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0210 - Drei Leichen im Garten

0210 - Drei Leichen im Garten

Titel: 0210 - Drei Leichen im Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mich hatte mitnehmen wollen.
    Nun traf ich ihn wieder.
    Hier also wohnte er, und ich erinnerte mich auch an den Namen Lady Clarence. Er hatte ihn erwähnt. Mir schien es, als würden hier die Fäden des geheimnisvollen Falles zusammenlaufen.
    In den Garten kam niemand. Dafür wurde in dem Raum mit dem großen Fenster das Licht angeknipst. Ein Teil des Scheins fiel auch in den Garten, wo er sich mit dem Tageslicht vermischte, denn die Dunkelheit war inzwischen längst verschwunden.
    Der Ghoul zeigte sich nach wie vor nicht. Ich schaute auch nicht auf die Röhre, sondern behielt das Fenster unter Kontrolle. Als Schemen sah ich die Gestalt eines Mannes. Er machte jedoch keinerlei Anstalten, näher an die Scheibe heranzutreten, sondern verschwand im Hintergrund des Raumes und ließ zwei Frauen zurück.
    Eine von ihnen war sicherlich Lady Clarence. Wer die andere war, wußte ich nicht. Es war einfach zu schwer, etwas zu erkennen, glaubte jedoch an eine ältere Person, wenigstens den Bewegungen nach zu schließen.
    Auch die Frau ging.
    Dafür näherte sich die zweite dem Fenster. Sie schaute auch in den Garten.
    Und sie sah mich.
    Sie mußte mich gesehen haben, denn sie verhielt sich so anders. Ihre Bewegungen erstarrten, sie froren regelrecht ein, wobei sie durch die Scheibe starrte.
    Sehr dicht hatte sie ihr Gesicht an das Glas gebracht. Ich sah es als einen hellen Kreis.
    Zwei, drei Sekunden geschah nichts.
    Dann flog sie herum. Sie schrie etwas, das ich nicht verstand, und einen Augenblick später erschien der Mann im Raum. Die Frau packte seinen Arm und zerrte ihn zum Fenster.
    Auch der Kerl schaute nach draußen. Hatte er mich erkannt?
    Wahrscheinlich, denn er sagte irgend etwas zu der Frau, die daraufhin den Arm ausstreckte und in den Garten deutete.
    Die gläserne Fassade bestand nicht nur aus einem Fenster, eine Tür war ebenfalls abgeteilt. Sehr schmal allerdings und dicht an der rechten Seite.
    Der Mann riß die Tür auf.
    Dann kam er.
    Er war wirklich ein Schrank. Ungemein breit und massig. Seinen Kopf hatte er vorgereckt, die Augen waren leicht zusammengekniffen, die Arme hingen zu beiden Seiten des Körpers wie Pendel herab. Jetzt ärgerte ich mich noch mehr, daß ich nicht an meine Waffen herankam.
    Sie lagen unerreichbar für mich.
    Die Frau, das mußte Lady Clarence sein, stand in der offenen Tür und schaute zu, wie ihr Leibwächter einen Schritt vor mir stoppte.
    Ich versuchte es auf die lässige Art und grinste ihn an. »Wollen Sie mir nicht das verdammte Ding abnehmen?«
    Er schaute mich an, verzog die Mundwinkel, stülpte dann die Lippen vor und spie zu Boden. Das reichte als Antwort. Nun wußte ich genau, was ich von diesem Menschenfreund zu erwarten hatte.
    Von der Tür her keifte die Frau. »Was liegt da auf dem Boden, Serge?«
    Er drehte sich um. »Waffen, auch ein Kreuz!«
    Da drang ein wilder Fluch über die Lippen der Frau, und sie fuhr zurück.
    Aus dem Zimmer brüllte sie: »Nimm sofort das Zeug weg und wirf es fort!«
    »Jawohl, Mylady.«
    Ich runzelte die Stirn. Die Frau hatte Angst vor meinen Waffen gezeigt.
    Vor allen Dingen interessierte sie das Kreuz im negativen Sinne. Sollte sie etwa einen Grund dafür haben?
    Serge tat, was man ihm geheißen hatte. Er bückte sich und hob die Waffen auf. Als er die Beretta in der Hand wog, grinste er, fuhr herum und legte auf mich an.
    Mein Herz übersprang einen Schlag. Ich mußte kalkweiß geworden sein, denn er lachte. »Keine Angst, Mister. So leicht erledige ich dich nicht. Dein Tod wird härter sein.«
    Dann hob er den Kopf auf. Er nickte anerkennend. »Eine feine Waffe, wirklich.« Das Kreuz folgte. Er warf es allerdings nicht weg, sondern steckte es in die Innentasche seiner Jacke.
    Nur noch die Beretta hielt er, als er auf mich zukam. Das Fangeisen hatte noch immer meinen Fuß umklammert. Serge zögerte einen Moment, nickte dann und bückte sich. »Wag es nur nicht!« warnte er mich, als er die Beutewaffe zu Boden legen und die beiden Hälften des Fangeisens packte.
    Ich schwieg dazu.
    Dann drückte er die verdammte Falle auf. Das geschah mit einer spielerisch anmutenden Leichtigkeit. Serge hatte wirklich immense Kräfte. Ich zog hastig meinen Fuß zurück, und die Falle klappte wieder zusammen. Endlich war ich frei.
    Sofort nahm Serge die Waffe auf und zielte auf mich. Dabei dachte ich nicht daran, etwas zu unternehmen. Dazu schmerzte mir mein rechter Fuß zu stark.
    »Komm hoch, du Stinktier!« fuhr Serge mich an.
    »Sicher, sicher«,

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