0212 - Der Satan probt den großen Trick
Gangster.
Jetzt braucht nur Gangster Nummer zwei nochmals am Schalter zu drehen, dann ist alles verloren! Schoss es mir durch den Kopf.
Mit einem Ruck stieß ich die Kabelenden auf den Handrücken des Gangsters. Der Kerl zuckte zurück.
Die Pistole polterte auf den Boden.
Gleichzeitig sah ich aus der Ecke einen Schatten nach der Waffe hechten. Das war Phil!
Um dem Gangster die Lust zu nehmen, nach Überwindung des ersten Schocks ungesäumt wieder in Aktion zu treten, warf ich, mich mit meinem ganzen Gewicht gegen die Tür, sodass sie dem völlig verdutzten Verbrecher eine fürchterliche Ohrfeige versetzte.
»Ich hab sie!«, keuchte Phil triumphierend - er meinte natürlich die Pistole. Aber zur Antwort bellte ein Schuss auf. Böse sirrend sauste der Querschläger durch den kleinen Raum.
Leider war Phil bei dem Sprung nach der am Boden liegenden Pistole auf dem Bauch gelandet.
Der Gangster, ein wahrer Koloss, warf sich, ungeachtet des Elektroschocks und der Türmaulschelle, mit seinen schätzungsweise hundertneunzig Pfund auf Phil.
Phils Kinn schlug auf den Steinboden - mein Freund war k.o.
Selbst wenn seine Kampfunfähigkeit nur Sekunden währen würde, so würde der Verbrecher doch genügend Zeit haben, sich der Pistole wieder zu bemächtigen.
Ich schlug dem Burschen meine linke Faust ins Genick. Ein krampfartiger Ruck zuckte durch den massigen Körper.
Und der Gangster rührte sich nicht mehr.
Dafür umso mehr aber sein Spießgeselle. Kurz hintereinander peitschten ein zweiter und dritter Schuss auf.
Ich spürte den scharfen Luftzug der Geschosse, die dicht über meine Hand schrammten, auf den Boden klatschten und kreuz und quer zwitscherten.
Ich riss die Pistole aus Phils Hand, die sich ganz schlaff anfühlte.
Die Lage stand denkbar ungünstig für uns.
Ich konnte mich zwar hinter die Blechtür drücken und war deshalb gegen-Treffer gedeckt, aber sobald Phil wieder zu sich kommen und unter dem bewusstlosen Gangster hervorkriechen würde, könnte ihn der Gangster Nummer zwei, ohne dass ich es zu verhindern vermochte, mit Leichtigkeit treffen, zumal damit zu rechnen war, dass Phils Bewegungen nicht blitzschnell, sondern noch reichlich benommen ausfallen würden.
Da sah ich, dass Phil den Kopf drehte und mir zuzwinkerte.
Er war schon wieder zu sich gekommen und hatte die Situation richtig eingeschätzt. Niemals würde er so dumm sein, den bewusstlosen Gangster abzuwerfen und dadurch den ausgezeichneten Kugelfang zu verlieren.
Aber ewig konnten wir diese Stellung nicht beibehalten. Ich rechnete damit, dass jeden Augenblick die beiden anderen Gangster auftauchen und ihren Kumpanen zu Hilfe kommen würden. Ob es mir gefiel oder nicht, wir waren in einer Mausefalle, in der auch die 38er Special nicht viel zu nützen schien.
Als von der Tür auf mich geschossen wurde, schob ich blitzschnell meine Hand um die Türkante und feuerte zurück. Ich hörte einen Schrei und wusste nun, dass ich den zweiten Gangster getroffen hatte, der uns von dieser Seite in Schach halten wollte.
Jetzt nichts wie weg, bevor die Unterstützung anmarschierte. Aber wenn ich den Gangster nur angekratzt hatte, konnte er uns leicht erschießen, sobald wir unsere Deckungen verließen.
Ohne Beleuchtung hätte er aber kein sicheres Ziel mehr! Also musste das Ganglicht gelöscht werden, und nichts einfacher als das!
Ohne zu zögern, drückte ich die beiden Kabelenden gegen die Blechtür. Ein kleiner Funkenzauber sprühte auf. Mit einem Schlag war es stockdunkel. Der massive Kurzschluss hatte die Hauptsicherung hinausgefeuert.
»Los, Phil!«, stieß ich hervor.
Mit einem großen Schritt stiegen wir dicht hintereinander über den Muskelkoloss.
Mit ohrenbetäubendem Krachen flammte mir in diesem Augenblick ein Blitz entgegen. Ich erhielt einen fürchterlichen Schlag gegen den linken Oberarm.
Unwillkürlich schrie ich auf.
Jetzt ließ Phil jede Vorsicht außer Acht und sprang mit einem Satz auf die Stelle los, an der das .Mündungsfeuer aufgeblitzt war.
Ehe der Gangster wusste, wie ihm geschah, rammte Phil auf ihn. Ich hörte ein paar dumpfe Schläge. Dann rief Phil: »Ich habe sie!«
Mir war sofort klar, was er meinte.
Gleich darauf fragte er besorgt: »Hat’s dich schlimm erwischt?«
»Scheint nicht der Fall zu sein. Übrigens haben wir gar keine Zeit, uns darum zu kümmern. Wir müssen verschwinden, bevor Verstärkung anrückt.«
»Wenn du’s noch aushalten kannst, so schlage ich vor abzuwarten, bis die beiden anderen
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