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0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

Titel: 0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
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bereits eingeleitet war, tauschten Phil und der Einsatzleiter die neuesten Nachrichten über den Stand der gegenseitigen Ermittlungen aus.
    »Friedhof?«, wiederholte Phil. »Damit kann eigentlich nur der St.-Clemens-Friedhof gemeint sein…«
    Nach knapp sechs Minuten wussten wir, dass es tatsächlich dieser Friedhof war. Unser Wagen meldete, dass Crecks am St.-Clemens-Friedhof ausgestiegen sei. Er gehe allerdings noch vor dem Friedhof auf der Straße auf und ab, als ob er jemand erwartete.
    Wir änderten unsere Richtung und steuerten den Friedhof von der anderen Seite her an. Phil ließ den Hörer des Sprechfunkgerätes nicht mehr aus der Hand.
    »Varlones Karton ist ausgetauscht worden«, sagte Phil einmal.
    Kurz darauf meldete er mir, dass die Gangster die Kneipe verließen.
    Und wieder ein bisschen später trafen sich die vier Gangster mit Crecks vor dem Friedhof. Unsere Leute beobachteten aus sicherer Entfernung, dass die Gangster Maschinenpistolen aus dem Wagen holten und zusammen mit Crecks durch eine Lücke in der Hecke auf den Friedhof krochen.
    Zu dieser Zeit hielt ich den Jaguar gerade auf der nördlichen Seite des Kirchhofs an. Crecks und die Gangster drangen von Süden her auf den Friedhof vor. Ich steckte mir eine Zigarette an und wartete. Phil hielt den Hörer des Sprechfunkgerätes am Ohr und nickte ein paarmal stumm vor sich hin. Den Lautsprecher hatten wir ausgeschaltet.
    Endlich legte Phil den Hörer auf.
    »Unsere Kollegen improvisieren rasch eine Umzingelung«, sagte er. »Komm, wir wollen sehen, ob wir Crecks und seine Gangstergesellschaft finden. Irgendetwas müssen sie doch auf dem Friedhof Vorhaben…«
    Wir stiegen aus. Ein paar Sekunden suchten wir die dichte Hecke nach einem Durchschlupf ab. Dann lehnte sich Phil mit dem Rücken gegen das nördliche Tor, faltete die Hände vor seinem Leib und hielt mir sie hin. Ich stieg hinein und zog mich hoch.
    Eine Minute später standen wir bereits auf der anderen Seite des hohen Tores. Wir blieben stehen und lauschten. Die Bäume rauschten leise im Nachtwind. Schwarz ragten die Umrisse von Hecken, Sträuchern, Bäumen und hohen Grabsteinen vor uns auf. Wir hielten die Köpfe vorgeneigt und lauschten.
    Phil stieß mich an.
    »Ja«, hauchte ich tonlos.
    Auch ich hatte das leichte Murmeln gehört, das von rechts zu uns herangeweht war.
    Wir machten uns auf die Strümpfe. Sacht schob ich einen Fuß vor, verlagerte ganz langsam das Gewicht und zog das andere Bein nach. Wenn der Kies unter unseren Füßen knirschte, verhielten wir reglos und lauschten. Jedes winzige Geräusch kam einem in der unheimlichen Stille doppelt und dreifach lauter vor als es wirklich sein konnte.
    Wir brauchten endlos lange Minuten, bis wir ganz dicht vor uns eine hohe, schnurgerade Hecke emporragen sahen. Dahinter blitzte ein schwacher Lichtschein. Und dahinter waren die Stimmen von zwei Männern.
    Durch eine stumme Berührung verständigte ich mich mit Phil. Er kroch nach links, während ich mich nach rechts wandte. Irgendwo in der Hecke musste es doch ein Durchlass geben…
    »Bracci ist überhaupt ein schlauer Hund…«, sagte ein Mann.
    Ich hörte jedes einzelne Wort des folgenden Gesprächs, während ich langsam an der Hecke entlangschlich. Und dann hatte ich endlich einen Durchlass erreicht. Ich kniete langsam nieder und schob meinen Kopf vor.
    Von der Bank her strahlte eine Taschenlampe auf den großen Stein. Undeutlich konnte ich Crecks sehen und einen anderen, den ich in der Dunkelheit nicht erkennen konnte. Aber aus dem Gespräch wusste ich längst, dass es Patters war.
    Ich nahm meine Pistole in die Hand, als das Gespräch kritisch wurde. Und als dann Crecks gellender Schrei gespenstisch und spitz durch die Nacht hallte, sprang ich auf und wollte etwas rufen.
    Aber jemand anders kam mir zuvor. Schattenhaft tauchten auf einmal Gestalten auf, rechts von Patters. Zwei, drei, vier. Sie tauchten auf, als hätte sie die Dunkelheit aus dem Nichts erschaffen. Und dabei ging alles so unglaublich schnell.
    »Nein« brüllte Crecks.
    »Hier, Patters«, schrie eine der schwarzen Gestalten.
    Und fast im selben Sekundenbruchteil ratterten auch schon zwei Maschinenpistolen. Ich sah das Mündungsfeuer der beiden kurzen Feuerstöße rot leuchten. Ich hörte hastiges Getrampel aus allen Richtungen herankommen. Ich hörte, wir Patters aufschrie, wie sein Schrei sich überschlug und zu einem Röcheln absackte. Und ich hörte eine scharfe Stimme irgendwo rechts von mir in der Dunkelheit

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