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0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

Titel: 0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Glaubt ihr, mir Angst einjagen zu können?«
    »Du hast Angst«, behauptete Erlik. »Denn du weißt, daß es mit dir zu Ende geht. Mein Schwert wird dein Leben nehmen.«
    »Ha«, spottete der Zauberer. »Schon dein Fürst mußte erkennen, daß ich gegen seine Klinge gefeit war…«
    Erlik lächelte kalt.
    »Jeder Zauberer, selbst wenn er durch einen Spruch gegen blanken Stahl oder Silber gefeit ist, ist verletzbar… wenn frisches Blut an der Waffe klebt!«
    Erlik hob das Schwert.
    Von der anderen Seite her fauchte der Vampir drohend und duckte sich zum Sprung.
    Erlik von Twerne wirbelte die silbern schimmernde Klinge. An seinem Oberschenkel erschien ein feiner roter Strich; als das Schwert wieder hochzuckte, zog sich auch an der Schneide ein schmaler roter Streifen entlang. Dann jagte das Schwert blitzschnell durch die Luft.
    Erlik war kein Risiko eingegangen. Er hatte nicht zugestoßen, um sich dabei in die unmittelbare Reichweite des Zauberers zu begeben - er hatte die benetzte Klinge geworfen. Und sie drang bis zum Heft in den Körper des Zauberers.
    Ein schauriger Schrei ließ die Luft zittern.
    Dann packte der Zauberer zu, riß das Schwert wieder aus seinem Körper heraus - und lachte.
    »Bei anderen Zauberern mag es Euch auf diese Weise gelingen, jedoch nicht bei mir«, kreischte er. »Denn wisset, daß mein Körper nicht aus Fleisch und Blut ist…«
    In diesem Moment packte eine unsichtbare Faust nach Ritter Erlik, begann an ihm zu zerren und zu reißen. Gleichzeitig stürzte Rain sich auf Sir Henry. Die beiden Gestalten verschmolzen zu einem zuckenden, wirren Knäuel, das Grollen und Fauchen von sich gab und hin und wieder unterdrückte Stöhnlaute.
    Dann lösten sich die beiden Gegner wieder voneinander.
    Der Vampir taumelte nur noch. Er war schwer angeschlagen, vermochte sich kaum noch aufrecht zu halten. Aber auch Rain schien etwas angegriffen zu sein, Doch wieder lachte er.
    »Ihr könnt mich nicht besiegen!«
    »Das werden wir sehen«, zischte der erschöpfte Vampir und griff erneut an.
    Da stoppte ihn ein wütender Ruf.
    »Halt!« gellte Zamorras Stimme. »Dieser Zauberer ist mein!«
    ***
    Einer nach dem anderen nahmen sie Aufstellung, breiteten sich im Halbkreis aus. In der Mitte stand Zamorra. Er hatte sich wieder einigermaßen in der Gewalt, und er vertraute auf den Rückhalt, den seine Gefährten ihm gaben. Sie waren fest entschlossen, den Zauberer zu besiegen und ihn zur Preisgabe seines Geheimnisses zu zwingen.
    Schweigend trat Erlik von Twerne, der Kleine Riese, in den Halbkreis. Grimmig starrte er Rain an.
    Wilhelm hob die Hand und deutete auf den Vampir, der dem Zusammenbruch nahe war. »Ragnar, Gunnar! Helft ihm! Bringt ihn nach unten. Er soll sich ausruhen.«
    »Nein!« fauchte Sir Henry wild. »Ich bringe ihn um! Er hat meinen Sarg verbrannt!«
    »Schon gut«, rief Erlik ihm zu. »Du bekommst einen neuen. Wende dich an meinen Bruder, er wird ihn dir anfertigen…«
    »Ich glühe nach Rache!« schrie Harpuloon.
    Wilhelm von Helleb sah ihn durchdringend an. »Ihr habt schon genug für uns getan, wir danken Euch. Doch nun fügt Euch und geht.«
    »Ihr seid der Fürst«, murmelte der Vampir zornig und wankte davon.
    Zamorra trat langsam vor, näherte sich dem Magier. Das Amulett vor seiner Brust brannte. Der Meister des Übersinnlichen fühlte, wie es sich langsam, aber sicher auflud. Aber noch entlud es sich nicht - diesmal nicht. Diesmal handelte es nicht von selbst, wie bei früheren Anlässen. Es wartete Zamorras Befehl ab, den Zauberer zu bedrängen.
    »Du hast also das Feuer überlebt«, sagte Rain. Plötzlich lachte er nicht mehr. Er fühlte die Macht, über die Zamorra gebot. »Ich hatte nicht damit gerechnet. Welcher Teufel hat dir dabei geholfen?«
    Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    »Vielleicht hat mir jener geholfen, der Luzifer einst in die Hölle verbannte, als jener gegen die göttliche Ordnung revoltierte«, stieß er hervor. »Sprich! Wer bist du, und warum tust du dies alles?«
    Schweigend sah Rain ihn aus seinen glühenden Augen an. Dann ging sein Blick in die Runde, prüfend, abschätzend, überlegend. Was hat er vor? fragte sich Zamorra. Bestimmt eine Teufelei! Ich muß auf der Hut sein!
    »Ich bin Rain«, sagte der Zauberer. »Das weißt du. Was du nicht weißt, ist, daß dich die Macht der Kleinen Riesen benötige… sie sind stark, und nur sie können bewirken, was in unserer Absicht liegt…«
    »Niemals!« schrie Gunnar aufgebracht. »Niemals werden wir dir

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