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0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an.
    »Soll ich kommen, Errol?«
    »Nein, Mensch. Das packe ich schon. War früher jahrelang selbst Totengräber.«
    »Dann mach dich mal an die Arbeit.«
    »Sicher, ich ...«
    Errol Boysen schwieg erschrocken. Das merkte sein Kollege, und er fragte: »Stimmt irgendwas nicht? Ist was?«
    »Ja, verflucht.«
    »Was denn?«
    »Das komische Leuchten, Don, es hat sich verstärkt.«
    »Wieso?«
    »Zwischen Deckel und Unterteil. Ich glaube, ich spinne! Das kann doch nicht wahr sein!«
    »Was ist nicht wahr? Rede schon!«
    »Ob der Sarg gar keinen Boden hat und ein Aus- oder Einstieg in eine Höhle ist?« mutmaßte der Agent, wobei er mehr mit sich selbst sprach.
    »Errol, mach keinen Unsinn! Warte, ich komme.«
    »Nein, Mensch, bleib da. Wenn jemand kommt, schieße ich. Ich lasse das Gerät eingeschaltet, du bekommst alles mit.«
    »Wie du meinst.«
    Nach dieser Antwort sagte Boysen nichts mehr, sondern schaute auf die schwarz glänzende Totenkiste und sah plötzlich mit Schrecken, wie sich der Deckel langsam in die Höhe schob. Das geschah mit einem kleinen Ruck. Gleichzeitig hörte er auch ein Knarren, das bei Scharnieren entsteht, wenn sie eingerostet sind, und dann öffnete sich der Deckel spaltbreit.
    Errol Boysen reagierte sofort. Der ganze Vorgang hatte etwas Gespenstisches an sich. Er paßte in einen Horrorfilm. Die hatte Boysen noch nie leiden können. Er bekam auch keine Angst oder eine Gänsehaut, sondern dachte nur an seine Waffe.
    Ein Griff, und er hielt die kleine UZI-MPi in der rechten Hand.
    Durchgeladen war sie. Er senkte den Lauf und zielte auf den Sargdeckel. Egal, wer hervorkroch, er wollte ihn mit einer Garbe empfangen, wenn der andere sich nicht so verhielt, wie Boysen es wollte.
    Das Holz ächzte und stöhnte, als der Deckel in die Höhe gedrückt wurde. Es schien, als würde eine Seele unter einer unendlichen Qual zu leiden haben.
    Wer würde aus dem Sarg steigen?
    Da sah er es.
    Zwischen Deckel und Unterteil schob sich etwas durch den Spalt. Eine Hand, gut zu erkennen. Das bläuliche Licht drang jetzt stärker durch die Öffnung und erreichte auch die Innenwand des Grabs, wo es einen Streifen hinterließ.
    Auf. einmal wurden Boysens Augen groß, denn die Hand war nicht normal, sondern eine Skelettklaue...
    ***
    »Errol, Errol! Melde dich!«
    Aufgeregt quäkte die Stimme des zweiten CIA-Agenten aus den Rillen. Doch Boysen war von dem unheimlichen Anblick so gebannt, daß er die Stimme seines Freundes überhörte.
    Der Sarg war wichtiger.
    Nicht nur das blaue Licht strömte aus dem Spalt, auch ein seltsam türkisfarbener Dampf, der wie farbiger Nebel wirkte und sich sofort ausbreitete, wobei er zudem von der Erde hochstieg und dabei Wolken bildete, die die Beine des wartenden Mannes umwallten.
    Ein gefährlicher Nebel, der die Monsterfigur einhüllte, die den Deckel immer höher schob, so daß er plötzlich aufrecht stand.
    Jetzt hatte der andere Platz, und Errol Boysen konnte einen Blick in den Sarg werfen.
    Obwohl er die Maschinenpistole in der rechten Hand hielt, vergaß er zu schießen, denn der unheimliche Vorgang bannte ihn auf der Stelle. Der schwarze Sarg war besetzt. Und zwar von drei zum Skelett verwesten Leichen!
    Und sie lebten!
    Boysen sah deutlich, wie sie sich bewegten. Von seiner Stellung aus konnte er auf die blanken Schädelplatten schauen, die ebenfalls eine bläuliche Farbe angenommen hatten und von dem aus dem Sarg strömenden Dampf umweht wurden.
    Drei lebende Skelette!
    Das war der blanke Horror, den Errol Boysen hier geboten bekam. Grauenhaft...
    Jetzt hoben die Skelette ihre Arme. Sie befanden sich innerhalb der Totenkiste in einer Reihe hintereinander, ihre Schädel waren Schreckensfratzen, und aus den leeren Augenhöhlen krochen widerlich fette Spinnen, deren Körper ebenfalls bläulich schimmerten.
    Ein grauenhafter Anblick, bei dem zartere Gemüter in Ohnmacht gefallen wären.
    Nicht so Boysen. Er war zwar entsetzt, aber er behielt seine Nerven und rannte nicht fluchtartig davon. Er überlegte auch nicht, wieso es kam, daß Skelette leben konnten, er ging nur einen Schritt zurück und wollte schießen.
    Das sahen auch die Skelette.
    Das erste in der Reihe streckte seinen Arm vor. Er glitt wie eine Schlange durch das Gras. Bevor Boysen sich versah, hatte die knöcherne Klaue bereits seinen linken Fußknöchel umfaßt.
    Der Griff war hart und eiskalt. Boysen feuerte nicht. Zudem hatte er Angst, daß die Schüsse an der nahen Grenze gehört werden konnten, deshalb trat er mit

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