Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«

Titel: 0210 - »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen« Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: »Gorillas« zähmt man mit »Kanonen«
Vom Netzwerk:
machen konnte, bevor die Tür zuknallte.
    Ich raste den Flur entlang. Den Treppenabsatz erreichte ich, als Farmer und Rysk sich endlich darüber geeinigt hatten, wer von ihnen die Tür öffnen sollte.
    »Haltet ihn!«, brüllten sie. »Festhalten!«
    Trotz des Geschreis tobte ich die Treppe hinunter. Ich rechnete mit einer guten Durchschnittschance, und als ich in die Halle platzte, saßen MacCran und Hurter noch bei ihrer Whiskyflasche und der Hotelverwalter stand hinter der Theke.
    Eigentlich hätte ich es schaffen müssen. Leider reagierte mein Pokerfreund Tom MacCran trotz des Whiskys unerfreulich gut. Er stieß sich aus seinem Sessel ab und nahm mich im Stil eines Rugbyspielers, der einen durchbrechenden Gegenspieler stoppt, von der Seite an.
    MacCran war ein Schwergewicht. Er brachte mich von den Beinen. Ich überschlug mich, schlitterte bis zur Tür, kam hoch und gab damit Hank Hurter, der sich gleichfalls auf die Socken gemacht hatte, Gelegenheit, einen Faustschlag mitten in mein Gesicht zu landen.
    Grimmig schlug ich zurück. Hurter schmeckte es wenig. Er sprang rückwärts, aber MacCran fühlte sich groß in Form. Er sprang mich ein zweites Mal an. Ich konnte dem Sprung ausweichen und die Faust hochreißen. Tom fing sich einen Brocken ein, der die Hälfte des genossenen Whiskys aus seinem Schädel blies. Der Rest reichte immer noch aus, um ihn tollkühn zu machen. Er griff zum zweiten Mal an.
    Ich fing ihn sehr hart ab. Er rollte mit den Augen. Mit den nächsten Haken hätte ich ihn flachgelegt, aber da war Hurter, der mich in den Nacken schlug. Farmer und Rysk donnerten die Treppe hinunter und griffen mit ein. Es war geradezu noch nett von ihnen, dass sie ihre Schießeisen nicht benutzten, aber wahrscheinlich taten sie es nicht aus Menschenfreundlichkeit, sondern weil ihnen Hurter und MacCran im Weg standen. Jedenfalls begannen sie mitzumischen. Innerhalb von zwei Minuten lag ich flach und war so wehrlos wie eine Fußmatte.
    Bevor ich das Bewusstsein verlor, gaben sie es auf, auf mir herumzutreten. Zwei von ihnen packten meine Arme und rissen mich hoch. Ich sackte wieder weg, aber Hurter holte einen Soda-Siphon und spritzte mit dessen Inhalt ins Gesicht und über den Schädel. Das brachte mich so weit, dass ich wenigstens wieder sehen konnte.
    Vor mir stand Charles Stunt, und nie habe ich seinen verdammten weißen Anzug so gehasst wie in diesem Augenblick. Mich ließ der Kerl zu einem Scheuerlappen verarbeiten, und er selbst stand dabei wie ein Plantagenbesitzer, der für jede schmutzige Arbeit seine Sklaven hat.
    »Schafft ihn in den Wagen!«, befahl er.
    Sie schleiften mich hinaus und verfrachteten mich in den Thunderbird. Stan Farmer fuhr und Stunt setzte sich auf den Beifahrersitz. Alles andere quetschte sich in den Fond, wobei die Brüder auf mich nicht die geringste Rücksicht nahmen.
    Der Fahrtwind brachte mich etwas zu mir, aber an eine Aktion war nicht zu denken. Ich saß eingequetscht zwischen MacCran und Hurter, und Rysk hielt eine Pistole in der Hand.
    In rasender Fahrt ging es zur Villa. Als sie mich vor dem Eingang auspackten, konnte ich halbwegs wieder gehen.
    Ich hatte erwartet, dass sie mich an irgendeinem verschwiegenen Platz der Küste auslöschen würden. Die Tatsache, dass sie mich zur Villa fuhren, belebte mich ein wenig.
    Stunt marschierte uns voran in das große Zimmer. Der Raum war hell erleuchtet. Ich erlebte eine Überraschung, denn auf einem in Anbetracht der vorhandenen Sessel recht unbequemen Stuhl saß Yvonne Boos, und ihre Hände waren hinter der Stuhllehne festgebunden.
    Die Dame machte einen zerrauften Eindruck. Ihr hübsches Kleid war nicht ganz in Ordnung, die Schminke ihres Mundes war zerlaufen, und das Haar hing ihr in Strähnen in der Stirn. Ihr gegenüber saß Glen Wendy und fühlte sich offensichtlich nicht wohl in seiner Haut.
    Charles Stunt pflanzte sich vor der Frau auf.
    »Wir bringen deinen Freund«, sagte er grinsend.
    Yvonne Boos versuchte, ihm ins Gesicht zu spucken, aber sie traf ihn nicht. MacCran und Hurter, die bisher meine Arme festgehalten hatten, ließen mich los. Ein Sessel stand in meiner Nähe. Ich wankte hin und ließ mich hineinfallen. Niemand hinderte mich daran.
    »Du siehst, wir haben Stevens letzten Mann kassiert«, sagte Stunt und zeigte auf mich. »Schlag dich rechtzeitig auf die richtige Seite, Darling! Ruf Steven an und bestell ihn dorthin, wo ich ihn hinhaben will!«
    »Ein kleiner Köter wie du kann Steven nicht reinlegen«, schrie die

Weitere Kostenlose Bücher