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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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die anderen daran glauben.«
    Die Vernehmungen dauerten die ganze Nacht. Keiner der Gangster gab etwas zu. Sie behaupteten alle, sie seien in den Krawall hineingeschlittert, ohne etwas dazu getan zu haben.
    Unseren Tischgenossen aus dem Redneck nahm ich mir gesondert vor.
    Zuerst markierte er noch den Betrunkenen, dann behauptete er, er sei ganz zufällig in das Lokal gekommen und habe bei uns Anschluss gesucht, weil er auf billige Art an ein paar Drinks gelangen wollte. Ich fragte ihn, warum er mich angepöbelt hatte, als ich telefonierte, und da gab er an, dass er sieh nicht mehr daran erinnern könne.
    Die Hälfte der Kerle war bei der Stadtpolizei registriert und hatte schon alles Mögliche ausgefressen. Ein paar davon wurden auch als Angehörige der Leathermen, der Skulls und der Sparrows identifiziert. Aber jene, auf die Phil und ich besonders scharf gewesen waren, die waren entkommen, nämlich die Rednecks.
    Ich kaufte mir den Wirt Bruno, der angab, das Klubzimmer im Keller sei für jeden Dienstag von dem Sparklub »Letzter Cent« gemietet worden. Er habe über die Jungs nichts zu klagen gehabt. Wieso’ sie an diesem Abend so plötzlich verschwunden seien, könne er nicht erklären. Er sei nach unten gegangen, um sich nach den Wünschen seiner Stammgäste zu erkundigen, und als er wieder nach oben gekommen sei, sei er mitten in den Krach geraten.
    Wir selbst mussten bestätigen, dass er den Schuss aus der Jagdflinte in Notwehr abgegeben hatte, nachdem ihm einer eine Flasche an den Kopf geworfen hatte. Darum musste die Polizei ihn laufen lassen. Ein besseres Alibi als das von zwei G-men konnte er ja nicht haben.
    Um sechs Uhr morgens konnten wir endlich nach Hause fahren, ohne das erreicht zu haben, was wir wollten.
    »Tim mit dem Silberblick« hatte uns vollkommen richtig informiert, aber die Rednecks, die in dem sogenannten Klubzimmer tagten, waren beizeiten gewarnt worden. Sie hatten es geschafft, sich zu verdrücken, bevor der Krach losging.
    Das war eine Pleite auf der ganzen Linie. Letzten Endes hatten wir dieser neuen, aus Chicago zugewanderten Gang Schützenhilfe geleistet.
    Wir waren wütend und dementsprechend schweigsam. Ich lud meinen Freund vor seiner Wohnung ab und fuhr dann nach Hause. Ich war gerade dabei, die Schuhe auszuziehen, als das dreimal verfluchte Telefon sich wieder meldete.
    »Hol’s der Teufel!«, knurrte ich und kümmerte mich nicht um das Bimmeln.
    Aber das Ding gab keine Ruhe, und so hob ich dann doch den Hörer ab.
    »Cotton«, meldete ich mich.
    »Hier ist Wilson, Juniorpartner der Firma Wilson and Sons. Es tut mir leid, dass ich Sie so früh stören muss. Es ist eine recht merkwürdige Angelegenheit, deretwegen ich Sie anrufe. Vor zehn Minuten erhielt ich eine telegrafische Überweisung von dreitausenddreihundert Dollar, deren Text wie folgt lautete: Setzen Sie sich sofort mit Mister Jerry cotton Federal Bureau of Investigation in Verbindung stopp Bieten Sie ihm ein Honorar von dreitausend Dollar für die Überführung der Mörderin von Gus Lewis stopp Es ist seine Ehefrau Maria die angeblich in Florida war stopp Fragen Sie im Hotel Miramare in Miami an und Sie werden erfahren dass Maria Lewis zwei Tage vor dem Mord mit unbekanntem Ziel abgereist ist und erst vierundzwanzig Stunden später zurückkehrte stopp Ihre Hausangestellte Julia war eingeweiht und wurde für ihr Stillschweigen bezahlt stopp Der angebliche Überfall war gestellt stopp Julia wurde ermordet weil sie in betrunkenem Zustand Mrs. Lewis Geheimnis ausplaudem wollte stopp Maria Lewis hat einen Freund stopp Sagen Sie Cotton er möge ihn suchen stopp Dreihundert Dollar Honorar für Sie anbei stopp Ein Absender ist nicht angegeben. Mein Anruf bedeutet nicht, dass ich den Auftrag des anonymen Klienten annehme. Wir sind eine seriöse Anwaltskanzlei und hüten uns vor zweifelhaften Aufträgen. Ich halte mich lediglich für verpflichtet, Ihnen von dieser Sache Kenntnis zu geben.«
    »Bitte diktieren Sie mir den Inhalt des Telegramms noch einmal. Ich möchte ihn mitschreiben«, sagte ich und fragte dann: »Wo ist es aufgegeben?«
    »Beim Central Post Office New York.«
    »Ich danke Ihnen jedenfalls, Mister Wilson und werde mich bei Ihnen melden. Wenn Sie nochmals etwas hören, so teilen Sie mir das bitte mit«.
    »Was soll ich nun mit den dreitausend Dollar machen?«
    »Behalten Sie sie zu getreuen Händen.«
    »All right, Mister Cotton«, sagte er und hängte ein.
    Ich wusste nicht recht, was ich mit dieser Botschaft

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