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0212 - Satans siebter Finger

0212 - Satans siebter Finger

Titel: 0212 - Satans siebter Finger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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schrecklich wurde. Ihr war, als würde etwas alle Kraft aus ihrem Körper ziehen. Schwindel erfaßte sie, ihr Atem ging schwer und keuchend. Ihre Muskeln waren gelähmt von dem Grauen, das ihr Gehirn empfand.
    Wie schwarze Phantome waren die neun Cyborgs über die Yacht hereingebrochen, deren Landungssteg zwar nicht ausgefahren war, doch die geringste Distanz zwischen der MOONSHINE und der Felszunge hatte keine nennenswerte Schwierigkeit für sie bedeutet. Fast gleichzeitig waren sie nach dem Absprung zwischen den zerstörten Deckaufbauten gelandet.
    Und dann hatten sie begonnen.
    Zu töten!
    Nicole hatte die unmenschliche Grausamkeit der Cyborgs bereits in früheren Einsätzen kennengelernt. Doch jedesmal aufs Neue wurden menschliche Regungen wie Skrupel und Moral von den Kampfmaschinen der Meeghs mit Füßen getreten. Jeder, der Zeuge ihrer Verbrechen wurde, mußte von Entsetzen gepeitscht werden.
    Jeff Parker war als erster einem Strahl aus ihren Blastern zum Opfer gefallen. Unmittelbar danach glaubte Nicole einen Schrei aus der Kehle Kapitän Blanchards vernommen zu haben, der abrupt abgebrochen war. Sie fürchtete, daß auch er nicht mehr am Leben war.
    Jede Sekunde rechnete sie mit ihrem eigenen Tod. Wie auf dem Präsentierteller stand sie an Deck, ohne Anstalten zu machen, sich zu verstecken oder zu fliehen. Wohin auch?
    Ihr Blick war von Tränen verschleiert. Immer wieder mußte sie auch an ihren geliebten Gefährten denken. Der als erster im Mordstrahl der Cyborgs gefallen war. Und obwohl sie es mit eigenen Augen gesehen hatte, stritten Verstand und Gefühle in ihr, meldeten sich unaufhörlich Zweifel, weil sie sich einfach nicht vorstellen konnte, daß er nicht mehr lebte…
    Rings um sie waren Chaos und Tod. Schreckensschreie mischten sich mit dem häßlichen Zischen der Strahlwaffen.
    Da konnte Nicole nicht länger auf ihr Ende warten, weil es absolut gegen ihre Natur war, sich in ein Schicksal zu ergeben, bevor sie nicht vorher alle verfügbaren Hebel in Bewegung gesetzt hatte. Aber Zamorras vermeintlicher Tod war eben nicht spurlos an ihr vorübergegangen.
    Sie blinzelte, wodurch sich ihr Blick nach und nach klärte.
    Fast gleichzeitig schwächte die Geräuschkulisse ab.
    Und sie lebte immer noch…
    In unterschiedlichen Entfernungen sah sie vor sich die Unheimlichen in ihren schwarzen Overalls.
    Nicole zählte fast automatisch und kam auf neun.
    Neun Cyborgs - neun Blaster!
    Aus denen löste sich kein Schuß mehr. Im Licht der Grotte war die Szene dennoch an Gespenstigkeit und namenloser Bedrohung nicht mehr zu überbieten.
    Nicole sog scharf die Luft ein.
    Waren - alle tot?!
    Die Cyborgs bewegten sich in schattenhafter Eile, die fast an Hektik grenzte.
    Warum beachten sie mich nicht? dachte Nicole. Warum lassen sie mich am Leben…?
    Sie hatte den Gedanken kaum zu Ende geführt, als sie sich äußerst unsanft von zwei eiskalten Händen gepackt fühlte, die sich von hiñten um ihren Körper schlossen.
    Dann wurde sie herumgewirbelt.
    Nicole schrie.
    Vor ihr stand unzweifelhaft ein Cyborg. Die hintere Schädelpartie fehlte, und die Französin sah den trüb glimmenden Kommandokristall.
    Sie begriff nicht sofort. Ein Cyborg? Vor ihr auf Deck agierten doch neun von ihnen!
    Sie konnte sich ihre Schwerfälligkeit selbst nicht erklären, aber als sie endlich wußte, was daran nicht stimmte, wurden ihre Augen groß.
    Der Cyborg der sie gepackt hatte -mußte einer von den beiden sein, die zu Zamorra marschiert waren!
    Und jetzt war er zurück… Nicoles Kopf flog zur Seite. Sie starrte dorthin, wo Zamorra gefallen war. Die Stelle war leer!
    In diesem Augenblick traf sie ein Schlag ins Genick und sie verlor die Besinnung…
    ***
    Er lebte!
    Einem unglaublichen Zufall hatte er es zu verdanken, daß die beiden willenlosen Dämonendiener im letzten Augenblick von ihrem Vorhaben, ihn einzuäschem, abgelassen hatten!
    Zamorra spürte eine grenzenlose Erleichterung in sich aufsteigen. Alle Spannung der letzten Minuten löste sich aus seinem Körper. Leiser wurden die Geräusche der sich entfernenden Schritte, nachdem sich die beiden Cyborgs abrupt von ihm abgewandt hatten.
    Noch immer konnte er es nicht fassen, daß er diese Konfrontation heil überstanden hatte.
    Warum? fragte sich Zamorra. Warum hatten sie ihn nicht getötet? War es tatsächlich möglich, daß sie ihn ohne eingehende Prüfung für tot befanden?
    Er konnte nichts von dem Unheimlichen in der Druidenkutte ahnen, der, ohne es gewollt zu haben, seinen

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