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0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch

Titel: 0215 - Einmal Dämon - einmal Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ruhelager mit den Kleinen Riesen darauf, die schwiegen und schliefen. Asmodis’ Teufelsgesicht blieb unbewegt, als er das Spiegeltor umschaltete und sich mit den Kleinen Riesen nach Australien versetzte. Es gab niemanden, der ihm die Arbeit des Schwebenlassens abnehmen konnte. Sicherheitsgründe sprachen dagegen. Niemand durfte erfahren, daß Asmodis neuerdings auf diese Weise von einem Ort zum anderen gelangte, Quasi ohne Kraftaufwand und magische Entfaltung.
    Aber das Schweben kostete Energie. Und auch die des Fürsten der Finsternis war nicht unerschöpflich.
    Als er sein australisches Haus erreicht hatte, setzte er die Lager ab, schloß das Spiegeltor und versenkte sich in sich selbst, um neue Kraft zu schöpfen. Vielleicht wurde ihm in irgend einem Teil der Welt ein Blutopfer dargebracht, dem er neue Kraft entziehen konnte…
    Er regenerierte sich, denn er wußte, daß er im entscheidenden Moment all seine Kraft aufwenden mußte…
    ***
    Die COOK verzögerte ihre Fahrt und stoppte schließlich ab. Antriebslos trieb sie in der schwachen Strömung der Timor-See und wartete ab. Oben auf den Aufbauten drehten sich die großen Radarschirme. Pluton fühlte sich bei ihrem Anblick immer etwas unbehaglich. Irgendwie konnte er die Suchstrahlen spüren , und sie störten ihn.
    »Was jetzt?« fragte er Captain John Rubber, neben dem er auf der Kommandobrücke stand. Die Besatzung verwunderte es zwar, daß sich dort ein Zivilist aufhielt, der mit dem Captain ziemlich vertraut war, aber der Klabautermann mochte wissen, was in diesem Teil der See vorging. Vielleicht war der Bursche vom Geheimdienst…
    John Rubber grinste kalt.
    »Meldung nach Port Darwin: Befohlene Position erreicht. - Erster, Sie übernehmen die COOK in meiner Abwesenheit.« Er legte Pluton die Hand auf die Schulter, wie es ein menschlicher Kapitän vielleicht auch getan hätte. »Was hältst du davon, wenn wir jetzt mal mit der Tauchkugel hinunter gingen und uns den Spider ansähen? Und vielleicht können wir den Transmitter bereits einsatzklar machen.«
    »Kommt darauf an, wie stark die Beschädigungen sind«, sagte Pluton unbehaglich. Sein Element war das Feuer. Wasser behagte ihm nicht.
    Aber er war dafür verantwortlich, daß alles klar ging. Er mußte sich selbst von dem Zustand des Transmitters überzeugen. Also mußte er in die Tiefe.
    »Ich übernehme, Sir«, sagte der Erste Offizier gleichzeitig. »Soll ich die Tauchkugel klar machen?«
    »Sofort«, befahl der Dämon.
    Pluton derweil dachte an Zamorra, der schon einmal dort unten gewesen war, und er dachte an die Gefahren, die die Tiefsee auch für einen Dämon bot. Was erwartete ihn dort unten?
    Niemand konnte es sagen…
    ***
    Im Château Montagne servierte Raffael Bois das Frühstück. Das Erwachen hatte doch länger gedauert, als es ursprünglich geplant war. Die Natur forderte ihr Recht auf Schlaf. Die vorangegangenen Tage waren Streß gewesen, der Flug hatte keine Ruhe gebracht, und die Gedanken waren trübe und besorgniserregend, wahrlich keine Basis für erfrischenden, erholsamen Schlaf.
    »Wann fliegen wir?« erkundigte sich Sir Bryont.
    Nicole hatte die Zahlen und Zeiten im Kopf.
    »Die Maschine, die ich ursprünglich gebucht habe, erreichen wir nicht mehr«, sagte sie. »Ich werde anrufen und Plätze in der nächsten reservieren lassen. Die geht kurz vor Mittag ab.«
    »Das ist reichlich spät«, sagte Bill Fleming. Nicole hob die Schultern. »Es geht nicht anders«, sagte sie. »Selbst wenn wir rasen würden wie die Verrückten, kämen wir für die Frühmaschine nicht mehr rechtzeitig. Und auch so wird es langsam Zeit, daß wir fertig werden.«
    »Ich bin gespannt, was sich Pluton in der Zwischenzeit für Sauereien einfallen läßt. Denn der ist bestimmt schon vor Ort.«
    »Wir werden zu jeder Minute wachsam sein müssen«, warnte Sir Bryont. »Für Pluton und seinen Herrn Asmodis geht es um alles. Sie werden es nicht zulassen wollen, daß wir ihr Vorhaben verhindern.«
    Bill Fleming zerschmetterte etwas zu kräftig die Schale des zu weich gekochten Frühstückseies; das weißgelbe Gemisch verspritzte über die Tischdecke.
    »Das haben wir jetzt schon so oft gehört, daß es mir zum Hals heraus hängt«, knurrte er. »Außerdem - gibt es in diesem dämlichen Burghotel eigentlich kein richtig hartes Ei?«
    »Du kannst ja Pluton damit bewerfen«, murmelte Nicole.
    Zamorra schlürfte hörbar den Rest seines Kaffees und erhob sich. »Wenn ihr gestattet, ziehe ich mich ein wenig zurück«,

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