0214a - Alibis und weiße Westen
bestätigt«, sagte ich.
»Die-Verkehrsverhältnisse dürften denen der Abendstunden etwa entsprechen. Vom Theaterplatz bis zur Villa benötigte ich zehn Minuten. In dreißig Sekunden war ich an der Tür, die gleiche Zeit dauerte es, bis ich aufgeschlossen hatte. Rechnen wir noch zwei Minuten dazu, die man braucht, um vom Zuschauerraum bis zum Parkplatz zu kommen, 40 so waren es für den Hinweg insgesamt dreizehn Minuten. Die gleiche Zeit für den Rückzug, macht zusammen sechsundzwanzig. Bleiben noch genau vier Minuten für den Mord.«
»Wenn alles so läuft wie eben.«
»Das ist die Voraussetzung.«
»Wie aber ist es, wenn der Butler mitspielte, wenn die Türen schon offen waren, der Täter also ohne Aufenthalt in das Arbeitszimmer gehen konnte?«
»Dann verringern sich die Zeiten entsprechend, Chef. Ich habe auch schon an eine solche Zusammenarbeit gedacht, aber warum sollte Alderdale den Butler dann umbringen?«
»Vielleicht wollte der nicht mehr mitmachen. Oder sie sind sich wegen des Geldes uneins geworden. Eassen wir zusammen: Es besteht die Möglichkeit, das Alibi zu widerlegen. Sollte es uns gelingen, auch den Mord an Mac Leachon zu klären, dürfte der Täter feststehen«
Neville kam mit Zeichen des Entsetzen ins Büro gelaufen: »Chef, draußen ist eine Horde Wilder angekommen. Sie behaupten, zum Verhör bestellt zu sein!«
»Das sind die Gäste der Party. Lass Sie einzeln eintreten, Neville! Phil, Sie schreiben bitte mit. Jerry führt das Verhör. Der Nächste bitte!«
Neville war völlig durcheinander. Er rief durch den Türspalt: »Die erste Dame soll reinkommen!«
Vier Mädchen und drei Jungs waren es, die an dem Abend bei Alderdale teilgenommen hatten. Zwei Paare schieden gleich aus, weil sie erst gegen neun gekommen waren. Der Mord jedoch musste gegen acht Uhr passiert sein.
Den Rest der Gruppe nahmen wir uns geschlossen vor. Die Teenager konnten es kaum fassen, dass sie beim FBI gelandet waren.
»Wann sind Sie in die Wohnung der Alderdales gekommen?«
»Es war etwa sieben Uhr. Um acht sollte die Party beginnen. Wir wollten Jim bei den Vorbereitungen helfen, Möbel ausräumen, Sandwiches machen, Getränke bereitstellen und so weiter.«
»Jim war allein in der Wohnung?«
»Ja, seine Eltern sind in Urlaub gefahren. Darum sollte auch das Fest steigen.«
»Er ließ sie also herein. Wie ging es weiter?«
»Die Mädchen wurden in die Küche gesteckt und gingen an die Zubereitung der kalten Platten. Jim und ich packten die Möbel an, rollten die Teppiche ein.«
»Wie lange dauerte das?«
»Na, ich würde meinen - eine halbe Stunde. Dann stellten wir die Getränke zusammen. Jim meinte, es würde nicht reichen, darum wolle er schnell zu seinem Lieferanten fahren und Nachschub holen.«
»Was sagen Sie da? Er ist weggefahren?«
»Ja, mit seinem Buick. Alter Schlitten, aber macht noch seine hundert Sachen.«
»Als wir Sie in der Wohnung fragten, haben aber alle gesagt, Jim wäre nicht weg gewesen.«
»Stimmt doch auch! Wir haben nur die Vorbereitungen getroffen - das eigentliche Fest begann doch erst gegen neun Uhr. Da war Jim längst wieder zurück.«
»Das muss i,ch jetzt ganz genau wissen: Wann fuhr er los, wann kam er wieder?«
»Tja, auf die Minute genau wissen wir das auch nicht. Wir hatten das Radio an, haben viel Unsinn gemacht und gelacht, auf die Zeit haben wir dabei nicht so geachtet. Moment mal, da fällt mir etwas ein. Um acht kamen die Nachrichten…«
»Wenigstens ein Anhaltspunkt. Wie lange danach kam er an?«
»Das mögen ungefähr zwanzig bis dreißig Minuten gewesen sein.«
»Danke, das genügt! Wir verlesen jetzt das Stenogramm, achten Sie genau darauf, das alles richtig ist. Sie müssen dann unterschreiben.«
Sie hörten sich die Wiederholung ihrer Aussagen an und leisteten die Unterschriften. So schnell, wie sie gekommen waren, verschwanden sie wieder. Ein leichter Duft von Parfüm
***
blieb in dem Raum zurück.
»Jim Alderdale, er war es tatsächlich! Glauben Sie wirklich, dass dieser junge Bursche aus guter Familie aus eigenem Antrieb zu einem Mörder wurde?«
»So traurig wie es ist, Chef, aber Sie sehen, dass er nunmehr schwer belastet ist.«
»Ich kann es nicht glauben, dass er allein dahinterstecken soll.«
»Chef, wir fahren jetzt in die Villa und stellen den Laden auf den Kopf. Es bleibt bei unseren Abmachungen.«
»Ich bringe Crockby, Alderdale und Contrano. Neville kommt auch mit zur Unterstützung. Weiter steht ein Bereitschaftswagen mit zehn
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