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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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die Suppe angerührt hat. Früher war das Buchmachergeschäft seine Spezialität. Ich weiß nur, dass es heute Abend Ärger geben wird.«
    »Weißt du auch, wann und wie?«
    »Nein. Man darf nie zu neugierig sei, wenn man gesund und munter bleiben will. Es ist schon riskant, dass ich überhaupt hierhergekommen bin, aber ich glaube nicht, dass jemand mich in dieser Aufmachung erkannt hat.Trotzdem«, er beugte sich vertraulich zu mir herüber, »trotzdem, wäre ich dir dankbar, wenn du mir bis morgen, das heißt, bis die Geschichte vorbei ist, freie Kost und Logis geben würdest. Ich würde mich sozusagen sicherer fühlen.«
    »Dann musst du einen schriftlichen Antrag auf Schutzhaft stellen und diesen begründen.«
    »Und vielleicht sogar noch unterschreiben«, lachte er. »Ich werde mich schwer hüten, so etwas zu Papier zu bringen. Weiß ich denn, ob nicht einer von euch eine miese Meise schiebt und mich verpfeift. Dann lebe ich keine Stunde länger. Nee, mein Lieber, wenn du das nicht nebenbei erledigen kannst, dann verzichte ich.«
    Ich hätte Tim gerne den Gefallen getan, aber Vorschriften sind nun einmal Vorschriften und zwar aus gutem Grund. Wenn ich ihn so ohne weiteres dabei hielt, so konnte er morgen ein großes Geschrei erheben, und ich wäre der Dumme gewesen. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass mir auf ähnliche Weise ein Bein gestellt worden ist.
    »Dann lassen wir es eben«, meinte Tim. »Es wird schon gut gehen. Jedenfalls mache ich mich heute unsichtbar.«
    Er kletterte in seinen dick wattierten Mantel, setzte den breitrandigen Hut auf, nahm noch einen letzten Schluck zum Abschied und verkrümelte sich.
    »Ob der Bursche wohl die Wahrheit gesagt hat oder uns einen Bären aufgebunden hat?«, meinte Phil.
    »Er machte den Eindruck, als meine er es ernst, und außerdem hat er keinen Cent dafür verlangt. Sein Bestreben ist nur, die Bande, die ihn ausnehmen will, gründlich lahmzulegen. Er rechnet wohl damit, dass wir die Gelegenheit des großen Durcheinanders, das ja immer entsteht, wenn zwei Gangs aneinander geraten, ausnutzen und die Gesellschaft am Kanthaken kriegen. Vor allem aber wollen wir einmal in der Kartei nachsehen.«
    Es sah so aus, als habe Tim mit dem Silberblick uns nicht belogen.
    Die drei Gangster, die er uns genannt hatte, hießen mit bürgerlichem Namen Lucy Griff, Johnny Greve und Franky Branton. Sie waren fast gleichaltrig, ungefähr fünfunddreißig Jahre alt und klebten seit zehn Jahren zusammen wie die Fliegen auf dem Honigpapier.
    Sie waren mehrfach vorbestraft. Neu war nur ihre Anwesenheit in New York. Und um das nachzuprüfen, rief ich das FBI in Chicago an. Dort wusste man nur, dass die drei Kameraden seit sechs Wochen von der Bildfläche verschwunden waren und darüber ehrlich erfreut gewesen waren.
    Das gab den Ausschlag. Ich rief die Stadtpolizei an und erwischte gerade noch Lieutenant Crosswing, der im Begriff war, nach Hause zu gehen. Wir baten ihn zu bleiben und auch Captain Borner, der das so genannte Aufruhr-Squad befehligte, zu alarmieren. Crosswing fluchte wie ein Rohrspatz, aber er wartete.
    »Es könnte etwas an der Sache dran sein«, sagte er, »unsere Leute berichten von Zwistigkeiten und Rivalität, und es ist bereits wiederholt der Name Chicago gefallen. Bis jetzt hat die ganze Geschichte nur einen Haken. Diejenigen unserer Vertrauensleute, die etwas losließen, wissen nicht viel, und die, die etwas wissen, halten dicht.«
    Es klopfte und Captain Bomer erschien.
    »Der Teufel soll den ganzen Krempel holen.«
    »Was ist denn los?«, grinste Lieutenant Crosswing.
    »Sie haben gut lachen. Wir hatten innerhalb der letzten drei Stunden schon den vierten Einsatz. Man könnte meinen, die ganze Bande habe die Tollwut.«
    »Setzen Sie sich, Kollege, und beruhigen Sie sich. Jerry und Phil haben noch ein besonders Bonbon für Sie.«
    »Sie machen ja Gesichter, als ob es nicht nur ein Bonbon, sondern ein ganzer Kasten Pralinen sei«, grinste Captain Borner. »Was gibt es Schönes?«
    Wir unterrichteten ihn von dem Besuch des kleinen Gangsters und von dem, was er uns gesagt hatte. Wir legten ihm auch die Karteikarten der drei Gangster vor.
    »Verdammt«, knurrte er und kratzte sich hinter dem rechten Ohr. »Diese Chicagoer Plätzchen haben uns gerade noch gefehlt. Als ob wir nicht genug Arbeit haben.«
    Das Telefon klingelte, und der Captain wurde dringend verlangt. Er hörte zu und seine Miene wurde immer finsterer.
    »Sagen Sie Ihren Leuten, sie sollen sich

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