesker Anblick, aber die Gruppe war damit ungeheuer schnell. Und die Hinteraugen der Ba-to-neh bewährten sich bald – um Verfolger zu entdecken, die hinten im Gang auftauchten und sofort ihre Waffen anlegten.
    Die Ba-to-neh schossen schneller und die Schockwaffen auf TUSTRA hatten bekanntlich eine weit größere Reichweite als die Schockwaffen auf der Erde.
    Auf einmal war der Gang zu Ende. Eine breite Tür verbarg, was dahinter folgte.
    Die drei Ba-to-neh gaben sich nicht die Mühe, diese Tür auf konventionelle Weise zu öffnen. Das würde zuviel Zeit beanspruchen. Sie sprangen voll dagegen.
    Ihre robusten, fleischig-massigen Körper schlugen ein wie drei Bomben: Die breite Tür zerfetzte mit ohrenbetäubendem Krachen.
    Weiter ging es: Vor ihnen tat sich ein Notschacht auf – mit schmaler, umlaufender Treppe und einer glatten, ziemlich dicken Stange in der Mitte. Sie war offenbar mehr als Stützpfeiler zwischen mehreren Stockwerken gedacht, denn sie endete zwei Stockwerke höher und hatte ihren Ursprung drei Stockwerke tiefer.
    Die Ba-to-neh sprangen daran, umschlangen sie mit den starken Tentakelarmen, damit sie die Hände mit den Waffen frei behielten und sausten abwärts – in der Art, wie man es manchmal in alten Filmen auf der Erde noch sah: wenn die Feuerwehr in den Einsatz musste!
    Auch die Sann hatten damit keine Schwierigkeiten.
    Die Gruppe erreichte in Rekordzeit die unterste Sohle. Gleichzeitig schrillte der Alarm durch das ganze Gebäude. Die Gruppe war allerdings entschlossen, den Ausbruch bis zum Ende durchzuführen – koste es, was es wolle. Sie wussten, dass sie nichts mehr zu verlieren hatten, denn auch in der Gefangenschaft hing ihr Leben nur an einem seidenen Faden. Und wenn sie einmal draußen waren, würden die

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