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0212 - Satans siebter Finger

0212 - Satans siebter Finger

Titel: 0212 - Satans siebter Finger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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Druiden!
    Und in Druidenmanier war sie auch in der Schwarzkristallkammer aufgetaucht, aus dem Nichts buchstäblich, und hatte den MÄCHTIGEN vorgefunden.
    Seine Ausstrahlung war chaotisch und brachte die Ex-Druidin fast um den Verstand.
    »Was ist passiert?« schrie sie ihn nochmals an, weil er nicht antwortete.
    Bewegungslos stand er in der Mitte des mobiliarlosen Raumes, und ringsum boten sich Bilder sinnloser Zerstörung. Dutzende Kristallelemente waren aus dem magischen Mosaik der Wände herausgebrochen, hatten sich in schwarzen Staub aufgelöst, dessen amorphe Masse nun den Boden bedeckte. Selbst auf der Druidenkutte des MÄCHTIGEN haftete kristalliner Staub.
    Keiner der Schirme funktionierte noch.
    Die Kontakte zur Außenwelt und zu den übrigen Kavernen der Grotte waren damit unwiderruflich erloschen. Eine Reparatur der Anlage hätte viel Zeit in Anspruch genommen - und die hatte sie nicht.
    »Ich kann nichts dafür«, schnarrte das Wesen in der Druidenkutte unvermittelt. Seine Stimme erfüllte den Raum, ohne daß ihr Ursprung zu bestimmen war. »Diese Welt wehrt sich heftiger als erwartet; Sie korrigiert mich aus sich heraus! Ich weiß nicht, wie lange ich mich noch halten kann. Der Energietransfer muß schleunigst beginnen!«
    Sara Moon nickte. So war es also. Sie hatte von Anfang an befürchtet, daß die Zeit zu knapp war. Aber es hatte keinen alternativen Weg gegeben, sieben junge Frauen, die die Bedingungen erfüllten, ohne allzu großes Aufsehen zu entführen.
    »Was ist mit den Mädchen?« fragte sie. »Und, was am Wichtigsten ist, was ist aus Zamorra und den anderen Männern geworden?«
    Da LACHTE das Wesen, das auch Sara Moon fremd in seiner Art war und von dessen Mentalität sie Welten trennten, obwohl Craahn bereits wirksam war. Nie vorher hatte sie jemanden auf diese gräßliche, lebensverachtende Weise lachen hören!
    »Die Kraft ist unterwegs«, knarrte der MÄCHTIGE. »Und dieser Zamorra ist tot, denke ich, ebenso wie alle anderen Überflüssigen.«
    Sara Moon erstarrte.
    »Denkst du?« echote sie hart. »Heißt das, daß du nicht sicher bist? Ich frage noch einmal: Was ist passiert, während ich meine Kräfte auffrischte?«
    Das Wesen in der Druidenkutte zögerte.
    »Ich weiß es nicht«, gestand es schließlich, und die Ex-Druidin spürte einen Stich in der Herzgegend. »Er brach in einem Blasterstrahl zusammen, verglühte jedoch seltsamerweise nicht. Nachdem er reglos zu Boden gestürzt war, sandte ich zwei Cyborgs zu ihm, um ihn zu untersuchen. Kurz darauf stürzte ich in eine Krise. Es blieb mir nichts anderes übrig, als die zwei Kristallträger zurückzuordern, damit sie ihre Artgenossen auf der Yacht unterstützten. Die Zeit drängt, bei Cryysal! Ich war nicht Herr meiner Sinne. Du hast keine Vorstellungen, von den Kräften, die an mir zerren!«
    »Wo ist Zamorra jetzt?« fragte Sara.
    »Das kann ich nicht beurteilen. Während meiner Krise wurden Energien entfesselt, die selbst dich getötet hätten, wenn du im Raum gewesen wärst. Die Kristallschirme hatten dem nichts entgegenzusetzen. Wenn dieser Zamorra allerdings wirklich von dem Meegh-Strahl getroffen wurde, dürfen wir annehmen, daß er noch immer dort liegt, wo ihn die Cyborgs zurückließen.«
    »Wenn!« bellte die veränderte Silbermond-Druidin. »Und wenn nicht?«
    Der MÄCHTIGE reagierte anders, als sie erwartete. Er ging nicht mehr auf ihre Fragen ein, sondern näherte sich in seiner halb schwebenden Gangart der facettenförmigen Tür der Kammer.
    »Ich brauche die Kraft«, knarrte er bestimmt.
    »Jetzt. Sofort. Alles andere kann später geregelt werden. Wenn ich mich erst einmal stabilisiert habe…«
    Er sprach nicht weiter, hatte die Tür, die sich vor ihm geöffnet hatte und nun wieder hinter ihm schloß, bereits durchschritten und war verschwunden.
    Aber die entartete Tochter des Weißen Magiers wußte, was er gemeint hatte.
    Das Grauen brauchte keine Worte.
    Dennoch wollte sie auf jegliches Risiko verzichten. Auf Para-Ebene griff sie hinaus in die stummen Gehirne ihrer Diener.
    Einer verstand ihren Befehl.
    Und einer genügte für das, was sie wollte. Das kleine Schiff, das die sieben gleichaltrigen jungen Frauen hergebracht hatte, hatte seinen Zweck erfüllt. Es wurde nicht mehr gebraucht.
    Die Ex-Druidin befahl, es zu sprengen.
    Dann folgte sie dem MÄCHTIGEN.
    ***
    Zamorra war in eine Sackgasse gelaufen.
    »Himmeldieberge«, knurrte er mit der Gereiztheit einer im mittäglichen Schönheitsschlaf aufgeschreckten

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