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0212 - Der Satan probt den großen Trick

0212 - Der Satan probt den großen Trick

Titel: 0212 - Der Satan probt den großen Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan probt den großen Trick
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kommen hören, lauern wir ihm auf, und sobald er seine Nasenspitze zur Tür hereinstreckt, überwältigen wir ihn.«
    »So, und mit was willst du zuschlagen?«, fragte Phil spöttisch. »Gegen eine Kanone kann man mit den Fäusten allein wenig ausrichten, und in diesem elenden Loch gibt es nicht mal einen Stuhl, den man als Waffe benutzen könnte.«
    »Mit dem Licht, beziehungsweise mit der Lichtleitung könnte man vielleicht etwas anfangen!«, sagte ich nachdenklich.
    »Der Schlag auf den Kopf hat dein Denkvermögen in keiner Weise gefördert«, antwortete Phil ironisch. »Hier drin ist es doch so finster wie im Magen einer Kuh. Was willst du da?«
    »Keine langen Reden mehr!«, unterbrach ich ihn. »Die Gangster können sich jeden Augenblick einfinden. Pass auf: Wie ich vorhin im Schein deines , Feuerzeuges gesehen habe, ist an der Decke eine Lampe mit offen liegender Leitung angebracht. Der Schalter muss sich aber vor der Tür befinden. Wenn die Gangster nach uns schauen wollen, werden sie wohl zuerst das Licht andrehen.«
    »Na und? Dann wird es hier drin eben hell«, meinte Phil.
    »Unsinn. Wir reißen die ganze Leitung herunter, ziehen die Kabelenden aus der Lampenfassung und reißen, wenn nötig, noch ein Stück der Isolierung ab. Sobald draußen eingeschaltet wird, ist die Leitung doch unter Strom, und wir können den Burschen, der sich blicken lässt, elektrisieren. Das wird ihm einen Schock versetzen. Vielleicht türmt er vor Schreck, vielleicht lässt, er die Pistole fallen. Jedenfalls ist er für Augenblicke zu einem gezielten Schuss nicht fähig! In dieser Zeit musst du versuchen, ihn zu überwältigen oder zumindest die Waffe an dich bringen.«
    »Nicht übel«, gab Phil zu, brachte aber gleich einen Ein wand vor: »Wenn nun zwei oder drei Gangster aufkreuzen, was dann?«
    »Das ändert im Grunde genommen gar nichts«, erwiderte ich überzeugt. »Die-Tür ist so, schmal, dass die Gangster nur einzeln hintereinander eintreten können. Haben wir erst einen ausgeschaltet und wieder eine Pistole, dann werden wir wohl mit den anderen auch fertig werden. Auf jeden Fall brauchen wir uns dann nicht wehrlos erschießen zu lassen!«
    Wir verloren nun keine Sekunde mehr, um meinen Plan auszuführen. Phil gab mir sein Feuerzeug, ich stieg auf seine Schulter, und im spärlichen Schein der kleinen flackernden Flamme hängte ich die Lampenfassung vom Deckenhaken und riss nacheinander die verschiedenen Befestigungsschellen der biegsamen Gummileitung aus dem Verputz.
    Da die Kabelenden nicht sehr fest in die Klemmen der Fassung eingeschraubt waren, konnte ich sie durch einen stärkeren Ruck herausziehen.
    Die kupferblanken Kabelenden lagen nun schön frei, und ich bog den ziemlich steifen Draht in die Form zweier Gabelzinken.
    Es war höchste Zeit gewesen!
    Auf dem Gang hörten wir schwere Schritte herantrampeln, und, was mir gar nicht gefiel, halblautes Gemurmel. Es waren also mindestens zwei Ganoven, die uns ihre unfreundliche Aufwartung machen wollten.
    Ich stellte mich, das Kabel in der Hand, so auf, dass die nach innen aufgehende Tür mich vorerst verdecken musste. Phil huschte an die gegenüberliegende Seite des Eingangs und presste sich platt an die Wand.
    Von draußen hörte ich das Klacken eines Schalters.
    Im Schloss rasselte ein. Schlüssel.
    Mit einem lauten Knarren sprang die Zuhalterung zurück.
    Die Tür quietschte in den Angeln. Auf den Boden und die Rückwand des finsteren Raumes fiel ein Lichtstreifen, der sich rasch verbreiterte.
    ***
    Alle meine Muskeln waren angespannt. Jetzt durfte nichts schief gehen.
    Komisch, welch ausgefallene Gedanken einem bisweilen in Augenblicken, in denen es auf Leben und Tod geht, durch den Kopf ziehen.
    Angst habe ich in brenzligen Situationen eigentlich nie. Die kommt meist erst hinterher, wenn’s überstanden ist.
    Nun stand die Tür fast offen. Aber da ich den Türflügel vor der Nase hatte, konnte ich von dem Gangster vorerst nichts sehen als seine auf dem Boden grotesk in die Länge gezerrte und an der Rückwand gebrochene Silhouette, die das Ganglicht durch den Türrahmen in den Raum warf.
    Da schob sich hinter der Türkante der Lauf einer Pistole hervor - einer 38er. Dann erschien der gekrümmte Zeigefinger am Abzug.
    Ich hob das Kabel auf die Höhe der Waffe, etwa zehn Zoll entfernt. Nun tauchte auch die Flaust vor meinen Augen auf.
    Ich hielt den Atem an und schob das Kabel langsam vor.
    »Das Licht brennt hier ja gar nicht!«, wunderte sich der

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