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0213 - Amazonen-Rache

0213 - Amazonen-Rache

Titel: 0213 - Amazonen-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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vernünftiger, Chicago zu verlassen?«
    Zamorra schüttelte entschieden den Kopf. »Das kommt nicht in Frage, Nicole. Erstens laufe ich niemals weg, und zweitens hätte es keinen Zweck, die Stadt zu verlassen. Vergiß nicht, Re Arm-nyo ist ein Dämon. Er würde mir überallhin folgen. Es gibt keinen Ort auf dieser Welt, wo ich vor ihm sicher wäre. Er würde mich überall aufstöbern und wieder attackieren. Man muß den Stier bei den Hörnern packen, meine Liebe. Davonrennen ist keine Lösung.«
    Nicole Duval seufzte schwer. Sie war mit Zamorra lange genug zusammen, um zu wissen, daß es unmöglich war, ihn umzustimmen. Ein neuer Gegner hatte ihn herausgefordert, und Zamorra war entschlossen, sich zu stellen. Wenn Re Arm-nyo den Kampf haben wollte, war Zamorra damit einverstanden.
    »Ich habe mich schon so auf zu Hause gefreut«, sagte Nicole mit geschürzten Lippen:
    »Wir werden ein paar Tage später abreisen, was macht das schon.«
    »Vorausgesetzt, Re Arm-nyo läßt das zu.«
    Zamorra schmunzelte. »Ich werde ihn nicht um sein Einverständnis bitten. Wenn wir die Heimreise antreten, wird es ihn nicht mehr geben.«
    »Was hast du vor?«
    »Ich werde versuchen, dem Kerl wieder zu begegnen.«
    »Wie willst du das denn anstellen?«
    »Das weiß ich noch nicht, aber kommt Zeit - kommt Rat. So, und jetzt mach dir keine Sorgen mehr.«
    »Ich soll mir keine Sorgen mehr machen«, murmelte Nicole. »Das sagt sich so leicht. Vielleicht ist es dir immer noch nicht aufgefallen, aber ich liebe dich, und ich möchte dich nicht verlieren.«
    Sie stand auf. Er nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und küßte sie auf den Mund. »Du wirst mich nicht verlieren, das verspreche ich dir.«
    So etwas kann man nicht versprechen, dachte Nicole, aber sie ließ Professor Zamorras Behauptung unwidersprochen, denn sie wollte glauben, daß er recht hatte. Sanft löste sie sich von ihm und zog sich ins Bad zurück. Der Parapsychologe begann sich auszuziehen. Er legte das Smokingjackett ab und auch das Smokinghemd, an dem neunzig Prozent der Knöpfe fehlten.
    Plötzlich: »Zamorra!«
    Ein heiserer Hilferuf Nicoles. Zamorras Kopfhaut spannte sich. Gefahr für Nicole Duval. Das traf ihn schmerzhafter, als wenn er selbst in Schwierigkeiten gewesen wäre.
    ***
    Thia Medixa und ihre Getreuen fanden insgesamt siebzehn Schlupfwinkel. In jeder Höhle sorgten sie für jenes dämonenbannende Strahlen, dem Re Arm-nyo nichts entgegenzusetzen hatte. Ein Betreten des vergifteten Verstecks hätte ihm einen qualvollen Tod gebracht. Er würde sich hüten, den Fuß in eine dieser Höhlen zu setzen.
    »Ob wir alle Verstecke gefunden haben?« fragte Rathoni. Der Wind spielte mit ihrem langen Haar. Das Sonnenlicht zauberte blitzende Reflexe auf die Armrüstung.
    »Wir können es nur hoffen«, meinte Serkana.
    »Auf jeden Fall haben wir einen Großteil seiner Schlupfwinkel entschärft«, sagte Thia Medixa. »Das wird ihn rasend machen, wenn er zurückkehrt. In seiner Wut begeht er vielleicht einen schweren Fehler und dann werden ihn unsere Schwerter durchbohren.« Die Hand der Oberpriesterin legte sich auf den Griff ihrer Waffe. Mitleidlos blickte sie ihre Getreuen an. »Keine Gnade für den Dämon, Schwestern!« sagte sie mit fester Stimme.
    Und Masis, Serkana und Rathoni wiederholten es feierlich: »Keine Gnade für den Dämon!«
    Es klang wie ein Schwur.
    Keine der Amazonen würde ihn brechen.
    ***
    Zamorra startete. Mit langen Sätzen durchquerte er das Zimmer und rammte die Badezimmertür mit der Schulter auf. Sein Herz klopfte schneller. Er sah Nicole Duval. Sie stand erschrocken da, ihre Hände lagen auf den Wangen, und sie starrte den Spiegelschrank entgeistert an.
    »Nicole, was ist passiert?« fragte Zamorra aufgeregt.
    Das Mädchen wies auf den Spiegelschrank. »Siehst du’s nicht?«
    »Nein, was…?«
    »Ich… ich bin tot!« preßte Nicole entsetzt hervor.
    »Unsinn, wie kommst du denn auf die Idee?«
    »Ich habe kein Spiegelbild mehr!«
    Tatsächlich. Das fiel Zamorra jetzt erst auf. Er sah zwar sich im Spiegel, aber nicht seine Lebensgefährtin. Nicole zitterte wie Espenlaub. Verständlich. Sie dachte, ihre Seele verloren zu haben, ohne daß sie es merkte. Sie glaubte, nur noch eine leblose Hülle zu sein. Untote haben kein Spiegelbild. Sie hielt sich dafür.
    Zamorra vermutete jedoch einen magischen Trick von Re Arm-nyo dahinter. Der Dämon schien demonstrieren zu wollen, daß er wußte, in welchem Hotelzimmer sie wohnten. Vielleicht wollte er auch

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