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0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

0214 - Sie speisten uns mit Dynamit

Titel: 0214 - Sie speisten uns mit Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie speisten uns mit Dynamit
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Arm, den ein Verehrer ihr auf die Bühne schickte.
    Fünf Minuten danach kam sie wieder und zwar in einem bildschönen, schneeweißen Kleid, das herrlich zu ihrem hellbraunen Teint paßte.
    Sie wurde vom Oberkellner in Emp-,fang genommen und zu einer Box geleitet, in der zwei schwarzgelockte Gäste von südländischem Aussehen Platz genommen hatten. Beide trugen kokette, kleine Schnurrbärtchen und Smokings.
    Trotzdem schienen sie alles andere als Kavaliere zu sein. Sie machten keine Anstalten, sich zur Begrüßung zu erheben, und es sah fast so aus, als ob das Mädchen von dem, was sie sagten, schockiert sei und die Einladung ablehnen wolle. Es gab einen kurzen Wortwechsel, und sie setzte sich. Die beiden Kavaliere ließen Sekt auffahren und animierten pausenlos zum Trinken, aber das Mädel war vorsichtig. Sie nippte nur. Damit schienen die zwei nicht einverstanden zu sein. Sie bedrängten sie, aber sie gaja nicht nach.
    Dann stand der eine auf und griff sich in Deckung der Musikkapelle den ihn bedienenden Kellner. Ich sah, wie ein Zehndollarschein seinen Besitzer wechselte. Der Kellner nickte, grinste vertraulich, und der Gast kehrte an seinen Tisch zurück. Als die Gläser beim nächstenmal gefüllt wurden, beobachtete ich, wie der Kellner einen Schuß aus einer kleinen Flasche in den Sekt des Mädchens goß.
    »Die Schweine«, flüsterte Neville. »Die Burschen könnten ohne weiteres Ku Klux Klaner sein. Sie wollen die Kleine betrunken machen.«
    Inzwischen war eine kleine Gesellschaft von jungen Leuten hereingekommen, von denen keiner mehr als höchstens einundzwanzig Jahre zählte.
    Sie waren bereits angetrunken und entsprechend unvorsichtig. Sie tranken Cocktails und schütteten das gefährliche Zeug wie Wasser durch die Kehle.
    Mit der Zeit wurden sie übermütig, dann mutig und gerieten in einen Zustand, in dem sie beim geringsten Anlaß Krach anfangen würden.
    In der Box mit den beiden Herren und dem Mischblut stand bereits die dritte Sektflasche im Kühler, und der Kellner wiederholte jedesmal beim Eingießen den Trick von vorher. Ich war davon überzeugt, daß er der Tänzerin Cognac in den Champagner goß. Sie begann das zu fühlen und strich sich wiederholt mit der Hand über die Stirn, als wolle sie etwas wegwischen.
    Als die Kapelle den nächsten Tanz spielte, stand einer der Neuankömmlinge auf, ging etwas unsicheren Schritts hinüber und winkte dem Mädchen mit dem Zeigefinger. Die tat so, als habe sie nichts bemerkt, und da trat er näher, lachte und fragte:
    »Na, Blacky, wollen wir nicht zusammen tanzen?«
    Ich konnte nicht verstehen, was sie antwortete, aber dem Jüngling stieg das Blut in die Stirn, und es wäre zu einer unangenehmen Szene gekommen, wenn nicht auf den Wink eines der beiden Begleiter der Kellner und zu gleicher Zeit der Geschäftsführer auf der Bildfläche erschienen wären und den angeschwipsten, jungen Mann an seinen Tisch zurückgeleitet hätten. Dort saß er nun, wurde von den anderen ausgelacht und trank noch schneller als zuvor.
    Dann fing er laut und vernehmlich an zu pöbeln. Da stand einer der beiden Herren auf und schlenderte betont langsam hinüber. Er sagte ein paar leise Worte, und als der vorhin abgeblitzte Bengel aufmucken wollte, zog er seine Brieftasche und hielt ihm etwas unter die Nase. Einen Augenblick herrschte Stille. Dann ging ein verständnisvolles Grinsen über das Gesicht des Jungen, und die Sache schien erledigt zu sein. Gleich darauf brachen die Jünglinge auf und verzogen sich.
    »Ich möchte wissen, mit was der Mann da drüben es geschafft hat, sich den Schnösel vom Hals zu halten«, brummte Phil.
    Ich zuckte die Achseln, ich wußte es auch nicht, und Neville hatte gar nicht zugehört. Er ließ das Mädchen und die beiden Kavaliere mit den Schnurrbärtchen nicht aus den Augen.
    Dann zahlten auch diese, und es sah so aus, als ob sie eifrig auf das hübsche Mischblut einredeten.
    »Die wollen sie mitnehmen, aber wenn sie klug ist, läßt sie es bleiben«, sagte mein Freund.
    Neville dagegen winkte den Kellner herbei.
    »Mein Freund möchte zahlen«, sagte er und deutete auf mich.
    Ich beglich die recht erhebliche Zeche und wollte aufstehen, aber Neville legte mir die Hand auf den Arm und hielt mich fest. Jetzt erhoben sich auch die beiden Kavaliere. Sie schienen es aufgegeben zu haben, ihre Dame überreden zu wollen. Sie verabschiedeten sich lachend, und das Mädchen — wie ich inzwischen aus dem Programm ersehen hatte, hieß es Nelly — reichte

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