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0215 - Endstation des Grauens

Titel: 0215 - Endstation des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Geschmeidigkeit eines Extremweltlers kletterte Hawk in den rückwärtigen Sitz. Er zischte dem Okrill einen Befehl zu. Das Tier schnellte sich einfach vom Boden ab und landete auf dem Mittelsitz. Sekundenlang schwankte der Zerstörer.
    Siedend heiß überlief es Hawk, als er sich des kollernden Lautes entsann, den Sherlock in der Zentrale von sich gegeben hatte.
    Aber das Tier war ihm widerspruchslos bis hierher gefolgt. Es sah nicht so aus, als würde es sich zu einer der wilden, reißenden Bestien von Oxtorne zurückentwickeln.
    Er rief den Okrill an.
    Sherlock wandte den Kopf, dann preßte er sein breites Maul gegen Hawks Handfläche. Es war für den Okrill das Zeichen bedingungsloser Treue und Unterwerfung.
    Warum nur war er so störrisch gewesen, als es um die Aufspürung des Unbekannten, Undefinierbaren im Schiff ging?
    Jetzt schien Sherlock darauf zu brennen, mit seinem Herrn zusammenzuarbeiten.
    „Start!" warnte MacIshotts Stimme im Kopfhörer des Raumhelms.
    Der Zerstörer glitt schneller und schneller auf das sich öffnende Schott zu.
    „Finde sich einer in der Psyche eines Okrill zurecht", sagte Hawk vor sich hin.
    Hawk blickte zurück. Die ANDROTEST II reflektierte noch sekundenlang das grelle, blauweiße Feuer des Zerstörertriebwerkes, dann versank sie in der alles verschlingenden Nacht des transgalaktischen Abgrundes.
    Von nun an waren sie auf sich selbst gestellt.
    Sie, das waren ein kleiner pausbackiger, rotblonder Pilot, ein Extremweltler vom Planeten Oxtorne und ein echsenhaftes Ungeheuer der gleichen 4,8-Gravo-Welt.
    Nur die unsichtbaren Fäden des Telekoms verbanden die in sich abgeschlossene Welt des Dreimann-Zerstörers mit der Kommandozentrale ihres Raumschiffes.
    Obwohl Omar Hawk wußte, daß die vier Impulsgeschütze, die einzige Bewaffnung der ANDROTEST II, ihnen im Notfall Feuerschutz geben würden, gab er sich doch keinen Illusionen hin.
    Erst einmal in der Nahe des georteten Objekts, würden die Geschütze des Schiffes für sie selbst zur Bedrohung werden, sollten sie mit voller Kapazität das Feuer eröffnen.
    Major Hattingers Stimme drang rauh und kratzig aus den Kopfhörern des mit dem Zerstörer-Telekom verbundenen Helmfunks.
    „Unbekanntes Objekt immer noch bewegungslos. Was können Sie sehen, Leutnant MacIshott?"
    Hawk lauschte gespannt, denn von seinem Platz aus konnte er die Instrumente und Ortungsanzeigen des Zerstörers nicht beobachten.
    „Objekt unverändert, Sir!" beantwortete MacIshotts ruhige, fast gleichgültige Stimme die Frage des Ersten Offiziers. „Distanz noch anderthalb Lichtminuten. Ich leite die Umfassungsschleife ein, Sir.
    „Danke, einverstanden. Lassen Sie das Schußfeld für uns frei, Leutnant Ngudru hat das Objekt einwandfrei in den Zielschirmen."
    „Jawohl, Sir."
    MacIshott wandte den Kopf und lächelte Hawk zu.
    „Hinter Ihnen befindet sich die Ziel und Feuereinrichtung für den Heck-Desintegrator, Hawk Sie werden lachen, aber wenn Sie sich mit Ihrem Sitz drehen, können Sie das Ding sogar bedienen."
    Hawk errötete vor Verlegenheit. Natürlich, zum Spaß saß er nicht hier. Rasch drehte er sich mitsamt seinem Sitz und schaltete den Zielschirm des Desintegrators ein. Auf einem kleinen Bildschirm erschien mitten im elektronischen Fadenkreuz der scharfgezeichnete Umriß eines walzenförmigen Schattens. Schon öffnete Hawk den Mund zu einem Alarmruf, als ihm gerade noch rechtzeitig einfiel, daß der Schatten nichts anderes war als die vom Silhouettenschreiber wiedergegebene ANDROTEST II. Ihre bisherige Unsichtbarkeit hatte ihn die relativ große Nähe des Schiffes vergessen lassen.
    „Achtung, Umfassungsmanöver!" warnte MacIshott.
    Hawk sah den walzenförmigen Ortungsschatten plötzlich kippen und dann rasch aus dem Zielschirm hinauswandern. Der Zerstörer hatte den Kurs geändert. Hawk bediente die Sucheinstellung des Desintegrators. Noch einmal huschte der Schatten der ANDROTEST II über den Zielschirm, dann ruckte eine flimmernde Wolke über den Rand, schob sich allmählich in die Nähe des Fadenkreuzes.
    Übergangslos wurde das, was bisher einer Wolke geglichen hatte, zu einer blitzschnell auseinanderstrebenden zähflüssigen Masse. Von einer Sekunde zur anderen verwandelte sich die Form des unbekannten Objekts. Im Zielschirm sah es aus, als schössen silberne Spinnwebfaden aus dem Mittelpunkt des Objektes und verteilten sich über die gesamte Schirmbildfläche gleich einem filigranartigen Netz.
    Hawk wurde heftig gegen die Haltegurte seines

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