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0211 - Das Geistergrab

0211 - Das Geistergrab

Titel: 0211 - Das Geistergrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kaum, wie ich mich auf den Rücken wälzte, und wurde erst wieder richtig wach, als sich dicht neben mir das Blechteil eines Wagens in den Boden bohrte.
    Es war ein Stück von der Kühlerhaube. Wie eine moderne Plastik ragte es aus dem Boden. Einen Meter weiter, und es hätte mich zerteilt.
    Mir war klar, daß ich hier nicht lange liegenbleiben konnte. Ich wußte nicht, was mit den Skeletten geschehen war, aber eine Explosion konnte sie bestimmt nicht töten.
    Als ich meine Arme bewegte, stellte ich fest, daß alles okay war. Nichts gebrochen, nichts verstaucht, da hatte ich wirklich ein ungemeines Glück gehabt.
    Trotzdem gelang es mir nur schwerfällig, auf die Füße zu kommen, wo ich taumelnd stehenblieb.
    Der Lastwagen war nur noch eine einzige Feuerlohe. Das brennende Benzin war durch die Explosion hochgeschleudert worden, hatte sich innerhalb des Friedhofs gesammelt und brannte dort weiter.
    Eine in Flammen gehüllte Gestalt wankte auf mich zu. Es war einer der Männer aus dem Fahrerhaus. Er hatte die Arme hochgerissen, lief gegen einen Grabstein, bekam das Übergewicht und brach zusammen, wo er verging.
    Ich glaubte nicht daran, daß es noch ein Mensch gewesen war, denn ich hatte die Spinnen gesehen, die auf seinem Körper eine krabbelnde Masse bildeten.
    Nein, er konnte keine Schmerzen verspürt haben.
    Und die anderen?
    Ich erinnerte mich wieder daran, Soldaten gesehen zu haben, die von der Ladefläche krochen, als der LKW kippte. Was war mit ihnen geschehen? Hatten sie die Explosion überstanden?
    Ich hoffte es und zitterte mit ihnen, während ich weiterging.
    Dann hörte ich einen Ruf.
    »John, hier.«
    Ich blieb stehen. Zwei Männer kamen. Einer davon war Will Mallmann, und er stützte den DDR-Grenzer Dieter Hoven, weil er sich nicht allein auf den Beinen halten konnte. Als sie näher kamen und ich sie besser erkennen konnte, sah ich die dunkle Flüssigkeit über Hovens Gesicht laufen. Sie rann aus einer Wunde an der Stirn und konnte nur Blut sein.
    »Alles klar?« krächzte ich und schaute dabei auf den Bumerang in meiner Rechten.
    Der Kommissar nickte. »Bei mir ja, Dieter Hoven ist verletzt...«
    »Und Suko?«
    »Verdammt, John, ich weiß es nicht. Es ging alles zu schnell. Die plötzliche Explosion, ich…« Er brach ab.
    Einen Vorwurf konnte man keinem machen. In den vergangenen, schlimmen Augenblicken war alles anders gewesen. Da konnte niemand auf den anderen achten, jeder hatte mit sich selbst zu tun.
    Das noch brennende Benzin leuchtete einen Teil des unheimlichen Friedhofs aus, es schuf aber auch Schatten. Und dicht neben einer schattigen Stelle lag eine Gestalt.
    Schnell lief ich hin, weil ich plötzlich eine grauenhafte Angst hatte, daß es Suko sein könnte.
    Der Mann lag auf dem Boden. Ein Blutfaden sickerte aus seinem Mund, und ich erkannte in dem Toten den CIA-Agenten Don Frazer. Er hatte seinen tollkühnen Einsatz mit dem Leben bezahlt. Irgendwie nutzlos kam mir die neben ihm liegende UZI vor.
    Vom Rand des Totenackers hörte ich das leise Wimmern. Auch Will und Dieter Hoven hatten das Geräusch vernommen, und ich sah, wie beide die Gesichter verzogen.
    »Meine Güte!« flüsterte der Soldat. »Ich weiß nicht, ob…«
    »Warten Sie hier. Ich sehe nach«, sagte der Kommissar. Will Mallmann verschwand.
    Dieter Höven schaute mich an. Er trug keine Brille mehr. Sie war wohl zersplittert und lag irgendwo auf dem Friedhof.
    »Verstehen Sie das?« flüsterte er.
    »Kaum«, erwiderte ich und dachte an den Herrn der roten Hölle und auch an Suko, der irgendwo stecken mußte und dem hoffentlich nichts passiert war.
    Da das Feuer immer mehr zusammenbrannte, wurden die Schatten auch größer und länger. Wenn ich Suko finden wollte, mußte ich jetzt losgehen.
    Will Mallmanns Stimme klang von dort zu mir herüber, wo auch der LKW lag.
    »John, es sind keine Toten dabei, nur Verletzte.«
    Mir fiel ein Stein vom Herzen. Allerdings konnten wir den beiden Männern im Fahrerhaus auch nicht mehr helfen.
    Ich sah sie, als ich ein paar Schritte zur Seite ging.
    Sie boten einen schrecklichen Anblick. Zwei grauschwarze Skelette lagen vor mir. Da ich nicht wußte, ob sie vernichtet waren, berührte ich sie mit dem Kreuz.
    Sie reagierten nicht. Das Feuer hatte bei ihnen ganze Arbeit geleistet.
    Nur - wo fand ich Suko?
    Auf der Mitte des Friedhofs blieb ich stehen und schaute in die Runde. Auch das Geistergrab wurde von meinen Blicken erfaßt. Still lag es vor mir. Nichts deutete darauf hin, welch ein

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