Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0212 - Der Satan probt den großen Trick

0212 - Der Satan probt den großen Trick

Titel: 0212 - Der Satan probt den großen Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Satan probt den großen Trick
Vom Netzwerk:
abzustellen. Ich hatte das ja auch nicht getan.
    Soweit in dem schwachen Licht einiger erleuchteter Fenster festzustellen war, unterschied sich der Hinterhof nicht sehr von einer Abfallgrube.
    Man konnte glauben, dass hier das Gerümpel und die Mülltonnen der ganzen Umgebung auf gehäuft worden seien.
    Behutsam stapften wir an Dreckeimern vorbei und über allerlei Kisten und Schutt, bis wir vor einer Bude standen, zu der im Vergleich eine Bauhütte als Luxusvilla anzusprechen war. Ich knipste die Taschenlampe an. An die längs rissige Brettertür war ein schmieriger Zettel genagelt. Mühsam entzifferte ich die kaum leserlichen Buchstaben: Jimmy Cross.
    Die Tür war nicht abgeschlossen. In den zu ebener Erde liegenden beiden Räumen rechts und links neben dem Eingang konnte der Gangster wohl kaum gewohnt haben.
    Das verrieten schon einige Hühner, die gackernd und auf gescheucht um uns herumflatterten.
    Im Schein der Taschenlampe sahen wir auch einige Ratten über den festgestampften Boden huschen.
    Außer Brettern und windschiefen Kisten entdeckten wir nichts in dem feudalen Apartment.
    »Der Bursche wird sich in der ersten Etage aufgehalten haben«, sagte Phil halblaut und zeigte auf eine steile Holzstiege, die nicht sehr Vertrauen erweckend aussah.
    »Besichtigen wir die fürstlichen Gemächer im ersten Stock!«, entschied ich kurzerhand und bestieg mit der gebotenen Vorsicht die knarrenden Stufen. Phil folgte mir auf dem Fuße.
    Ich war beinahe oben angelangt, drei oder vier Stufen fehlten noch, da begann die Treppe verdächtig unter meinen Schuhen zu knistern.
    Mit einem Sprung wollte ich mich nach oben retten. Aber da krachte das ganze Gestell auch schon polternd in die Tiefe.
    Unwillkürlich warf ich die Arme hoch und klammerte mich an den oberen Treppenabsatz.
    Natürlich musste ich dabei die Taschenlampe fallen lassen.
    Aber nun war mit einmal der Teufel los!
    Schritte trampelten oben herum, der Schein einer Lampe schoss mir blendend in die Augen.
    Trotzdem konnte ich zwei oder drei Gestalten über mir erkennen. Schwere Stiefel traten nach meinen Händen, und eine Stange sauste in Richtung meines Kopfes.
    Augenblicklich ließ ich los - allzu tief konnte ich nicht fallen.
    Die Stange verfehlte mich und schlug mit einem singenden Ton gegen den Treppenabsatz, und ich krachte in die Trümmer der Treppe.
    Sofort bemühte ich mich, auf die Beine zu kommen oder mich zumindest auf den Rücken zu drehen, aber da sprang mir auch schon ein wahrer Koloss mit ungeheurer Wucht von oben ins Genick.
    Bruchteile von Sekunden später sauste noch so ein Bursche herunter, wohl mit der Absicht, sich auf Phil zu werfen.
    Er donnerte aber auf meinen Angreifer, sodass dieser aufschrie.
    Für einen Moment bekam ich Luft, warf mich herum, zog die Beine an und stieß sie mit aller Gewalt nach oben.
    Der weiche Widerstand, auf den meine Füße trafen, und das erneute Geschrei bewiesen, dass ich einen Volltreffer gelandet hatte. Aber dann kamen die anderen.
    Im Allgemeinen werden Phil und ich auch mit vier Gegnern fertig, aber nicht, wenn wir unter Trümmern einer Treppe begraben sind.
    Dummerweise war mein rechter Arm so zwischen Geländer und einer Stufe eingeklemmt, dass ich ihn nicht schnell genug frei bekommen konnte.
    Plötzlich erhielt ich einen fürchterlichen Schlag auf den Kopf, dass ich nur noch eine platzende Sonne sah, bevor sich meine Sinne beschleunigt davonmachten.
    ***
    Das Erste, was ich wieder spürte, war ein Dampfhammer, der im stetigen, schmerzhaften Rhythmus gegen meinen Kopf dröhnte.
    Nur allmählich begriff ich, dass es kein Dampfhammer war, sondern nur mein Pulsschlag, der in meinem Schädel klopfte.
    Dann dauerte es nochmals geraume Zeit, bis ich gewahr wurde, dass ich kunstvoll gefesselt in einem feuchten, absolut finsteren Loch lag.
    Als ich wieder einigermaßen klar denken konnte - soweit man das mit einem Kopf, in dem scheinbar sämtliche Flugzeuge der amerikanischen Luftwaffe brummen, überhaupt vermag… galt meine erste Sorge Phil.
    Ich flüsterte mehrmals seinen Namen.
    Aber erst nach einigen Minuten vernahm ich ein Stöhnen, dicht neben mir.
    Ich rutschte, indem ich die Schulterblätter und die gefesselten Füße nach Art einer Raupe bewegte, neben Phil, musste aber noch gut eine Viertelstunde warten, bis ich mit ihm sprechen konnte.
    Die erste verständliche Äußerung, die er von sich gab, war ein ellenlanger Fluch. Dann meinte er in geradezu bewundernswerter Selbsterkenntnis: »Wie die Narren sind

Weitere Kostenlose Bücher