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0210 - Drei Leichen im Garten

0210 - Drei Leichen im Garten

Titel: 0210 - Drei Leichen im Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Florestine? Sag es bitte…«
    »Gar nichts, Sarah.«
    »Aber du kannst nicht immer…«
    »Doch, ich kann. Ich muß sogar. Glaub mir, ein Zurück gibt es für mich nicht. Ich habe mein Anrecht auf ein normales Leben endgültig verloren. Zurück kann ich nicht mehr. Ich werde für alle Zeiten als Skelett existieren…«
    »Es sei denn, da kommt jemand und erlöst dich.«
    »Das stimmt«, drang es aus dem knöchernen Schädel. »Aber kennst du so einen?«
    Sarah Goldwyn nickte gedankenverloren. »Diesen Mann gibt es, Florestine. Er ist sogar ein Freund von mir. Sein Name lautet John Sinclair. Er ist Oberinspektor bei Scotland Yard, und seine Freunde haben ihm den Spitznamen Geisterjäger gegeben, der inzwischen zu einem Begriff bei den Schwarzblütlern geworden ist. John Sinclair könnte dich erlösen. Er besitzt die Waffen.«
    »Dann hol ihn!«
    »Wie? Ich komme hier nicht weg. Ich stehe unter Kontrolle…«
    »Schreibe auch einen Brief. Aber schnell. Am besten noch heute, denn es wird immer schlimmer mit mir.«
    »Wieso?«
    »Ich merke, wie das andere von mir Besitz ergreift. Mein menschliches Denken und Fühlen tritt stärker in den Hintergrund. Die Schwarze Magie, die in Haus und Garten lauert, ist wie ein Gift. Keiner kann ihr entkommen, auch ich nicht. Du wirst es auch nicht können, wenn du nicht schnell genug handelst. Das Haus ist gefährlich. Wie auch seine Bewohner, denn nicht umsonst fühlen sich Lady Clarence und Serge so wohl dort.«
    »Serge, richtig. Was ist mit ihm? Ist er auch ein Dämon?«
    »Nein, ein Mensch, aber er ist der Lady hündisch ergeben, denn sie hat ihn vom Jahrmarkt geholt, wo der Schausteller mit ihm und seiner Kraft Geschäfte machte. Die Frau hat ihn abgekauft und in ihr Haus genommen. Serge tut für die Lady alles. Er ist ihr Beschützer, ihr Leibwächter, und er würde auch für sie sterben.«
    »So kam er mir vor«, erwiderte Sarah Goldwyn.
    Plötzlich zog sich das Skelett zurück. Es drehte den Kopf und preßte sich gegen den Sitz. Die Horror-Oma merkte sofort, daß irgend etwas nicht in Ordnung war. Bevor sie eine Frage stellen konnte, sagte das Skelett: »Sie kommen zurück.«
    »Und jetzt?«
    Das Lachen hörte sich kratzig und dumpf an. »Ich werde wieder in meinem Versteck untertauchen. Und kein Wort zu den anderen, daß ich dir alles berichtet habe.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Wie schon zuvor bewegte sich das Skelett geschickt an der Rückenlehne hoch und verschwand in der offenen Ablage. Lady Sarah hörte es noch rumoren, dann war es still.
    Sie saß wieder allein im Wagen.
    Geistesabwesend schaute sie nach vorn. Die vergangenen Minuten kamen ihr wie ein böser Traum vor. Aber es war kein Traum, sie hatte das alles erlebt. Über ihren Rücken rann eine Gänsehaut. Hoffentlich merkten die anderen nichts davon. Sie mußte sich zwingen, ruhig zu bleiben, als die beiden Gestalten an der Seite des Wagens auftauchten.
    Lady Clarence hatte eingekauft. Ihr Zerberus trug die Pakete und Tüten.
    Er schloß den Wagen auf, ließ Lady Clarence einsteigen und verstaute die Einkäufe im Kofferraum.
    Prüfend schaute Lady Clarence ihre Haushälterin an. »Sie sehen schlecht aus, Sarah. War etwas?«
    »Die Luft.«
    Die Hexe lachte. »Ja, sie ist nicht gut, das stimmt. Aber wir mußten abschließen, schließlich sollten Sie nicht weglaufen, wo Sie es doch so gut bei uns haben.«
    Die Horror-Oma nickte.
    Dann stieg Serge ein. Er drehte sich um und fragte: »Bleibt es dabei?«
    »Ja.«
    Er nickte und startete.
    Lady Clarence sagte: »Sie haben Glück, Sarah, wir fahren zurück nach Hampstead. Die anderen Besorgungen erledigen wir in den nächsten Tagen.«
    »Wie Sie wünschen, Lady Clarence.«
    »Was denn sonst?« giftete die Hexe. »Was denn sonst?« Dann lachte sie und rieb sich die Hände, während ihr die Horror-Oma die Pest an den Hals wünschte…
    ***
    Kam jetzt der Besitzer des Hauses? Der wahre Besitzer, meine ich, denn die Untote hatte mir sicherlich einen Bären aufgebunden, als sie von den Eigentumsverhältnissen sprach.
    Ich ließ das Fangeisen los und drehte mich so, daß ich an der Seite des Hauses vorbeischauen konnte. Zwar wurde mir die direkte Sicht von Bäumen genommen, aber ich hörte Stimmen.
    Die einer Frau klang besonders schrill. »Bring die Pakete schon ins Haus, Serge.«
    »Ja, Lady Clarence.«
    Ich zuckte zusammen. Der Mann hatte ziemlich laut gesprochen, so daß ich seine Stimme erkannte. Es war der »freundliche« Anhalter, der Suko, den Vertreter und

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