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0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem freien Fuß zu und hämmerte die Spitze gegen den Schädel des Skeletts.
    Boysen war es, als hätte er gegen Eisen getreten. Überhaupt kamen ihm seine Reaktionen zeitlupentempohaft vor. Er war längst nicht mehr so gewandt wie sonst, irgend etwas schien ihn zu lähmen. Waren es vielleicht die aus dem Sarg steigenden Wolken, dieser unheimliche Nebel, der auch an ihm hochstieg und durch jeden Atemzug von ihm in seine Lungen drang? Er wußte es nicht, und er wurde auch nicht schlauer, als er zu Boden krachte, denn das Skelett hatte seinen Fuß herumgedreht.
    Boysen stöhnte auf. Ein glühender Schmerz zog hoch bis in seinen Oberschenkel. Er preßte die Zähne aufeinander, spürte zwischen seinen Lippen die feuchte Erde, hatte die Augen weit aufgerissen und sah dicht vor seinem Gesicht die Sprechrillen des eingeschalteten Walkie-talkie.
    »Errol, verdammt! Melde dich! Was ist los?«
    Genau hörte er die Stimme seines Kollegen, doch er vernahm sie wie durch einen Filter gedämpft.
    »Ich… ich!« stöhnte er.
    »Was ist los?«
    »Skelette, Don. Drei Skelette. Sie waren in dem verdammten Sarg, und sie leben. Jaaa!« keuchte er. »Sie leben. O Gott…«
    »Soll ich kommen?«
    Boysen gab keine Antwort. Er hatte sich zur Seite gewälzt, schaute von unten nach oben und sah die drei unheimlichen Wesen breitbeinig vor sich stehen.
    Sie boten einen schaurigen Anblick. Wie knöcherne Riesen kamen sie ihm vor, angestrahlt von aus dem Grab dringenden türkisfarbenem Licht, das ihre eigene, gelbweiße Farbe übertünchte.
    »Ihr Teufel!« flüsterte Boysen, »ihr verdammten Teufel. Trotz der Schmerzen im Fuß gab er sich nicht geschlagen, sondern wälzte sich herum und brachte auch seine UZI hoch. Er wollte ihnen eine Kugelgarbe verpassen. Auch wenn die Grenzposten die Schüsse hörten. Lieber ein paar Monate oder auch Jahre einsitzen, als im Kampf mit diesen Wesen sein Leben zu verlieren.
    Errol Boysen hatte die Schnelligkeit der anderen unterschätzt. Sie hatten gemerkt, was er wollte, und sie reagierten dementsprechend. Bevor Boysen seinen Vorsatz in die Tat umsetzen konnte, traf ein harter Fußtritt seine rechte Hand.
    Der wuchtige Treffer ließ ihn fast aufschreien, und auf einmal konnte er die Waffe nicht mehr halten. Sie wurde ihm aus den Fingern katapultiert, wobei sie irgendwo im Gras liegenblieb. Jetzt war er wehrlos. Nur noch seine Fäuste konnte er einsetzen. Nur - was sollte er damit gegen die Skelette ausrichten?
    Er schlug zu. Handkante. Und er landete auch Treffer, drosch seine Kanten gegen die blanken, widerlichen Schädel, hörte dumpf die Treffer, aber es gelang ihm nicht, die Köpfe von den Schultern zu hämmern, obwohl es aussah, als säßen sie locker auf den Knochenhälsen.
    Die anderen waren stärker.
    Zwei von ihnen ließen sich fallen. Hart landeten sie auf Boysens Körper. Die leeren Gesichter befanden sich dicht vor ihm. Er konnte in die dunklen Augenhöhlen schauen, die ihn an kleine Höhleneingänge erinnerten, und er sah die Spinnen aus ihnen krabbeln. Jetzt waren es helle Spinnen, die die gleiche Farbe besaßen wie die Skelette, allerdings umgeben von dem türkisfarbenen Schleier, der aus dem Grab drang.
    Und die Spinnen liefen auch in sein Gesicht. Er spürte sie auf der Haut, die kleinen Beine, wie sie sich schnell über seine Wangen bewegten, und Ekel packte den eisenharten CIA-Agenten. Er machte den Fehler und riß seinen Mund auf.
    Diese Chance ließ sich eine Spinne nicht entgehen. Bevor sich Boysen versah, hatte sie den Weg zwischen seine Lippen gefunden und verschwand in der Mundhöhle.
    Auf der Zunge des Mannes lief das Tier weiter. In einer instinktiven Bewegung klappte Boysen den Mund zu. Ekel wühlte sich vom Magen her hoch, er schluckte ihn herunter und gleichzeitig auch die kleine Spinne.
    Boysen würgte.
    Er wollte hoch, doch die eisenharten Klauen der lebenden Skelette zwangen ihn nieder. Sie preßten ihn zu Boden, ließen ihm keinen Bewegungsspielraum mehr, und als er einen Hilfeschrei ausstoßen wollte, da drückte eine knöcherne Klaue seinen Mund zu.
    Errol Boysen bekam keine Luft mehr. Ein Schlag traf ihn am Kopf. Er sah Sterne und spürte plötzlich, wie er hochgerissen wurde. Als er sein Gewicht auf den verletzten Knöchel verlagerte, schrie er auf, weil der Schmerz ihn fast zerriß.
    Entweder war der Fußknöchel gebrochen oder verstaucht. Beides war gleich schlimm, und Boysen wurde klar, daß er hier nicht mehr wegkam.
    Die Spinnen krabbelten über seinen Körper. Sie

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