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0213 - Colette und ihr Fallbeil

0213 - Colette und ihr Fallbeil

Titel: 0213 - Colette und ihr Fallbeil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rufe ich an. Du hast mir ja die Nummer gegeben. Ansonsten sind wir morgen am Nachmittag wohl bei dir.«
    »Alles klar. See you. Und viele Grüße an den alten Pavian Powell.«
    Die letzten Worte mußte Sir James wohl gehört haben, denn er lief rot an. »Keinen Respekt mehr!« zischte er. Dann ließ er seinen Zorn an mir aus. »Der Urlaub ist gestrichen. Wenn dieser Conolly deswegen angerufen hat, machen Sie ihm klar…«
    »Nein, Sir, es geht um einen Fall.«
    »Wie?«
    »Das möchte ich Ihnen ja gerade darlegen.«
    »Dann raus damit.«
    Ich berichtete, was mir Bill erzählt hatte. Sir James hörte geduldig zu.
    Wie auch Suko und ich wußte er ebenfalls, daß der Reporter kein Spinner war. Wenn Bill wegen so einer Sache anrief, hatte sie Hand und Fuß.
    »Und Sie wollen also ins Elsaß?« fragte mich der Superintendent.
    »Ja, mit Suko.«
    »Damit steht unsere Abteilung leer.«
    »Wird ja nur für kurze Zeit sein.«
    »Und Ihr Urlaub, diese komische Kreuzfahrt?«
    »Die verschiebe ich, Sir.«
    »Meinetwegen fahren Sie. Aber beeilen Sie sich. Ich will hier keinen Ärger in London. Weder mit Dämonen noch mit finsteren Wesen wie halbirren Killern…«
    »Sir, wir tun alles, was in unserer Macht steht«, sagte ich.
    »Zu wenig, Sinclair, zu wenig. Denken Sie daran, mein Lieber, die Mordliga existiert noch immer.«
    Da hatte ich mein Fett weg. Sir James war zufrieden. Er hatte wieder das letzte Wort behalten.
    Wie immer…
    ***
    Zum Abendbrot hatte sich Bill Conolly einen Pfannkuchen Art des Hauses bestellt. Er war sehr zufrieden damit, denn die Füllung traf genau seinen Geschmack.
    Hackfleisch, verschiedene Gewürze und all dies in einen lockeren Teig gepackt, war schon ein rechter Gaumengenuß. Hinzu kam der Wein.
    Eigene Abfüllung hatte ihm Colette gesagt, die auch bediente. Das war zu schmecken.
    Fast hätte der Reporter vergessen, weshalb er überhaupt in diesen Landstrich gekommen war, denn der Bericht interessierte ihn kaum noch. Aus dieser Vergnügungsfahrt war urplötzlich ein Fall geworden, und Bill glaubte nicht daran, daß die Dinge, die er gesehen hatte, einfach nur Halluzinationen gewesen waren. Nein, dahinter steckte weitaus mehr.
    Er war froh, daß John Sinclair zugesagt hatte. Denn Bill traute sich nicht, diesen Fall allein anzugehen. Nicht aus Angst, sondern aus reiner Überlegung. Schließlich war er waffenlos. Die andere Seite konnte ihre Möglichkeiten voll ausspielen. Das Haus mit den 100 Köpfen hatte er noch nicht bewundert. Bewußt nicht, denn er wollte nicht zuviel Neugierde zeigen. Nach dem Essen wollte er einen kleinen Spaziergang unternehmen und rein zufällig sich den eigentlichen Grund seines Kommens ansehen.
    Mit Paris hatte er auch telefoniert. Leider war Sheila noch unterwegs. Bill hätte ihr von der Wendung des Falles auch nichts erzählt, er hatte nur ihre Stimme hören wollen.
    Der Speiseraum war klein, aber gemütlich eingerichtet. Er entsprach den Proportionen des Hotels. Nur keinen Prunk. Die Holzbalken unter der Decke glänzten noch vom frischen Anstrich. Auf den Tischen brannten kleine Lampen mit bunten Schirmen. Blumenbänke teilten die Tische praktisch so ab, daß jeder das Gefühl haben konnte, für sich allein zu sitzen.
    Das hatten die Besitzer geschickt gemacht.
    Nachdem Bill seinen Pfannkuchen gegessen hatte, lehnte er sich entspannt zurück und klopfte auf seinen Bauch. Im Glas schimmerte noch der Wein, aber Bill war satt.
    »Kein Dessert mehr, Monsieur?« fragte jemand neben ihm.
    Als Bill hochschaute, sah er einen Mann im blauen Anzug. Sein Kopf war fast kahl. Die Hakennase stach aus seinem Gesicht, und die Lippen wirkten scharf wie Messer.
    »Nein, danke, ich bin wirklich satt.«
    »Schade, Monsieur, wir haben wirklich sehr gute Desserts.«
    »Aber es paßt nichts mehr rein«, beschwerte sich Bill.
    Der Mann nickte. »Ja, ja, ich kann das verstehen. Meine Tochter hat mir berichtet, weshalb Sie unser Land bereisen. Da haben Sie einen großen Fehler gemacht, Monsieur.«
    »Wieso?«
    »Sie hätten sich mehr Zeit nehmen sollen.«
    »Da haben Sie recht, Monsieur…«
    »Ich heiße Meier. René Meier. Meine Vorfahren stammen zwar aus dem Elsaß, aber Sie kennen sicherlich die Geschichte dieses kleinen Landes. Mal deutsch, mal französisch, dann wieder deutsch, jetzt französisch.«
    Bill nickte. »Das stimmt.«
    »Und Sie wollen gern die Köpfe sehen?« fragte der Wirt.
    »Hat Ihnen Ihre Tochter das auch gesagt?«
    »Sie war so frei. Sie stammt aus erster Ehe und heißt

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