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0213 - Amazonen-Rache

0213 - Amazonen-Rache

Titel: 0213 - Amazonen-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Ihm war, als wäre er mit einer Hochspannungsleitung in Berührung gekommen. Seine Arme wurden zur Seite geschleudert. Lee Gutter kreiselte herum und tauchte in der Menge unter.
    Erst als er verschwunden war, sprangen die Knöpfe von Zamorras Smokinghemd ab und tanzten hüpfend auf dem Boden. Ungeheuer schnell hatte der Dämon reagiert. Jetzt, wo das Amulett freilag, war der Angreifer verschwunden. Der Gegenschlag des silbernen Talismans blieb aus.
    Re Arm-nyo hatte sein Ziel zwar nicht erreicht, aber das war kein Grund für Zamorra, zu frohlocken, denn der Dämon konnte sich jederzeit zu einem neuerlichen Angriff entscheiden, und ob er dann wieder keinen Erfolg haben würde, mußte sich erst herausstellen.
    ***
    Niemand konnte Lee Gutter aufhalten. Diejenigen, die es versuchten, wurden von Stromsehlägen genauso zurückgeschleudert wie Balder Odinsson. Gutters Flucht war nicht zu verhindern. Der Dämon in Menschengestalt tauchte in einem Gewirr von schmalen Straßen unter. Er lief ziellos weiter. Wut hämmerte in seinem Kopf. Er konnte nicht verstehen, daß der Schlag danebengegangen war. Er ärgerte sich maßlos darüber.
    Im finsteren Horner Park schmiedete er neue Pläne. Dabei wurde ihm immer klarer, daß er sich mit Zamorra vor der Tat nicht in Verbindung hätte setzen sollen. Es wäre viel leichter gewesen, ihn zu überraschen, wenn er von dem bevorstehenden Angriff nichts gewußt hätte.
    Lee Gutter schlug sich mit der Faust gegen den Schädel. »Warum mußtest du diesen groben Schnitzer machen? Wenn Asmodis davon erfährt…« Der Dämon wagte diesen Gedanken nicht fertigzudenken.
    Zamorra würde jetzt höllisch aufpassen. Würde es möglich sein, ihn zu überrumpeln? Re Arm-nyo knurrte unwillig. Er hatte damit gerechnet, mit dem Parapsychologen im Handumdrehen fertig zu werden. Diese Verzögerung paßte ihm nicht ins Konzept. Er hatte auch noch ein Hühnchen mit Thia Medixa und ihren Getreuen zu rupfen. Aber er konnte nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Er mußte eine Entscheidung treffen.
    Er hatte dem Höllenfürsten Professor Zamorra versprochen. Folglich hatte der Parapsychologe Vorrang…
    Dem Dämon kam plötzlich eine Idee, die ihn begeisterte. Warum sollte er alles selbst tun? Warum ließ er sich nicht helfen? Er konnte hier auf Erden andere für sich arbeiten lassen, und während sie seinen Auftrag ausführten, konnte er sich mit Thia Medixa in der Amazonendimension auseinandersetzen.
    Das war die Lösung.
    So konnte er gewissermaßen doch auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen…
    ***
    Natürlich hatte der Mordanschlag auf Professor Zamorra die Polizei auf den Plan gerufen. Colonel Odinsson sorgte dafür, daß der Parapsychologe und seine Freundin so bald wie möglich nach Hause fahren durften. Sie hatten in der Hotelbar noch einen Drink genommen, bevor sie sich auf ihr Zimmer begaben. Nicole Duval stand noch unter dem Schock des Ereignisses. Sie ließ sich auf das Bett fallen, saß steif da, ihre Hände lagen gefaltet im Schoß.
    »So schnell kann etwas passieren«, sagte sie leise. »Ich kann es immer noch nicht fassen. Der Kerl hätte dich um ein Haar getötet.«
    Zamorra versuchte ein Lächeln, es mißlang aber. »Zum Glück hat er es nicht geschafft.«
    »Viel hat aber nicht gefehlt.«
    »Er war ebenso nahe daran, zugrunde zu gehen«, erwiderte Zamorra. »Wenn ich mein Hemd schneller aufgekriegt hätte…«
    »Wenn! Wenn! Du konntest ihn nicht ausschalten. Er wird dich wieder angreifen. So leicht geben diese Bestien nicht auf. Was dann?«
    »Ich werde mich vorsehen.«
    »Kannst du das? Tag und Nacht? Irgendwann brauchst auch du Ruhe, irgendwann mußt auch du schlafen. Wenn er dann erneut zuschlägt…«
    Zamorra trat zu Nicole Duval und streichelte ihre Wange. »Du darfst nicht allzu schwarz sehen. Ich halte Re Arm-nyo für einen eher mittelmäßigen Gegner.«
    »Begehe ja nicht den Fehler, ihn zu unterschätzen«, warnte Nicole.
    »Das tue ich bestimmt nicht. Ich weiß, daß auch mittelmäßige Gegner hin und wieder über sich selbst hinauswachsen können.«
    »Was wirst du dann tun?«
    »Das kommt auf die jeweilige Situation an. Jetzt weiß ich es noch nicht.«
    »Du hast unten in der Bar zu Odinsson gesagt, du würdest deine Abreise nach Frankreich nun doch verschieben. War das dein Ernst?«
    »Selbstverständlich.«
    »Du hast in dieser Stadt einen gefährlichen Gegner«, sagte Nicole eindringlich.
    Zamorra nickte. »Eben. Deshalb muß ich bleiben.«
    »Wäre es nicht

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