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0212 - Die Mikro-Festung

Titel: 0212 - Die Mikro-Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blick konnten sie jedoch nur von einem Zufallstreffer aufgehalten werden.
    Die Hartnäckigkeit, mit denen die Bunkerköpfe hinter ihnen blie- ben, erstaunte Redhorse. Er hatte nicht damit gerechnet. Es war unwahrscheinlich, daß die Bewohner Llalags von Rachegefühlen angetrieben wurden. Redhorse nahm an, daß sie vor allem wegen ihrer Ernährungsprobleme hinter ihnen her waren.
    Nachdem sie weitere dreihundert Meter zurückgelegt hatten, sagte Lope Losar: „Ich glaube, ich muß zurückbleiben."
    Redhorse erkannte, daß nun der kritische Zeitpunkt gekommen war, den er befurchtet hatte. Losar war so müde und erschöpft, daß er nicht mehr gegen seine Schmerzen ankämpfen konnte. Im Augenblick wollte der Waffenmeister lieber gegen eine zwanzigfa- che Übermacht kämpfen, als den Abstieg fortsetzen. Redhorse wußte, daß es nur ein Mittel gab, Losar zu einer letzten, über- menschlichen Anstrengung zu bewegen. Er fixierte den Waffen- meister verächtlich.
    „Ich wußte, daß Sie es nicht schaffen würden", sagte er spöt- tisch. „Von Anfang an rechnete ich damit, daß Sie der schwächste Mann der Gruppe sind."
    Der schmerzliche Ausdruck in Losars Gesicht verschwand und machte grenzenloser Überraschung Platz. Wäre Losar nicht so er- schöpft und eines klaren Gedankens fähig gewesen, er hätte den psychologischen Trick Redhorses sofort durchschaut. Doch Losar war ein Mann, der das Äußerste gegeben hatte, der in keiner Se- kunde die geringste Schwäche gezeigt hatte - bis zu diesem Au- genblick.
    „Das dürfen Sie nicht sagen, Captain!" rief er erregt. Auch Sanchon protestierte. Redhorse wußte nicht, ob die Empörung des Technikers echt war oder ob sie ihn bei seinem Vorhaben unter- 52 stützen sollte.
    „Sie haben überhaupt nicht die Absicht, gegen die Bunkerköpfe zu kämpfen", erklärte Redhorse gelassen. „Sie wollen sich erge- ben, nur um sich die Strapazen des weiteren Abstiegs zu erspa- ren."
    Losar humpelte auf Redhorse zu. Sein Gesicht war vor unbe- herrschter Wut entstellt. Er holte aus, um nach Redhorse zu schla- gen, doch der Captain duckte sich und lachte höhnisch. Ohne sich noch weiter um Losar zu kümmern, ging er weiter. Er wagte nicht, sich umzudrehen. Er konnte nur hoffen, daß Losar und Sanchon ihm folgten.
    Die Bunkerköpfe begannen wieder zu schießen. Bestürzt erkann- te Redhorse, daß Losar und Sanchon zurückgeblieben waren. Nun blieb ihm nur noch eine Möglichkeit. Er ließ alle drei Waffen zu Bo- den fallen und setzte die Flucht unbewaffnet fort. Mit voller Absicht bewegte er sich langsamer. Er wußte genau, was er riskierte, aber als er neben sich Steine nach unten rollen sah, unterdrückte er nur mit Mühe ein Lächeln. Kurz darauf hatten Sanchon und Losar ihn eingeholt.
    „Sie können sicher sein, daß ich unten ankomme", krächzte Lo- sar erbittert. „Ich gehe noch tausend Meilen weiter als Sie, Redhor- se."
    „Hookahey, wasicun!" sagte Redhorse ruhig. „Gehen wir, weißer Mann."
    Die Eile, mit der Captain Sven Henderson in die Zentrale kam, ließ Perry Rhodan sofort vermuten, daß sich irgend etwas ereignet hatte. Er trat dem Offizier erwartungsvoll entgegen.
    „Die Beobachter haben in der Nähe der nördlichen Bergkämme Lebewesen festgestellt", berichtete Henderson aufgeregt. „Durch die Beobachtungsgeräte sieht es so aus, als nähere sich jemand von dort oben dem Talkessel."
    Rhodan verstand die Erregung des Captains, der als einer der besten Freunde Redhorses galt.
    „Konnten schon Einzelheiten ausgemacht werden?" fragte Rho- dan.
    „Es scheint sich um zwei Gruppen zu handeln", sagte Hender- son, während sich auch die anderen Offiziere um ihn drängten.
    „Drei einzelne Gestalten bewegen sich etwa hundert Meter vor ei- ner größeren Gruppe die über zwanzig Einzelwesen umfassen soll." Rhodan dachte einen Augenblick nach.
    „Der Start des zweiten Oldtimers wird aufgeschoben, bis diese Angelegenheit geklärt ist", entschied er dann.
    Atlan kam an seine Seite.
    „Glaubst du, daß die CREST angegriffen werden soll?" fragte der Arkonide.
    „Dann würde es sich um eine recht dürftige Streitmacht handeln", erwiderte Icho Tolot an Rhodans Stelle. „Logischer scheint es zu sein, die drei Gestalten an der Spitze als Flüchtlinge zu bezeich- nen, die von der stärkeren Gruppe verfolgt werden." Der Haluter wandte sich an Rhodan. „Was halten Sie davon, wenn ich jetzt in die Berge gehe und mich dort umsehe?"
    Die Frage war drängend gestellt. Rhodan war dankbar, daß

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