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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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Wahrheit gesagt. Dann kann sie nicht mit Maria Lewis unter einer Decke gesteckt haben.«
    »Das ist ein Trugschluss, Phil«, entgegnete ich. »Stell dir vor, Maria hätte ihren Mann wirklich aus anderen Gründen umgebracht, und eine Gang habe diesen für den glücklichen Zufall ausgeschlachtet, um in Lewis Geschäfte einzusteigen. Dazu fehlen ihr die Listen der von Lewis abhängigen Buchmacher, und diese, so dachten sie, müsse seine Witwe in Besitz haben. Du siehst also, dass das an Maria Lewis Geständnis nichts ändert.«
    »Wenn du es so drehst, dann allerdings, aber für mich sind die drei Morde, nämlich an Lewis, an dem Buchmacher Tibbet in der Bronx und an Julia ein einziger Komplex. Ich will mich braten lassen, wenn es nicht so ist.«
    Zum Schluss zogen wir gemeinsam zu Mister High, um ihn unsere Sorgen zu unterbreiten. Mister High hörte uns geduldig an, legte die Fingerspitzen seiner gepflegten Hände gegeneinander und meinte bedächtig:
    »Ihr verlangt zu viel. Jeder von euch hat gute Gründe, keine Beweise, aber genügend Indizien, um seine Behauptung zu erhärten, aber mehr auch nicht. In diesem Fall ist alles offen. Bevor ihr nicht die ganze Sache aufgerollt habt, könnt ihr nicht Bestimmtes sagen.«
    Jetzt waren wir also so weit wie vorher. Wir gingen ein paar Türen weiter zu Neville. Auch der ließ sich alles erzählen und grinste wie ein Honigkuchenpferd.
    »Ich weiß nicht, warum ihr dauernd Probleme wälzt, wenn ihr es viel einfacher haben könnt. Jeder große Gangster ist hochmütig, und das hinter dieser ganzen Geschichte ein ganz großer Fisch steckt, müsste euch schon lange klar geworden sein. Die drei Lumpen aus Chicago sind nur ausführende Organe. Sie haben nicht genug Grips, um selbst eine derartige Organisation auf die Beine zu stellen. Man soll nie bei den kleinen anfangen, sondern bei den großen und das ist, ob ihr lacht oder nicht, der Mann mit der roten Brieftasche, der sich darauf ein silbernes Monogramm anbringen ließ. Diese rote Brieftasche mit Monogramm ist etwas Ausgefallenes, gewissermaßen seine Fabrikmarke. Die elegante Kleidung allein genügt ihm nicht. Der Inhalt der Brieftasche ist für andere unsichtbar. Der Kerl ist eitel, genau wie es Al Capone, Lucky Luciano, Bugsy Siegel und mein persönlicher, guter Freund Rubinstein, gewesen sind. Sucht euch den Mann mit der roten Brieftasche, sucht einen, dessen Name mit den Initialen M. F. beginnt! Der Rest ist eine Kleinigkeit.«
    »Mein lieber Neville, wir können ja schließlich nicht alle eleganten Männer in New York, die eine rote Brieftasche bei sich tragen, unter die Lupe nehmen«, lachte ich.
    »Aber nicht jede dieser Brieftaschen trägt das Monogramm M. F.«, triumphierte er. »Al Capone benutzte ein Platinfeuerzeug mit Rubinen, Rubinstein verteilte goldene Hausschlüssel an seine Freundinnen. Jeder dieser Burschen hatte einen Fimmel und bemühte sich aufzufallen. Ich würde den Kerl finden, aber ich bin zu bequem geworden, um mich anzustrengen. Ihr dürft ihn nicht im Redneck oder in anderen Gangsterkaschemmen suchen. Der Mann verkehrt im Waldorf Astoria oder im Hilton.«
    »Übrigens, da Sie vom Redneck sprechen: Wir trafen vorgestern einen Zeitgenossen, der ebenfalls eine rote Brieftasche benutzte, und das war gerade im Redneck.«
    »Hatte‘die Brieftasche ein Monogramm?«
    »Das weiß ich nicht.«
    Der alte Neville zog die Augenbrauen zusammen und meinte:
    »Ich will nicht gesagt haben, dass der Organisator nicht auch manchmal unters Volk geht und sich zum Beispiel im Redneck sehen lässt, aber zu Hause ist er dort nicht. Was übrigens diese temperamentvolle Italienerin angeht, so könnte ich mir denken, dass sie ihren Mann umgelegt hätte, wenn der Boss mit der roten Brieftasche jung und knusprig wäre.«
    Letzten Endes hatte uns Neville auch nicht viel Neues sagen können. Nur die Theorie, die er an die rote Brieftasche mit dem Monogramm geknüpft hatte, war bemerkenswert, wenn sie mir auch etwas unwahrscheinlich erschien. Jedenfalls wollte ich in Zukunft mein besonderes Augenmerk auf Brieftaschen im Allgemeinen richten.
    Um elf Uhr kam das erwartete Fernschreiben aus Miami. Es besagte, das Mrs. Lewis zwei Tage vor dem Mord an ihrem Mann ein Flugticket nach Charlotte gelöst und die Nachtmaschine benutzt hatte. Charlotte war auf der Route nach New York. Dort machte die Maschine die erste Zwischenlandung und die zweite in Washington. Der ganze Flug bis New-York dauerte fünf und eine halbe Stunde.
    Man hatte

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