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0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörte, denn er hatte ausgeschaltet.
    Errol Boysen begann zu graben. Das Spatenblatt war zu klein, und er schimpfte, daß ausgerechnet ihm der Job zugefallen war. Er und Frazer hatten gelost. Boysen zog das kürzere Streichholz. Er mußte die Drecksarbeit machen, während Don im Wagen hockte und ihm den Rücken deckte.
    Wütend stieß er das kurze, aber relativ breite Schaufelblatt in die Erde. Zuerst mußte er die Grasschicht wegtragen, erst dann kam er an die eigentliche Erde heran.
    Sie war naß und schwer. Lehm lag auf dem Schaufelblatt, das Boysen hochwuchtete und die Erde dann zur Seite schleuderte.
    Da Don Frazer Wache hielt, brauchte er sich nicht umzuschauen, sondern konnte beruhigt weitergraben. Auf Frazer konnte man sich verlassen, der hatte Augen wie ein Falke.
    Errol kam ins Schwitzen. Es war eine ungewohnte Arbeit für den CIA-Agenten. Jetzt hätte er die Parkajacke am liebsten ausgezogen. Er beherrschte sich. Wenn man plötzlich wegmußte, dann sollte nichts liegenbleiben. Keine Spur hinterlassen!
    Es war eine dunkle Nacht. Der Himmel hatte eine grauschwarze Farbe angenommen. Wolken waren kaum zu erkennen, weil hinter ihnen kein Mond stand, der sie anstrahlte.
    Auch der Friedhof verschwamm in der Dunkelheit. Die Grabkreuze lösten sich auf, sie wurden zu schemenhaften Gebilden, so jedenfalls kam es dem CIA-Agenten vor, wenn er die Reihe der Kreuze entlangschaute.
    Er wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn. Naß war die Haut. Alles Schweiß.
    »Bist nicht mehr in Form, Junge!« keuchte er und machte weiter.
    Er hatte in der kurzen Zeit wirklich viel geschafft. Der braune Erdhügel neben dem Grab war ziemlich gewachsen, und jeden Augenblick konnte Boysen auf den Gegenstand stoßen, den er suchte. Er stand bereits im Grab. An einer Stelle grub er besonders tief, denn er wollte hier das Hindernis aus der Erde holen.
    So hoffte er.
    Und dann vernahm er das kratzende Geräusch. Kein Zweifel, das Spatenblatt war auf Widerstand gestoßen. Genau unter ihm war es. Er hatte es geschafft.
    Für die Zeitspanne von wenigen Sekunden hielt er inne und holte tief Luft. Trotz aller Schwierigkeiten war es besser gelaufen, als er gedacht hatte, und er überlegte, ob er Don Frazer, seinem Kumpel, Bescheid geben sollte.
    Boysen entschied sich dagegen. Noch wußte er nicht viel, nur daß etwas im Grab lag.
    Vorsichtiger schaufelte er weiter. Schon bald stellte er fest, daß er auf einen Sarg getroffen war. Das überraschte ihn, denn Särge, die seit Beendigung des Ersten Weltkriegs unter der Erde liegen, mußten längst verfallen sein. Irgend etwas war hier nicht in Ordnung. Es konnte auch sein, daß der Sarg nachträglich in dieses Grab gelegt worden war. Von den Dieben. Eine bessere Tarnung hätten sie sich überhaupt nicht wünschen können.
    Natürlich, so mußte es sein.
    Der CIA-Agent befreite die Oberseite der Totenkiste vollständig von den Erdresten, so daß sie frei vor ihm lag und er auf den Sarg schauen konnte.
    Schwarz war er. Das sah Boysen sofort, dazu brauchte er nicht erst die Lampe einzuschalten. Und er glänzte auch, als wäre das Holz gewachst worden. Zwei metallene Griffe befanden sich am Kopf- und Fußende, und dann fiel ihm etwas auf.
    Es war das blaugrüne Leuchten, das sich genau dort konzentrierte, wo Deckel und Unterteil zusammentrafen.
    Ein wirklich seltsames Leuchten, über dessen Ursprung der Agent keinen Bescheid wußte.
    Gab es vielleicht eine Lampe innerhalb des Sargs? Dieser Gedanke kam ihm, und er zuckte zusammen, als sich das Walkie-talkie mit einem leisen Piepton meldete.
    Hastig sprach er hinein: »Ist bei dir alles okay, Errol?«
    »Fast.«
    »Wieso?«
    »Ich habe das Grab jetzt freigelegt. Und weißt du, was ich gefunden habe?«
    »Nein.«
    »Einen Sarg.«
    Don Frazer lachte krächzend. »Na und? Ist doch nicht weiter tragisch. Was soll denn sonst in einem Grab liegen?«
    Boysens Gesicht verzerrte sich für einen Moment. »Verarschen kann ich mich allein!« zischte er. »Die Gräber hier sind verdammt alt. Die Totenkisten müßten längst verfault sein. Diese hier ist es aber nicht. Das wollte ich dir sagen. Er sieht mir verflucht neu aus. Und er ist es auch.«
    Für einen Augenblick schwieg Frazer. Schließlich meinte er: »Dann haben unsere Freunde eben ihre Beute im Sarg versteckt.«
    »Denke ich mir auch«, gab Boysen zurück und trat mit der Schuhspitze gegen den Deckel, wobei der Aufprall einen hohl klingenden Ton erzeugte. »Ich schaue mir den Inhalt auf jeden Fall

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