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0211 - Die Nacht in der Schreckensburg

0211 - Die Nacht in der Schreckensburg

Titel: 0211 - Die Nacht in der Schreckensburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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wartet, schwangen die Befehle des Dämons durch ihre untoten Hirne. Und sie gehorchten ihm, Sanguinus, der ihr Herr war. Der Vater des Blutes.
    Sie wußten, daß er auf etwas wartete.
    Auf die Abtrünnige, die zu bestrafen es galt und die er gerufen hatte, zur Blutburg zu eilen. Wie sie selbst ihm, Sanguinus, gehorchen mußten, so wußten sie auch, daß die Entartete sich seinem Ruf nicht würde entziehen können.
    Doch wann sie kam, wußte niemand zu sagen. Auch Sanguinus nicht, der unsichtbar über ihnen schwebte und eine unheilvolle Atmosphäre über der Burg ausbreitete.
    Und da war noch etwas in der Nacht. Es kam aus der Tiefe, und die sieben Vampire spürten es. Jemand hatte ihnen Rache geschworen. Rache für jenes Mädchen, dessen Blut Sanguinus getrunken hatte, um zu erstarken.
    Harret ihrer, befahl Sanguinus, und die Vampire warteten.
    Langsam wanderten Mond und Sterne über das Firmament, und als der Morgen graute, verschwamm die Welt in grauen Nebelschleiern. Die Kälte und die Feuchtigkeit krallte sich in die alten Steine der Burg, doch die Vampire spürten sie nicht.
    Sie wußten, was sie zu tun hatten.
    ***
    Constable Patrick pfiff leicht durch die Zähne, als er das Polizeigebäude verließ. Der Morgen graute, und seine Schicht war ebenso zu Ende wie die seines Kollegen Brown. Beide freuten sich jetzt auf das vorgewärmte Bett, aber vorher wollte Patrick noch einen Kaffee trinken, um für die Fahrt nach Hause halbwegs fit zu bleiben.
    Er gehörte zur gemütlichen Truppe. Ihn trieb jetzt nichts an, wo die Nachtschicht beendet war und die Kollegen von der Frühschicht kamen, um ihren Dienst anzutreten.
    Brown folgte ihm in die Kantine. Ein Kaffee, auch wenn er aus dem Automaten kam und nach Plastik schmeckte, war um diese frühe Morgenstunde nicht zu verachten. Der selbstgebraute aus der Filterkanne war den höheren Chargen der Kriminal-Truppe Vorbehalten. Da gab es auch vernünftige Büros mit Sekretärinnen, etwas, wovon Brown und Patrick nur träumen konnten.
    Patrick warf nacheinander zwei Münzen in den Münzeinwurfschlitz ein und zog zwei Becher Kaffee, oder das, was hier so genannt wurde. Tee schmeckte ihm besser, bloß weckte der ihn nicht so richtig auf.
    Als er sich an einen der kleinen Tische setzen wollte, weil Automatenkaffee im Stehen noch schlechter schmeckt, flog die Tür auf und ließ Kirk herein, dessen Schicht eigentlich schon begonnen hatte. Der warf den Mantel über einen Stuhl und den Daily Mirror auf den Tisch.
    »Schon gelesen, Kameraden?« fragte Patrick überflog den ziemlich reißerischen Artikel, der geschrieben war, als habe der Reporter alles selbst mit eigenen Augen erlebt. Sogar über die Familienverhältnisse der Frau - mutmaßliche Rockerbraut - wurde spekuliert. Dazu kam die Ankündigung, daß die Polizei von Inverness eine Großfahndung nach der Frau eingeleitet habe, die als Fledermaus entfleucht sei.
    »Ach du lieber Himmel«, murmelte Brown, dem das Unbehagen auf der Stirn geschrieben stand. »Der Alte zerreißt uns in der Luft, wenn er den Schwachsinn liest.«
    »Ach, ihr habt den Bock geschossen?« grinste Kirk, der vom Automaten zurückkam. Er nippte am Kaffee und schrie auf. »Verdammt, ist der heiß… Zunge verbrannt!«
    »Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort«, bemerkte Patrick trocken. »Du sollst nicht über schwer arbeitende Kollegen lästern.«
    Mit wenigen Worten umriß er, was geschehen war.
    »Sie hätten den Reporter ’rausschmeißen sollen, Brown«, murmelte Kirk. »Und die ganze Saghe nicht ernst nehmen.«
    »Immerhin ist die schwarze Kleidung da«, sagte Patrick. »Die fällt bekanntlich auch nicht vom Himmel.«
    Kirk schlug mit der flachen Hand auf die Zeitung. »Wir werden uns in den Morgenstunden vor Anrufen kaum retten können«, prophezeite er. »Ein paar hundert Leute werden abwechselnd schwarze Fledermäuse, schwarze Frauen, nackte Fledermäuse und nackte Frauen sehen.«
    »Wenigstens letztere könnte man in die Fahndung einbeziehen«, grunzte Patrick trocken. »Kommen Sie, Brown. Wir haben Feierabend. See you, Kirk.«
    Kirk sah ihnen nach und beeilte sich dann, mit leichter Verspätung seinen Dienst aufzunehmen. So blödsinnig die Sache mit der verwandelten Frau war, so interessant war sie auch. Kirk dachte an die Geschichte von Kalif Storch.
    Ob die nackte Fledermaus wohl auch »mutabor« gerufen hatte?
    Und er fragte sich, in wie vielen alten Gemäuern jetzt eine Jagd auf Fledermäuse beginnen würde. Bloß steckten die

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