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0212 - Satans siebter Finger

0212 - Satans siebter Finger

Titel: 0212 - Satans siebter Finger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa und Manfred Weinland
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Sandviper.
    Aber da gab es nichts zu Rütteln. Vor ihm leuchtete eines jener niedlich tödlichen Energiefelder, die die meeghsche Technik so sympathisch machten. Ohne das Amulett gab es da kein Durchkommen. Alo blieb Zamorra nichts anderes übrig als kehrtmarsch zu machen und zum Ausgangspunkt seiner kurzen Höhlenexpedition zurückzupilgern.
    Seine Füße freuten sich.
    Am Schachtausgang ließ er sich auf den Boden nieder und überlegte, was er tun konnte.
    In diesem Augenblick kam der Cyborg mit der Bombe.
    ***
    Ihre Augenlider flatterten wie dunkle Schmetterlingsflügel. Dann öffneten sie sich.
    Aber sie mußte feststellen, daß es keinen Unterschied machte, ob ihre Augen offen oder geschlossen blieben. Der Effekt war def gleiche.
    Schwärze ringsum.
    Tiefste Dunkelheit…
    Die Luft war kühl und feucht; der Boden, auf dem sie lag, ebenfalls. Sie fühlte Stein, naßkalten Stein an ihrem Rücken und unter ihrem Hinterteil. Ihre Entführer mußten sie hier in dieser Lage zurückgelassen haben, besinnungslos wie sie war.
    Aber wo waren die Horrorgestalten jetzt?
    Nicole Duval drehte den Kopf nach links - und brachte ihn sofort wieder in die Ausgangsposition zurück, weil der ziehende Schmerz in ihrem Genick unerträglich geworden war.
    Ein Fluch löste sich von ihren Lippen.
    Der Schlag, der sie in die Ohnmacht befördert hatte, zeigte seine Nachwirkungen.
    Aber der Blick hatte sich ohnehin nicht gelohnt, weil die Lichtlosigkeit absolut alles verhüllte.
    Nicole massierte sich vorsichtig den Nacken, während sie sich bemühte, irgendein Geräusch aus der Finternis herauszuhören.
    War sie allein?
    Was war mit den anderen, die den Meegh-Dienern unterlegen waren? Tot? Alle tot?
    Nicole schüttelte unwillkürlich den Kopf. Und mußte wieder leiden, weil ihre kundigen Finger zwar jederzeit in der Lage waren, Zamorra mit den richtigen Streicheleinheiten zu versorgen, aber zur perfekten Masseuse fehlte ihr offenbar das rechte Talent.
    Dann kam ihr der furchtbare Gedanke, daß diese ganze Entführungsaktion vielleicht nur um ihretwillen und um Zamorra in die Finger zu bekommen, inszeniert worden war. Dann war es vielleicht doch nicht so abwegig, wenn sie glaubte, als einzige überlebt zu haben.
    Als Einzige?
    Wieder mußte sie an Zamorra denken. War er tatsächlich den mörderischen Cyborgs zum Opfer gefallen oder hatte er sich retten können? Sie wußte selbst nicht, wie sie immer noch daran zweifeln konnte. Hatte sie nicht selbst gesehen, wie er unter dem Schwarzstrahl zusammengebrochen war und sich danach nicht mehr rührte. Und dann war er plötzlich völlig verschwunden gewesen, nachdem sich zwei der Kristallträger mit ihm befaßt hatten…
    Nur die Tatsache, daß sie nicht mit eigenen Augen gesehen hatte, wie er sich unter einem Blasterstrahl aufgelöst hatte, gab ihr die Kraft, auch weiterhin zu zweifeln - und zu hoffen.
    »Hallo!« rief sie schließlich, als sie glaubte, die Stille und die Dunkelheit nicht länger ertragen zu können.
    Ihre Stimme schien ein Loch in den Raum zu reißen.
    Hallo… allo … Io… hallte es gespenstisch von Wänden wider, die sie nicht sehen konnte.
    Nur ein Echo.
    Verzweiflung krallte sich in Nicoles Herz.
    Da hörte sie ein dünnes Stimmchen in ihrer unmittelbaren Nähe.
    »Wer… wer ist da…?«
    »Martine?« fragte Nicole erleichtert, als sie den Klang der Stimme erkannt zu haben glaubte.
    »Ja. Wer ist da?« Das Mädchen lebte sofort auf, als auch sie erkannte, daß sie nicht allein war.
    »Nicole. Nicole Duval.«
    »Ah, Nicole, du bist es. Ich…«
    Sie sprach nicht weiter.
    Aus dem gleichen Grund, weshalb Nicole auch nicht mehr in der Lage gewesen wäre, ihr zuzuhören. Weil etwas anderes ihre Aufmerksamkeit gefangennahm.
    Ringsum zerbrach die Nacht.
    Von einem Augenblick zum anderen sahen sie!
    ***
    Die schwarzgekleidete Gestalt stapfte kraftvoll über die Felszunge. Dicke Muskelstränge harmonierten auf fantastische Weise unter dem hautengen Overall, und dennoch mußte ein Beobachter auf den ersten Blick erkennen, daß etwas nicht stimmte. Zu kontrolliert war die Gangart der Gestalt.
    Wie unsichtbar geführt marschierte der seelenlose Cyborg nahe an Zamorras Versteck vorbei.
    Was trug der Cyborg denn in seiner linken Hand? dachte Zamorra.
    An eine Bombe dachte der Parapsychologe nicht, und das war ein Fehler, den er sehr bald bereuen sollte.
    Das Ding war stabförmig, höchstens zwanzig Zentimeter lang und fünf im Durchmesser. Und es war schwarz, genauso schwarz wie die

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