Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
Vom Netzwerk:
alles erzählen könnte. Ihre Tochter hat die Erpressung zugegeben und gesagt, es habe sich dabei um eine Familienangelegenheit gehandelt, über die sie nicht sprechen wolle. Wir haben ihr zugeredet wie einem kranken Pferd, sie möge uns doch eine nähere Erklärung geben, aber sie weigert sich, und das ist alles andere als vorteilhaft für sie. Wenn die Staatsanwaltschaft den Fall übernimmt, so wird sie an diese so genannte Familienangelegenheit nicht glauben und voraussetzen, die Erpressungen seien erfolgt, weil Ihre Tochter in die nicht einwandfreien Geschäfte ihres Mannes eingeweiht gewesen sei. Damit aber wird Maria automatisch in Verdacht kommen, den Mord an Julia angestiftet zu haben. Sie scheint das nicht zu begreifen und darum komme ich zu Ihnen. Eine Familienangelegenheit muss Ihnen bekannt sein, und Sie würden Ihrer Tochter nur helfen, wenn Sie mich darüber aufklären. Selbst wenn es sich um einen kleinen Verstoß gegen die Gesetze handelt, so garantiere ich Ihnen, dass niemand davon einen Nachteil haben wird«, versprach ich.
    Als ich geendet hatte, schüttelte sie den Kopf. Das konnte wohl bedeuten, dass sie nichts davon wisse, als auch dass sie nicht die Absicht hatte, etwas loszulassen. Sie kam nicht dazu, etwas zu sagen.
    Die Tür flog auf und ein junger Italiener von ungefähr neunzehn Jahren kam herein. Die Ähnlichkeit mit seiner Mutter war unverkennbar.
    »Das ist mein Sohn Carlo«, erklärte sie, und dann ergoss sich ein Schwall von italienischen Worten über den Ankömmling.
    Der stemmte die Arme in die Hüften und sah mich an, als ob ich ein ekelhafter Käfer sei.
    »Lassen Sie meine Mutter in Ruhe und machen Sie, dass Sie rauskommen!«, schnauzte er in feinem abscheulichen Dialekt. »Es gibt bei uns keine Familienangelegenheiten, mit denen irgendjemand Maria hätte erpressen können.«
    »Ihre Schwester hat das Gegenteil gesagt und es glaubhaft gemacht.«
    »Dann lügt sie eben. Ich ersuche Sie zum letzten Mal, abzuhauen, oder soll ich Ihnen vielleicht helfen?«
    Er machte zwei Schritte auf mich zu und rollte die schwarzen Augen. Im nächsten Augenblick wäre es zu einer Prügelei gekommen, wenn seine Mutter nicht eingegriffen hätte.
    »Carlo! Beherrsche dich! Du musst nicht immer so schnell aufbrausen. Du wirst dich noch einmal unglücklich machen. Wenn Maria gesagt hat, es handele sich um eine Familienangelegenheit, so wird sie wohl ihren Grund dafür gehabt haben. Es kann ja etwas sein, wovon du gar nichts weißt.«
    Der beleidigte und aggressive Jüngling war bei den Worten seiner Mutter zusammengefahren und murmelte:
    »Verzeihung. Ich habe es nicht so gemeint, aber schließlich kann doch nicht jeder kommen und sich um unsere Angelegenheiten kümmern. Wir sind eine anständige Familie. Wenn Sie etwas wissen wollen, so müssen Sie sich schon an meine Schwester halten.«
    »Ist das Ihr Standpunkt, auch wenn Ihre Schwester dadurch in den-Verdacht kommt, nicht nur den Mord an Julia angestiftet, sondern auch ihren Mann umgebracht zu haben?«
    Wieder leuchtete das bedrohliche Feuer in seinen Augen auf, aber als seine Mutter ihm den Arm auf die Schultern legte, beherrschte er sich zähneknirschend.
    »Ich weiß nichts davon, und kann Ihnen ebenso wenig Auskunft geben, wie meine Mutter«, sagte er.
    Da war nichts zu machen. Ich hatte zwar den Eindruck, dass Carlo in die Luft gegangen war, weil er fürchtete, es könne etwas herauskommen, das unter keinen Umständen herauskommen sollte, aber bei diesen Südländern kann man das niemals so genau wissen. Sie haben ein so hitziges und unberechenbares Temperament, sodass man niemals weiß, woran man mit ihnen ist. Ich verabschiedete mich also kurz und ging weg.
    Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, als drinnen ein großes Geschrei losging, aber leider verstehe ich kein Italienisch. Der junge Mann schien sich von Neuem gewaltig aufzuregen, und seine Mutter tat das Gleiche. Es hörte sich an, als wollten sie sich gegenseitig die Hälse umdrehen.
     
    So weit war mein Freund Phil gekommen, als das Telefon klingelte. Ich nahm den Hörer ab und meldete mich.
    »Hier ist Luisa. Sie wissen doch, Marias Schwester. Bitte, Signore Cotton, kommen Sie doch gleich. Carlo ist hier, und er wird Maria totschlagen! Er ist vollkommen außer sich…Mama mia! Bei der heiligen Madonna, beeilen Sie sich!«
    »Schnelljch glaube, wir müssen uns mächtig ranhalten, um einen neuen Mord zu verhindern.«
    Das Mädchen hatte so laut geschrien, dass Phil das

Weitere Kostenlose Bücher