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0212 - Satans siebter Finger

0212 - Satans siebter Finger

Titel: 0212 - Satans siebter Finger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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eine Deckung fand.
    Und er mußte eine Möglichkeit finden, den Cyborg zu überwältigen, wenn dieser aus dem Schiff zurück kam. Er mußte erfahren, wie dieser hinein gelangt war.
    Zamorra wartete. Die Unsicherheit nagte an ihm und zerrte an seinen Nerven. Schon beim Plätschern einer größeren, in der Grotte auslaufenden Welle fuhr er zusammen. Immer wieder ging sein mißtrauischer Blick in die Runde, aber niemand näherte sich ihm.
    Es gab auch keine typischen Geräusche, wie sie entstanden, wenn jemand in der Nähe im Gestein herumkraxelte.
    War der Cyborg wirklich in der Yacht verschwunden? Oder lauerte er nur irgendwo und wartete still darauf, daß Zamorra seine Deckung verließ; Den Gefallen tu’ ich dir nicht, dachte Zamorra grimmig, der froh war, daß er vorhin so knapp dem sicheren Tod entgangen war. Warum die Cyborgs darauf verzichtet hatten, ihn doch noch zu zerstrahlen, konnte er nicht einmal ahnen.
    Er konnte jetzt nur abwarten.
    Zäh tropfte die Zeit dahin. Waren es Minuten oder Stunden? Jedes Zeitgefühl war ihm verloren gegangen, und seine Armbanduhr befand sich irgendwo in der MOONSHINE.
    Er glaubte, daß eine Ewigkeit vergangen sein mußte, als sich der blauschwarze Sperrschirm an einer Stelle leicht veränderte.
    Von einem Moment zum anderen entstand eine Lücke, die Zamorra in der dämmerigen Halb-Beleuchtung der Grotte erst erkannte, als sie schon existierte. Und durch diese Lücke trat der Cyborg.
    Er hielt etwas in der Hand, das er jetzt in eine der Taschen seiner eng anliegenden schwarzen Kombination schob. Im gleichen Moment, als er sich zwei Schritte von der Barriere entfernt hatte, hörte die Lücke im schwarzen Energieschirm auf zu existieren.
    Das kleine Teil, durchfuhr es Zamorra. War das ein Steuergerät, mit dem der Cyborg den tödlichen Schirm öffnen konnte?
    Der Schwarzgekleidete blieb stehen und sah sich um. Die Hand schwebte jetzt in Griffnähe seiner Waffe. Zamorra durchfuhr es kalt.
    Der Cyborg suchte ihn! Was auch immer er im Innern der Yacht zu tun gehabt hatte - jetzt war es erledigt, und der Kristallmann ging einem anderen Befehl nach. Er suchte etwas oder jemanden, und es gab nur Zamorra, für den sich eine Suche lohnte.
    Langsam, Schritt für Schritt näherte der Unheimliche sich.
    Er könnte es einfacher haben, dachte Zamorra. Er könnte mich hereinlegen… kann er sich nicht unsichtbar machen?
    Andere hatten es gekonnt! Jene ersten, mit denen er zu tun hatte, damals in Australien! Sie hatten die Fähigkeit besessen sich unsichtbar zu machen, und später dann auch jene, die Colonel Odinsson entführt hatten…
    Kalt überlief es ihn. Vielleicht war dieser Bursche hier nur eine Ablenkung, ein Köder! Vielleicht warteten Unsichtbare nur darauf, daß Zamorra sich aus seiner Deckung erhob…
    Angst stieg in ihm auf. Angst davor, von den Unheimlichen, die einmal Menschen gewesen waren, ebenso ermordet zu werden wie die anderen Männer auf der MOONSHINE. Aber dann wurde eine andere Angst in ihm noch größer -die um Nicole, die sich in der Hand der Unheimlichen befand. Und um die sechs anderen Mädchen.
    Noch besaß er eine Chance, sie zu retten. Er besaß diese Chance so lange, wie er es schaffte, selbst am Leben zu bleiben. Er mußte überleben, für die anderen!
    Suchend glitten seine Hände hinter der Deckung über festen Stein. Er brauchte etwas, das er als Waffe verwenden konnte.
    Doch kein lockerer, handlicher Stein lag hier herum. Nur ein paar Kiesel, aber mit denen konnte man nicht einmal eine Maus totwerfen, geschweige denn einen Cyborg kampfunfähig machen.
    Es mußte anders gehen.
    Ein Gedanke durchfuhr Zamorra. Er wußte, daß das, was er vorhatte, ein Risikospiel wurde. Der Versuch konnte ihn töten.
    Aber er mußte es riskieren.
    Es gab nur diese eine Chance.
    Lautlos begann etwas in ihm zu wachsen.
    ***
    Nicole sah die Cyborgs an. Starr wie Statuen standen sie da. Kälte sprang aus ihren Augen, die Kälte von Wesen, die nichts Menschliches mehr besaßen.
    Sie waren für ihr Tun nicht mehr verantwortlich. Sie waren in jenem Moment gestorben, in dem ihnen meegh’sche Technik oder Magie die Gehirne nahm, um statt dessen die Kommandokristalle in die Schädel zu pflanzen.
    Es war auch sinnlos, mit ihnen zu reden, sie anzuflehen oder zu bestechen. Cyborgs waren unbestechlich. Für sie gab es nur ihr Programm, dem sie gefühllos gehorchten.
    In diesem Fall hieß es, die sieben Mädchen zu bewachen. Und davon würden sie sich nicht ablenken lassen.
    Die anderen

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