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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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selbst.
    Auch die Reporter des Herald, des Star und verschiedene andere trieben sich herum. Ein steter Fluss von würdigen Männern strömte in das- Lokal und versickerte durch die Tür in den kleinen Saal.
    Als wir kurz vor neun dort eintraten, waren mindestens zweihundert Bürger des Stadtteils Murry Hill versammelt. Die Kellner hatten Hochsaison, und der dicke Wirt rieb sich vergnügt die Hände.
    Kurz nach neun kam eine feierliche Prozession auf das Podium marschiert und nahm an einem mit grünem Filz bedeckten Tisch Platz. Es bedurfte keiner Erklärung, um zu erkennen, dass diese vier Herren und zwei Damen der hohe Vorstand des Bürgervereins waren.
    Der in der Mitte sitzende Glatzkopf warf einen fragenden Blick auf seinen Nebenmann, und als dieser nickte, stand er auf und begab sich wuchtigen Schritts zum Rednerpult. Begrüßungsklatschen brandete auf und verklang.
    »Ladies and Gentlemen, Bürger von Murry Hill! Der Vorstand hat sich veranlasst gesehen, Sie für heute Abend zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion zu bitten, der für das Wohlergehen nicht nur unseres Bezirks, sondern der ganzen Stadt New York von größter Bedeutung ist. Wir alle haben heute Morgen mit Erstaunen und Ekel die Anschuldigungen der Zeitung Fanfare zur Kenntnis genommen.«
    »Pfui, pfui, pfui!«
    »Pfui! Das war auch meine erste Reaktion. Ich war überzeugt, dass es sich um eine böswillige Verleumdung handele, in der Zwischenzeit jedoch sind mir Dinge zu Ohren gekommen und Beweismittel vorgelegt worden, die die Enthüllung der Fanfare in einem wesentlich anderen Licht zeigen.«
    »Hört! Hört! Hört!«
    »Ich will Mister Fensinger, unserem zweiten Vorsitzenden, nicht vorgreifen. Mister Fensinger wird Ihnen einen ganz kurzen Abriss von dem geben, was er zum größten Teil selbst ermittelt hat. Sie kennen Mister Fensinger als einen unserer angesehensten Mitbürger.«
    Kunstpause.
    »Mister Fensinger hat das Wort.«
    Klatschen, Trampeln und dann erhob sich der zweite Vorsitzende.
    Er war eher klein als mittelgroß, hatte braunes, an den Schläfen leicht ergrautes Haar, eine blasse Gesichtsfarbe und scharfe Augen hinter seiner Hornbrille. Mister Fensinger überflog zwei mit Schreibmaschinenschrift bedeckte Bogen, setzte die Brille an und begann mit wohltönender Stimme, die gar nicht zu seinem schmächtigen Brustkorb passte:
    »Ladies and Gentlemen! Ich habe Ihnen versprochen, den Finger auf eine schon lange in unserer Stadt schwärende Pestbeule zu legen: die Korruption. Die Korruption hat sich aus kleinen Anfängen zu einer Seuche entwickelt, und ich behaupte zwar nicht aber stelle zur Diskussion, ob sie nicht auf dem Weg über die Stadtpolizei bis in die Kader der G-men vom Federal Bureau of Investigation vorgedrungen ist. Sie alle haben mit Interesse die Zeitungsnachrichten über den Mord an unserem Mitbürger Gus Lewis verfolgt. Sie haben aus Andeutungen zu ersehen geglaubt, dass dieser unser verblichener Mitbürger durch eine Gangsterorganisation beseitigt worden ist, eine Gangsterorganisation, die man merkwürdigerweise bis heute noch nicht zerschlagen hat. Meiner Information nach besteht diese Organisation tatsächlich, und sie wird jetzt geleitet von der Ehefrau des Ermordeten Maria Lewis. Ich habe ferner schlagende Beweise dafür, dass diese Maria Lewis bei dem Mord an ihrem Mann maßgeblich beteiligt war oder ihn selbst getötet hat. Maria Lewis soll zu der Zeit des Verbrechens in Florida gewesen sein, aber sie hat Miami zwei Tage vor dem Mord mit dem Flugzeug in Richtung New York verlassen und ist erst vierundzwanzig Stunden nach der Tat nach Miami zurückgekehrt. Dort fand sie das Telegramm der Polizeibehörde vor und flog nun zum zweiten Mal nach New York. Wenn ein derartiges Verbrechen begangen wird, so fragt man zuerst danach, wer davon den größten Nutzen hat. Die Antwort ist nicht schwer, es ist natürlich die Witwe, die nicht nur ein gewaltiges Vermögen erbt, sondern dieses Vermögen benutzte, um eine gefährliche Gang aufzuziehen. Dies alles musste der Stadtpolizei und den G-men des FBI vom ersten Augenblick an klar sein. Mrs. Lewis wurde von ihrer Hausangestellten, die hinter ihre Geheimnisse gekommen war, erpresst und diese Hausangestellte wurde, nachdem sie mit ihrem Wissen geprahlt hatte, ermordet. Ich frage Sie: Wer hatte ein Interesse, dieses Mädchen zu beseitigen? Der Mann, der den Mord beging, wurde unmittelbar danach, wie mir bekannt ist ohne zwingenden Grund, von zwei G-men durch Schüsse zum

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