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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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fliegen, aber in diesem Augenblickkam Bruno zurück. Er machte nur eine Kopfbewegung und Eva verschwand. Dann warf er einen Blick zu uns herüber, kam heran und fragte:
    »Habt ihr den Kleinen hier eingeladen?«
    »Er hat sich eingeladen, aber solange er vernünftig ist, kann er ruhig hier sitzen bleiben.«
    »Na, dann soll’s mir recht sein, aber wenn er unangenehm wird, so braucht ihr es mir nur zu sagen«, griente Bruno und ging wieder an seinen Platz zurück.
    Die anderen fünf Figuren hatten inzwischen ihre Flaschen geleert und verlangten eine neue Runde. Bruno holte die Flaschen aus dem Kühlschrank und stellte sie hin.
    »Willst du uns nicht einschenken?«, meckerte einer, aber der Wirt hörte einfach nicht.
    Er stand, die Hände auf dem Rücken gegen das Regel gelehnt, in dem die Schnapsflaschen aufgereiht waren.
    »Hey! Ich habe dir gesagt, du sollst mir einschenken!«, schimpfte der Bengel weiter.
    Der Wirt regte sich nicht. Er schien angestrengt nachzudenken.
    Dann spielte ein Lächeln um seinen Mund, er strich sich durch den roten Bart und meinte:
    »Wenn ich euch ein paar Milchflaschen mit Gumminuckel bringen soll, so braucht ihr mir das nur zu sagen.«
    Einer der Krakeeler lachte, aber die anderen nahmen es übel. Sie fingen an zu schimpfen und unser ungebetener Tischgast drehte sich halb um und meinte höhnisch:
    »Dem wird das Lachen gleich vergehen.«
    Als einer der Kerle die Bierflasche zum Schlag hob, griff ich nach meiner Smith & Wesson, aber es war nicht mehr nötig. Bruno hatte plötzlich eine Schrotflinte mit abgesägtem Lauf in der Hand, und das genügte.
    Die fünf Kerle wichen zurück, aber der, der bei uns saß, fuhr mit der Hand in die Tasche.
    Ich wartete, bis er die Pistole gezogen hatte, dann sagte ich:
    »Lass das Kinderspielzeug fallen! Ich schieße schneller als du.«
    Auch Phil hatte seine Waffe in der Hand. Einen Augenblick schien es so, als wolle der Bursche es darauf ankommen lassen. Dann besann er sich. Zwar ließ er die 32er nicht los, aber er steckte sie wieder ein.
    »Das werdet ihr mir bezahlen müssen«, zischte er und stand auf.
    »Heb die Hände hoch!«, befahl ich, und genau in diesem Augenblick brach die Hölle los.
    ***
    Es hörte sich an wie das Schnellfeuer einer ganzen Kompanie Infanterie.
    Polizeisirenen gellten von allen Seiten. Von der Straße klang wildes Geschrei herein. Die Tür flog auf, und ein Strom von typischen Gangstern ergoss sich in das Lokal. Es krachte und splitterte, Bierflaschen flogen, Hocker wirbelten durch die Luft, und dann ertönte ein Krach wie von einer mittleren Feldkanone.
    Bruno stand hinter der Theke.
    Blut lief ihm über das Gesicht. Eine Flasche hatte ihn an der Stirn getroffen. Aus dem Lauf der abgesägten Schrotflinte kräuselte Pulverdampf hervor.
    Das Lokal war erfüllt von Schreien, Stöhnen und Heulen. Noch während der Wirt seelenruhig eine neue Patrone in die Flinte schob, wurde die Tür aufgerissen und die blauen Uniformen der Cops erschienen.
    Damit war der Spuk zu Ende.
    Der Einzige, der nichts abbekommen hatte, war »unser Freund«, den wir dann auch mit besonderer Sorgfalt den Cops übergaben. Von den anderen fünf Mann waren zwei tot, und die anderen drei hatten so viel Schrotkörner im Bauch, dass die Ärzte alle Hände voll zu tun haben würden, um sie herauszufischen.
    Auf der Straße wimmelte es von Polizisten, Streifenwagen, Unfallwagen und Gangstern, die mit erhobenen Händen aufgereiht vor den Häusermauern standen.
    Neben dem Lokal war ein Torweg, und durch diesen liefen wir in den Hof, in dem ebenfalls einige Cops auf Posten standen. Unter allerlei Schwierigkeiten kamen wir bis zum Hintereingang und stiegen die Treppe zum Keller hinunter. Es gab wirklich einen Bierkeller, daneben aber einen weiß getünchten Raum, in dem ein langer Tisch mit halb ausgetrunkenen Gläsern und einer Anzahl Stühle standen. In der Ecke war ein Radio aufgebaut. Im Übrigen war der Raum leer.
    »Was habt ihr hier gefunden?«, fragte ich den Cop, der uns den Weg gewiesen hatte.
    »Nichts. Als wir ankamen, sah es genauso aus wie jetzt.«
    Auf der Straße trafen wir auf Lieutenant Crosswing und Captain Borner.
    »Wir haben achtzehn Mann geschnappt«, sagte jetzt Borner. »Fünf davon sind verwundet, aber merkwürdigerweise war der Keller leer.«
    »Wie kamen Sie überhaupt auf den Keller?«, fragte ich.
    »Einer der Rabauken, die wir zuerst schnappten, gab uns den Tipp. Er meinte, wenn wir ihn schon erwischt hätten, dann sollten auch

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