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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in den wir ein- steigen wollen."
    Entschlossen zwängte Redhorse seinen Oberkörper durch die Öffnung. Im ersten Augenblick machte ihn der heiße Dampf be- nommen. Hustend fuhr er zurück. Seine Augen tränten. Ohne et- was zu sagen, unternahm er einen zweiten Versuch. Diesmal ge- lang es besser. Er arbeitete sich zwischen den Rohren weiter. Sein Körper lag eingebettet zwischen den Rohrpassagen.
    Belchmans Stimme kam merkwürdig dumpf von außen.
    „Können Sie etwas sehen, Sir?"
    Redhorse nieste. „Nein", gab er zurück. „Es ist alles finster. Die Luft scheint jedoch erträglich zu sein."
    An seinen Füßen entstand eine Bewegung. Redhorse schloß daraus, daß zumindest einer der Männer ihm folgte. Innerhalb we- niger Sekunden war seine Kleidung von Feuchtigkeit durchtränkt.
    Seine Haare klebten ihm im Gesicht. Trotzdem kroch er weiter durch die Dunkelheit. Seine Füße erzeugten dumpfe Geräusche, wenn er seitlich wegrutschte und mit den Stiefelabsätzen gegen ei- nes der Rohre schlug.
    „Donnerwetter!" rief Sanchon irgendwo hinter ihm. „Das ist die Sauna für meine Figur."
    Redhorse mußte lächeln. Im gleichen Augenblick rutschte er ab und glitt zwischen zwei Rohren hindurch. Verzweifelt suchten sei- ne Hände nach Halt, doch das nasse Metall bot keinen Wider- stand. Er schlug hart mit dem Rücken auf.
    23 „Was ist passiert, Captain?" rief Belchman.
    „Wo sind Sie, Sir?" schrie Losar von oben.
    „Ich bin ausgerutscht", erwiderte Redhorse. „Hier unten ist es nicht ganz so dunkel. Man kann aufrecht stehen."
    „Wir folgen Ihnen", kündigte der Waffenmeister an.
    Redhorse hörte sie rumoren, vier zu allem entschlossene Män- ner, die ihm überall hin folgen würden.
    „Es ist heiß", bemerkte Sanchon.
    Redhorse sah eine verschwommene Gestalt aus dem Qualm auf sich zukommen.
    „Losar?" fragte er.
    „Ich bin es", sagte Aybron und blieb neben Redhorse stehen.
    „Dort drüben scheint es noch heller zu werden."
    Auch Redhorse sah die Stelle, wo sich der Dampf langsam auf- zulösen schien. Es dauerte nicht lange, bis auch Belchman und Sanchon auftauchten. Losar erschien zuletzt, er humpelte schwer- fällig heran.
    Redhorse schaute sich um. Überall ragten dunkle Schatten aus dem Wasserdampf, doch es war unmöglich, nähere Einzelheiten zu erkennen. Von allen Seiten kam das Geplätscher von Wasser.
    Der Captain zog die Pistole aus dem Stiefel und ging weiter. We- nige Meter weiter stieß er auf ein Netz. Fast wäre er hineingefal- len. Das Netz war ein unregelmäßiges Geflecht aus weichem Stoff, der unter Redhorses Händen nachgab. Es hing frei von oben her- unter. Es tropfte vor Feuchtigkeit. Redhorse zog es erst leicht, dann fester, um die Festigkeit des Materials zu prüfen. Neben ihm untersuchte Belchman den eigenartigen Vorhang.
    „Was kann das sein?" fragte Sanchon. „Eine Falle?"
    „Das glaube ich nicht", antwortete Redhorse. Er ging einige Schritte weiter, doch das Netz war überall. Die einzelnen Löcher waren etwas größer als Redhorses Hand. Der Captain bückte sich und stellte fest, daß das Geflecht fest im Boden verankert war.
    Redhorse zog sein kleines Messer aus der Tasche, um einige Stränge durchzuschneiden, doch das Material widerstand seinen Bemühungen. Es ließ sich auch nicht vom Boden lösen.
    Der Cheyenne überlegte. Wozu das Netz auch war, es hinderte sie an einem weiteren Vorwärtskommen. Sanchon zerrte wütend daran herum.
    „Ich nehme an, daß es eine Sperre ist", sagte Belchman. „Was es allerdings aufhalten soll, werden wir wahrscheinlich nie erfah- ren."
    Redhorse klammerte sich mit beiden Händen fest und zog sich einige Meter in die Höhe. In diesem Augenblick dachte er nicht daran, daß es in Wirklichkeit nur Millimeter waren, die er über- wand. Das Netz schwankte, gab jedoch nicht nach.
    „Wir werden versuchen, es zu überklettern", sagte er.
    Er klomm weiter in die Höhe. Je höher er kam, desto dunkler wurde es. Endlich erreichte er einen Querträger, an dem das Netz aufgehängt war. Er schwang sich auf die andere Seite und warte- te, bis die anderen neben ihm angekommen waren. Der Träger war so naß, daß Redhorse Mühe hatte, nicht abzurutschen. Jeder falsche Schritt mußte einen tödlichen Sturz in die Tiefe zur Folge haben.
    Die fünf Männer kletterten auf der anderen Seite des Netzes wie- der auf den Boden zurück. Nachdem sie einige Schritte weiterge- gangen waren, stießen sie auf eine Wand, die leicht gewölbt war und überall nischenartige

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