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0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

Titel: 0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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das, was sie möglicherweise erwartete.
    Da schlug das Amulett an.
    Sekundenlang sah Zamorra anstelle von Bill Flemings Gesicht einen grinsenden Totenschädel.
    Dann war das Bild wieder erloschen, aber der Eindruck blieb.
    Der Schatten des Todes über Bill…?
    ***
    Die Tauchkugel mit den beiden Dämonen an Bord sank in die Tiefe. Die starken Scheinwerfer waren abgeschaltet. Sie würden erst eingesetzt werden, wenn die Kugel unten war. In 485 Metern Tiefe lag das wracke Meegh-Dimensionenschiff auf Grund.
    Pluton hätte den Tauchvorgang gern beschleunigt. Aber sie mußten Rücksicht auf die Besatzung der COOK nehmen. Die Männer würden den beiden niemals abnehmen, daß sie eine rapide Druckveränderung überstanden. Deshalb mußte die Kugel so langsam hinunter gelassen werden, als seien normale Menschen an Bord.
    Endlich, nach einer Zeit, die Pluton wie eine Ewigkeit vorkam, setzte die Kugel auf. John Rubber, der Veränderliche, schaltete mit einem Kipphebel die Scheinwerfer ein. Sie erfaßten eine düstere Fläche.
    »Wir liegen genau richtig, nur nicht an der richtigen Stelle«, sagte Rubber. »Wir werden uns noch ein wenig bewegen müssen, vielleicht um den ganzen Spider herum. Irgendwo müssen die Löcher in der Hülle sein, wo damals von der einen Seite Zamorra und Odinsson, von der anderen Meeghs eindrangen.«
    Bei der Erwähnung Zamorras ballte Pluton unwillkürlich die Fäuste. Kaum vorstellbar, daß Zamorra in dieser gleichen Tauchkugel gewesen war…
    »Warum hast du ihn damals eigentlich nicht getötet?« fauchte der Flammenumkränzte. »Die Trossen hätten nur zu reißen brauchen und…«
    »Es ging um die Meeghs«, wehrte der Veränderliche ab. »Sie bedrohen die Sterblichen ebenso wie uns Dämonen. Warum sollte Zamorra da nicht die Kastanien aus dem Feuer holen? Und daß er Erfolg hatte, erfuhren wir erst, als er wieder oben war. Da war es zu spät, ihn auszulöschen. Doch diesmal ist die Sachlage anders.«
    Pluton fühlte, wie der Dämon seine magischen Kräfte einsetzte, und fädelte sich in den Kraftstrom ein, um Rubber zu unterstützen. Die COOK konnte ihnen hier nicht helfen. Die Magie ließ die Kugel langsam an der schwarzen Schiffshülle entlangrutschen. Irgendwo mußte das Loch sein.
    Plötzlich tauchte es auf. Durch die Panzerglasluken war es im Scheinwerferlicht zu erkennen. Die grellen, starken Strahlen der Lampen, über starke Kabel von oben, vom Schiff her, mit Strom versorgt, trafen plötzlich nicht mehr das eigenartige, fremde Metall, sondern gingen wie weiße Balken in die Tiefe.
    Pluton schaltete den Magnetring ein.
    Klackend und knirschend haftete die kleine Schleuse der Tauchkugel um das Loch, das damals von Zamorra aufgebrannt worden war.
    Die beiden Dämonen brauchten weder die Wasserschleuse noch Druckanzüge, deren Plumpheit sie nur behinderten. Aber die Tarnung erforderte, daß sie sie zumindest mitnahmen.
    Sie schleusten sich aus.
    Das Innere des teilzerstörten Spiders war stellenweise mit Wasser gefüllt, das fraß und zersetzte und die Zerstörungen voran trieb. Algenbewuchs war nicht zu finden; in dieser Tiefe gab es keine Algen mehr. Der Wasserdruck war zu hoch. Aber andere Ablagerungen bildeten hier und da feine Krusten.
    Die beiden Dämonen glitten durch das Wasser. Pluton fühlte sich immer unbehaglicher. Er wartete darauf, daß sie eine Stelle erreichten, an der das Wasser noch abgeschottet war.
    Schließlich schleusten sie sich hindurch und erreichten trockene Regionen. Solange das Dämonenschiff auch schon in dieser Tiefe lag, so lange funktonierte ein besonderes Phänomen unverändert: Das Innere war ausgedehnter als die äußeren Abmessungen. Irgendwie spielten Dimensionsverschiebungen hierbei mit.
    Hier und da flackerte noch die Beleuchtung. Die großen Energiespeicher gaben in begrenztem Umfang selbst jetzt, nach so vielen Jahrhunderten, noch schwache Energiemengen ab.
    »Hoffentlich reichen sie, den Transmitter zu aktivieren«, sagte Rubber.
    Pluton lachte spöttisch auf, daß es in den Sälen und Korridoren widerhallte.
    »Erst einmal müssen wir ihn in Betrieb nehmen. Hoffentlich hat Zamorra damals nicht zu viel zerstört.«
    Ihre Schritte hallten durch die Räume. Pluton erschauerte bei dem Gedanken, daß sich vielleicht irgendwo noch Meeghs verbargen. Aber das konnte nicht sein. Nicht einmal ihre Cyborg-Sklaven gab es hier noch. Das Schiff war leer, war endgültig aufgegeben worden.
    Dennoch war selbst dem abgebrühten Dämon unheimlich.
    Und dann,

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