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0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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halten.
    Das Skelett änderte seine Richtung nicht. Es hatte seinen neuen Gegner erkannt und kam auf ihn zu. Es ging leicht taumelnd und schwankte auch, wobei es von einer Seite zu anderen fiel, sich allerdings an den Grabkreuzen immer wieder abstützen konnte.
    Don Frazer hob seinen schallgedämpften Colt. Er wollte das Wesen umnieten, streckte den Arm aus und schüttelte den Kopf. Nein, so schaffte er es nicht, da schoß er vorbei, denn seine Hand zitterte zu sehr.
    Er erinnerte sich an einen alten Django-Western. Da hatte der Held auch ein Grabkreuz als Zielhilfe benutzt. So wollte es auch Don Frazer machen.
    Hinter einem günstig stehenden Steinkreuz ging er in die Knie, streckte seinen linken Arm abermals aus und legte das Gelenk auf den linken, waagerecht verlaufenden Steinbalken. Jetzt konnte er besser zielen.
    Er visierte genau. Selten in seinem Leben hatte er sich so auf einen Schuß konzentriert, und er wartete auch ab, um ja nicht daneben zu schießen.
    Der unheimliche Knochenmann kam. Umgeben von türkisfarbenen Schleiern, wirkte er wie die schaurige Gestalt aus einer längst vergessenen und Realität gewordenen Sage.
    Immer näher kam er. Daß er genau in die Schußlinie lief, schien ihn nicht weiter zu stören, er war sich seiner Sache sicher.
    Frazers Gesicht verzerrte sich. »Komm nur, du Hundesohn!« flüsterte er. »Ich werde dir Saures geben.«
    Dann schoß er.
    Pflopp machte es, als die Kugel den verlängerten Lauf verließ und mit ungemeiner Wucht gegen den knöchernen Körper prallte. Einige Spinnen flogen nach allen Seiten davon. Wegen des gedämpften Schußknalls vernahm Frazer auch den hohen, singenden Ton, als die Kugel gegen einen Knochen hieb, aber nichts anrichtete. Als deformierter Querschläger sirrte er davon und klatschte irgendwo in den Boden.
    Das Skelett ging weiter.
    Don Frazer nahm sich die Zeit, einmal tief durchzuatmen. Trotz dieser gefährlichen Lage, in der er sich befand, arbeitete sein Verstand klar und präzise. Er wußte plötzlich, was er genau zu tun hatte. Auf diesem Friedhof hielt ihn nichts mehr. Wenn er hierblieb, dann erging es ihm ebenso wie Boysen. Er hatte gesehen, daß er mit seinen Kugeln gegen das Skelett nichts ausrichten konnte. Und es war nicht allein, sondern besaß noch zwei Artgenossen. Zu dritt konnten sie ihn in die Zange nehmen, dann war es aus.
    Don Frazer war ein Mann, zu dessen Repertoire das Wort Flucht nicht zählte. Flüchten überließ er den Feiglingen. Hier auf dem Totenacker war es jedoch besser, wenn er das Weite suchte, die Grenze überschritt und den zuständigen Stellen Bescheid gab. Vielleicht konnten die etwas unternehmen. Mit diesen Gedanken beschäftigte er sich, und er setzte sie auch sofort in die Tat um.
    Vorsichtig bewegte er sich nach rückwärts. Er drehte auch den Kopf, und es war sein Glück, daß er es getan hatte, denn Skelett Nummer zwei befand sich nur wenige Schritte hinter ihm.
    Ein über und über mit Spinnen bedeckter Schädel, auf dem es wimmelte und krabbelte. Auch Spinnen, die an den übrigen Knochen des Körpers herabliefen, für einen Moment im Gras verschwanden und dann eine helle Bahn zogen, die sich auf Frazer zubewegte.
    In einem Anfall von Wut drückte er der am nächsten befindlichen Spinne den Absatz auf den Körper. Er hörte es knacken. Der Spinnenpanzer zerbrach, und als er den Fuß wieder anhob, sah er einen dunklen, nassen Fleck im Gras, von dem aus ein feiner Rauchfinger zitternd in die Höhe stieg. Frazer feuerte noch einmal. Diesmal hielt er auf den Kopf des Wesens. Abermals wurden einige Spinnen zur Seite gefegt, die Kugel selbst war in eine Augenhöhle gedrungen, doch der Schädel des Wesens zersplitterte nicht.
    Dieser Vorgang bestärkte den Agenten in seiner Fluchtabsicht. Er mußte so schnell wie möglich weg.
    Don Frazer kreiselte herum und sprang zur Seite, um den gefährlich nah herangekommenen Spinnen zu entgehen. Fast hätten die ersten ihn noch erreicht, und Frazer wuchtete sich mit einem gewaltigen Satz über einen Grabstein.
    Er sah auch das dritte Skelett. Wie ein Geist erschien es innerhalb des türkisfarbenen Nebels und lief schräg auf den Flüchtling zu, um ihm den Weg abzuschneiden.
    Auf das Wesen zu schießen hatte keinen Sinn. Es wäre nur Munitionsverschwendung gewesen, deshalb mußte Don Frazer seine Schnelligkeit ausspielen.
    Er schlug Haken wie ein Hase. Im Zickzack hetzte er über das alte Gräberfeld, prallte einmal gegen ein Grabkreuz und stieß sich dabei hart den

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